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zeichnet Lecanora cerina Ach, Syn. mit den
dort aid'geiiihrlcn Varietäten, die zum Theil ü e -
hergänge in die Lecidea lu teo -a lb a und L ecid ea
aurantiaca nachweisen. An stets feuchten Orlen
nimmt die Scheibe der Keimfrüchte eine grünlich-
gelbe oder gelblich - graue Farbe an, dann helfsen
sie hey Herrn Acharius Lecanora chloroleuca
Syn., die etwa denselben Zustand bezeichnet als die
jb. cerina ß , stillicidiorum. Auf der von der
Sonne abgewandten Seite feuchter Zweige kann
man jene Lecanora cerina auf dem ansgeblldeien
Lager der Parmelia p a rie tin a sehen und oft
wahrnehmen wie abgesprungene Keimzellen alsdann
zur Lecanora cerina ohne Lager heranwachsen.
Dieser ganze Hergang der verschiedenartigen
Entwickelung des Lichen parietinus ist nun so
einfach und hey fortgesetzter Beobachtung so leicht
wahrzunehmen, dafs jeder, den nicht vorgefafste
und eingewurzelte Meinmigeu unempfänglich für
die Auffassung der Wahrheit gemacht haben, sich
auch ohne Versuche leicht davon überzeugen kann.
■— Die Lecidea lu te o -a lb a erhält man von diesen
Formen durch Aussaat des L. parietinus am
-häuügsieii und kann nicht seilen ihre gelbe oder
rodie Farbe durch mehrere Feuchtigkeit oder Trok-
kenheit uud Sounenexposlllon des Substrats hervorbringen.
DurcJi die Entwickelung der Kelmkörner der
P. parietina, seltener der Keimzellen, entsteht sehr
häufig eine Form, die durch mindere Gröfse, durch
schmälere und oft tiefer elngeschnlliene Lappen von
der Mutterpflanze abweicht. Dies ist L. candcla-
rius L. Er kommt, wenn auch in wenigerer Mannigfaltigkeit
doch der Hauptsache nach ln denselben Far-
henverschiedenhelien als die Stammart vor. Gelangt
das abgeflogene Keimpulver der P, p a rietin a nicht
zur Eniwickeluug, indem die anschwellcnden Kelnikü-
gelcben, deren Zellen bereits unter sich verschmolzen
sind, hier nnd da aber auch noch in ihrer
lockern Aggregation angelroffen werden können,
nur etwas difform werden, indem an einer oder
der ändern Stelle der erste Anfang dei- lappigen
Bildung elntritt, und es finden sich alsdann Keimfrüchte
ein, so nennt Herr Achari us diesen Zxi-
staad Lecanora citrina Sya. (aber nur zunY Tliell,
namentlich L. citrina ß , xanthostigma oder
Verrucaria f la v a . Hoffm. germ.) uud abermals,
wenn die Früchte gedrängt hervorhrechen und die
Koriikalschicht sich zur Auflösung hinneigt, Lecanora
v ite llin a a et ß coruscans Syn. Wachsen
die Körner aber zu kleinen Läppchen aus, die sich
am Rande bald wieder in Keimpulver auflösen, so
nennt er diesen Zustand Lecanora candelaria
Syn. , wenn die Lappen aber in irocknerer Lage
hey etwas höherer Färbung weniger getheilt sind und
keine Körnerentwickelung einlrltt, Parmelia ruti-
lans Syn. An diese schliefst sich zunächst die
Form der Lecanora can d ela ria , die Ehrhart
Lichen polycarpiis nannte. Die früh und üppig
sich entwickelnden Keimfrüchte unterdrücken hier
wieder den Wachslhum des Lagers und bewirken,
dafs die Lappen kurz und dickrandig bleiben.
Verfolgt man L. candelaris im Anfänge seiner
Ausbildung, so kann man nicht allein aus einem
Körnchen die Form des L. p arietinus, aus
dem ändern die des L. candelaris entstehen sehen,
sondern auch bisweilen Individuen finden,
von denen ein Lappen sich in den unbezweifelten
L. parietin us, der andere durch tiefere Thellung
zu L. candelaris ausbildet.
Der nächste Gatlungsverwandte der Parmelia
p a rietin a — Lichen murorum Hoffm. durchi
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