GeW'ächse analoge Aussonderung der Lagerkeime
oder Keiniküriier und der von ihr abhängige Theil
der Gesl.allnng, da sie liäniig schon im nnent-
wlckelten Flechtenkörper eiutritt, bald hey Flechten
von ganz verschiedener Natur völlig gleichmäfsig
erfolgt, bald bey einer und derselben Fiech-
tenart auf mehrfache unter sich verschiedene Welse
vor sich geht.
Die Keimf rucht , als die höchste — unstreitig
der Blüthen- uud Fruchtbildung der vollkommenem
Gewächse analoge -— Produktion des
ausgebildeten Flechtenkörpers, zeigt auch die bestimmteste
und konstanteste Organisation. Nur nach
ihr können die Flechten auf eine natnrgemäfse
Welse und mit so vieler Slcher^ielt für deu Zw'eck
der Einlheilung in Ordiumgen und Gattungen gebracht
werden, als die Natnr überhaupt eine —
ihr rücksichtlich der scharfen Begrenzung stets auf-
gedrungene — Eintheilung duldet.
D ie Entw i c ke l ung des Innern, oder
Pr o d u k t i v e n , der Kelmfrucht im Verhä l t ni
sse zur äufsern Bildu n g , we l che beschränkend
der Spo r enz euguug e n tgegeu-
trl l t , ordnet, wie ich hey der Abhandlung der
Frucht schon angedeutet habe, die gröfsere Zahl
der Flechten iu zwey Hanpigruppen, deren eine
die Bildung der Schlauchlage innerhalb eines geschlossenen
Kelmhehälters —- die andere die Entwickelung
derselben zu einer offenen produktiven
Schicht, unter mehrerer oder minderer Zurücktrelting
des Keimbehäliers, charakterislrt. An diese beiden
Hanptgrnppen schliefst sich eine kleinere auf einer
liefern Stuffe der Fruchtbildung zurückhleibende
Gruppe von Flechten, deren Frucht in Ermangelung
einer eigenen .Schlauchlage freye Keime eut-
hält.
Hierdurch erhalten wir elue, der stuffenwels
steigenden Bildung entsprechende, Elutliellung der
Flechten ln drey nalüiiiche Ordnungen. Die erste
begreift die letzterwähnten Flechten ln sich, hey
denen keine Schlauchbildung erfolgt, indem sich
das Fruchtparenchym alsbald in freye ptdverige
Keimzellen auflöset. Die zwe y te enthält diejenigen
Flechten, deren Früchte einen aus Sporenschläuchen
bestehenden Kern enthalten, der von
einem Kelmhehälter oder dessen Stelle vertretend
vom Lager eingeschlossen ist. Ein Theil der S[)0-
ren tritt nach erfolgter Reife des Kerns, vom
Schleime der aufgelöseien Schläuche und sterilen
Schlauchzellen eingehüllt aus der Mündung des
Behälters hervor; der gröfsere Theil gelangt nicht
zur Ausscheidung. In der dri t ten Ordnung erscheint
die Schlanchschicht zur offenen Scheibe
entwickelt, die von einem eigenen Keimhoden,
dem Reste des geöffneten Keimbehälters der vorigen
Ordhung, aufgenommen ist, — von einem aus
dem Lagersloffe gebildeten Keimhoden umfafst wdrd,
— oder endlich frey auf dem Lager Hegt. Die
Sporen entwickeln sich unbehindert aus den beharrenden
Schläuchen der Scheibe und lagern sich
auf der Oberfläche derselben. — Während demnach
in der erslen Ordnung die Fruchtbildung überhaupt
zurücksteht, so sehen w'lr sie in der zweylen
Ordntmg durch das Auftreten bestimmt ausge-
hildeter Schläuche und eingesohlossener Sporen zu
einer höheru innern Entwickelung gelangt, der aber,
Sporensonderung und Zeugung beschränkend, die
äufsere Bildung noch entgegentrllt. In der dritten
oder letzten Ordnung ist die Frucht dagegen, begleitet
von der höchsten allgemeinen Ausbildung
des Flechtenkörpers, zu ihrer vollständigen Entfaltung
ühergegangen, unhehiudcrle und vermehrte
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