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von Lee. ar^ophalis 'Ai\A. (ich übergehe das Ver-
hältnifs beider zur Lee. suhfusca)\ •— der Leca-
nora polyphaea Ach. Syn. von Lee. spodo-
phaea ibid. u. s. w.
Auf eine andere Weise tritt eine Veränderung
der Oberfläche des rindigen Lagers mancher Flechten
ein, indem die unter der Koriikalschicht entspringenden
Keimfrüchte anfangen, sich in grofser
Menge zu bilden, ohne zur Entwickelung zu gelangen.
Hierdurch wird die im natürlichen Zustande
ebene Fläche des Lagers oft durchaus höckerig
oder knotig. Herr Acharius hat dieseu Enl-
wlckelungszustaud nicht sehen als eigenthümliche
Bildung angesehen, und ist theils dadurch verleitet
worden, Artenunterschiede aus demselben abzuleiten,
theils Flechtenformen ein Lager zuzuschreiben,
die überall nicht mit ausgebildetem Lager Vorkommen,
sondern nur aus zusammeugedrängten gröfs—
ten Theils nicht zum Ausbruche gelangten Keimfrüchten
bestehen, wie sich späterhin ergeben wird.
Das höher organisirte laubartige Lager ist,
wenn es zu seiner Vollständigkeit gelangt, wenigem
Einflüssen seiner Unterlage und daher minder bedeutenden
Veränderungen seiner Oberfläche unterworfen,
als das pulverige und rindige Lager. Dagegen
ändert die Form um so mannigfaltiger
ab. Man sieht bey derselben Flechtenart die breiten
rundlichen Lappen der hlattartigen Lagerform
durch vorherrfchenden Längenwachsthum in die
längliche und ln die schmal lineare Form übergehen,
Die im ersten Zustande ihr Substrat bedeckenden
Lappen treten in diesem von einander,
und bilden sternförmige Gestalten. Sehr oft ist
mit der Verschmälerung mehrfachere und tiefere
Thellung verbunden. Viele gemeine Lichenen bieten
dem aufmerksamen Beobachter häufige Beysplele
solcher A^eränderungen dar, z. B. L. aipolius Ehrh.
L. pulverulentiis Sehr eh. L. murorum Hoffm,
L. elegans Link. etc.
Eine andere Abweichung vou der gew'öhnli-
chen Gestaltung tritt durch Veränderung der Lage
und Ri chtung der Lappen ein. Löset das Lager
sich vom Boden, so verändert sich häufig die Richtung
der Ränder, indem sie bald aufu'ärls steigen
bald sich nach unten biegen. In jenem Falle werden
die Lappen rinnenförmlg, in diesem gewölbt
oder gerundet. Verbindet sich hiermit, wie oft
der Fall ist, Verschmälerung durch vermehrtes
Längenwachsthum, so entstehen Formen, die von
der gewöhnlichen, in der wir diese oder jene
Flechtenart zu sehen gewohnt sind, sehr abweichen.
Lösen sich die Lappen in einem noch höhern Grade
oft bis zur Basis hin, so führt die Veränderung
der allgemeinen Richtung zu nicht minder auffallenden
Ahw'eichuugen von der gewöhnlichen Gestalt.
Bald richten sich die Lappen uur mit ihren Enden
aufwärts, bald streben sie mit einem gröfsern Theile
ihrer Länge in die Höhe und biegen sich vielseitig,
bald steigen sie gänzlich vou ihrem Substrat
gelöset in mannigfacheu Wendungen empor. Mit
diesen Veränderungen der Form und Richtung stehen
häufig Veränderungen im Verhalten der Wurzel
- oder Haftfasern des Lagers iu Verbindung.
Oft schwinden sie, w^enn das Lager sich von sei-
ilem Boden löset, bald mit bald ohne Zurücklassung
warzenförmiger Punkte, oft bleiben sie steL
lenweise zurück, oder brechen auch wohl in vermehrter
Zahl hervor, und verändern Gestalt und
Farbe.Z
u den Irrihümern, die eine vernachlässigte
Beobachtung dieser Veränderungen in die Flechten-
kuude einführte, und die uamenllich iu des Herrn