genheit den Uebergang der, durch den Körnerans-
hruch in der Ausbildung hehinderlen, Kelmlrüchle
in die normal gebildeten mit Bestimmtheit zu verfolgen.
Um Wiederholungen zu vermelden, lasse
ich die speciellen Nachw'eisungen bis zur Aufstellung
der Bevreise gegen Herrn Acharius zurück.
Am häufigsten sieht man das rindige Lager in
den Variolarienzustand übergehen, aber auch Flechten
der höhern, namentlich der hlattartigen Lagerform
bilden Var iolar ien, womit alsdann eine Veränderung
ihrer Lagerform verbunden ist. Es entwickeln
sich auf den Lappen allenthalben weifse
Tuberkeln, indem die Körnersubslanz hervorzubrechen
beginnt, mit ihrer Zunahme lösen sich die
Lappen auf, und bilden auf dieselbe Weise, wie
ich es früher beym Wachsihume des Flechtenlagers
angegeben habe, organisch zerfllefsend, eine
krusienarlige Verhreiiung, die einen neuen Rand erhält
und auf deren ganzer Fläche Soredien zum
Ausbruche kommen. Diese neue Randhildung tritt
auch häufig alsdann ein, wenn ein krustenartiges
Lager in Variolarienzustand übergeht. Diese merkwürdige
Veränderung der 'Flechlenform kann man
mitunter an instruktiven Exemplaren auf das überzeugendste
W'ahrnehmen. So trifft man bey aufmerksamen
Nachsuchungen bisweilen Individuen von
L . sa x a tilis, L. aipolius, L, pulverulentus etc.
von denen nur die Peripherie der frühem Verbreitung
erhallen ist und einzelne Lappen oder Stückchen
derselben aus der zu einer rindigen Kruste
zusammengeschmolzenen Substanz der Mittelfläche
hervortreten. In ändern Fällen sieht man die Ränder
sämmtlicher dichter anliegenden Laj)pen zusammengeschmolzen,
w'ährend die mllllern Flächen
derselben und einzelne höher stehende Lappen noch
unverändert aus der Masse hprvorlretcn.
Nicht Immer ist die Gestallnug der Soredien
von vorher bereits elngelrelener Keirnfruchthildung
abhängig. Die dicken krustenariigen Lappen der
Parmelia pulverulenta Ach. gehen, indem sie
sich unter einireteuder Variolarienblldnng zum Theil
auflösen, in hohle sich gegenseitig drängende Soredien
ähnliche Gestalten über, wie man diese
Metamorphose an Weiden und Obstbäumen bisweilen
deutlich verfolgen kann.
Vcrhreiiet sich der Keimkörneraushruch, wie
auf jungem unentwickeltem rindigem Lager bisweilen
der Fall ist, durch Zusammentreten uud Vereinigung
der flachen Soredien über die Lagerfläche,
so gehen Variolarien- und LeprarienhUdung in einander
über.
B e h i n d e r t e o d e r a b n o rme E n t w i c k e l u n g
d e r F r u c h t k e ime .
Die Bildung und Ausscheidung der Sporen
wird beschränkt durch S t e r i l i tät , durch Verkümmerung
und AboTt ion der Keimfrüchte.
Im höhern Grade der Mifshildung, die zu
gänzlicher schon äufserlich w'ahrnehmbarer Sterilität
führt, fehlt der Fruchtkern oder die Schlauchschicht
ganz, oder, welches sehr viel häufiger der
Fall ist, die Schläuche sind nicht ausgebildet und
cs entwickeln sich keine Sporen. Bey den Verru-
Carlen, besonders den kleinern anf Stein vorkommenden
Arten, tritt die völlige Sterilität nicht selten
ein. Es ist alsdann oft gar kein schleimiger
Inhalt des Keimbehälters vorhanden. Am deutlichsten
hat man Gelegenheit, den Eintritt des gänzlichen
Mangels der Schlanchschicht bey den Keim-
fiüchien mit offener Sehlauchlage wahrzuneh