Dieselbe monströse Randbildnng bemerkt man
auch bisweilen bey ändern Le c id e en , ohne sie
mit der ähnlichen Erscheinniig zu verwechseln, die
durch gedrängtes Zusammentreten mehrerer Keimfrüchte
veraniafst wird. So sammelte ich Exemplare
der L, p la ty c a rp a , deren einzeln stehende
Keimfrüchte durch 3 bis 4 - malige konzentrische
Wiederholung der Randbildung, die nach der Miitc
zu in schllngenarlige Windungen übergeht, nadi
Art der Umbillkarienfruchl gebildet sind. Auf dieselbe
Welse erhallen mehrere S c h r i f l f l e c h t e n
doppelte und dreifache Ränder der eignen Substanz,
z. E. Graphis elegans Ach. G. duplicata Ach.
Bey einer neuen Art, die ich wegen ihrer bis zu
^ Zoll langen Keimfrüchte G. niacrocarpa genannt
habe *), gehen die gewöhnlich einfachen
Ränder hier nnd da ln eine ö bis 8 - fach wiederholte
Randbildung über. Ueberhaupt neigen die
Schriftflechten so sehr zu dieser Mllsltildung, dafs
mau den Uebergang der einfacheu Ränder in mehrfache
hey manchen besonders ausländischen Arien
häufig an demselben Exemplare verfolgen kann. —
Dafs dies die richtige Ansicht von der Gyrophoren—
blldung sey, wird sich auch bey der ßelrachtung
der Aborllon der Keimfrüchte bestätigen.
Die Fruchtbildung der Gattung Platygramma
kommt im wesentlichen mit der der Gallung Gra phis
überein. Häufig haben die Früchte anfänglich
einen marginem ac c e s so r ium der Lagermasse,
der innerhalb des marginls spuri i der aufreifsenden
Epidermis hemerldich wird, sich bey elnlre-
tender Ausbildung aber verliert. Ist die Epidermis
, wie bey vielen Raum - und Stranchgewächsen
tropischer Kllmaie der Fall ist, sehr zähe, so kom*)
Von Herrn B e y r i c h in Brasilien gesammelt.
men die Früchte oft gar nicht oder mir theilweise
zum Durchbruch. Die Schlauchschicht gelangt alsdann
nicht zur Ausbildung, und indem spätes' ein
AufreilVen der Epidermis nach dem Typus der
Fruchtbildung eiutritt, bildet sich die zum Vorschein
kommende, aus Lagermasse bestehende, sterile
Rinne durch Anschwellung mehr aus, wodurch
weifse Schriftzüge auf der Borke entstehen. In
einzelnen Fällen tritt auch wohl braune Zellsub-
slanz der lelztern in die Rinne, und folgt ihrer
Gestaltung, wodurch wahre Mitielbildungen zum
Vorschein kommen, die elicnsovsohl dem Baume
als der ihn bewohnenden Flechte angehören.
Der Bildungsgang hey Asterisca nnd Glyphis
ist, in Beziehung auf die Entstellung der gemeinschaftlichen
Unterlage oder der Eruchtpolster, dem
von Mycoporum und PrypeLhelium analog, und
kommt in Absicht der Fruchtbildung selbst mit
Graphis und Pla tyg ramm a überein. Nur bildet
sich besonders bey Asterisca die Unterlage häufig
ans welfsem Lagersloffe, der unter der Epidermis
weiterhin oft gar nicht zu bestimmter Ausbildung
gelangt, und daher nur da hervorbricht, wo Fruchtbildung
eintrllt. Die Polster sind in diesem Falle
weifs, staubig, und erleiden keine weitere Veränderung.
Dies ist z. E. bey A . labyrinthica und
A . ra d ia ta m. der Fall, — Bey Glyphis cicatricosa
entspringen die Polster lief im Holze, haben
gleich anfänglich eine chokolatebraune Farbe, und
nehmen eine weifse Bestäubung vom Lager, welches
sich nur an den Durchbruchssiellen unter der
Epidermis etwas ausbildet, mit empor.
Bey der Eruchihlldung der Gatinng P a te lla r
ia , die häufig in der Kortikalschicht eiutritt, erfolgt
keine Ablagerung einer den Keimboden bildenden
kohligen oder tief gefärbten Substanz v o r
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