Farbe, als die anfängliche hatilanige Verbreitung,
und die Farbe des Pulvers, in welches sich die
Tuberkeln aullöxsen, w'eicht häufig wdederum von
der Farbe dieser ab, w'elclies nach dem, was ich
vom innern Baue des Lagers gesagt habe, leicht erklärlich
ist. Nach der A'^erschiedeaheit der lokalen
Verhältnisse erfolgen diese Veränderungen der anfänglich
haularligeii Verbreiuing des Lagers aber
gar nicht, oder nur unvollsländig. Auf diese AAeise
kann eine und dieselbe Flechtenart, nach Verschiedenheit
des Alters und der äufsern, die Entwickelung
mehr oder minder hefördernden. Umstände ein
sehr verschiedenes Ansehen haben; um so mehr,
da die Erzeugung der Keimfrüchte sehr oft zu diesen
Veränderungen in keiner zeitlichen Beziehung
steht, indem sie bald vor bald nach denselben ein-
trilt.
Der Boden, oder die Unterlage, auf der die
Flechte vegetirt, wdrkt ebenfalls iu einem hohen
Grade auf die Bildung des Lagers und auf den
Grad der Vollständigkeit zu dem dieselbe gelangt.
Besonders ist hierauf die Beschaffenheit der Oberfläche
des Flechtenbodens von Einflufs, je nachdem
sie eben, körnig, höckerig, ' rissig ist, oder aus
ändern kleinen Gew'ächsen besteht u. s. w. Die
mannigfachen Veränderungen im äufsern Ansehen
der Flechten, die hiervon ausgeheu, lassen sich nur
durch fortgesetzte Beobachtung in der freyen Natur
mit Sicherheit bestimmen.
Die Festsetzung der Arten nach einzelnen Exemplaren,
oder nach Beschreibungen anderer Schriftsteller,
die nur einen Zustand dieser w^echselnden
Beschaffenheit sahen, veranlafsten daher Herrn
Acharius zu manchen Verstöfsen gegen die Natur.
Zu diesen gehören iu Beziehung auf die vorstehend
berührten Verhältnisse unter ändern: die
Aufführung der Parmelia lutescens Fl. an vier
Orten, als Lecanora lutescens Ach. Syn. (mit
Ausschlufs des Hoffmannschen S^monyms Pit. lieh,
t. 23. f. 1. 2. welches zu Isiclium phymat. v .
phragmeum gehört), als Lecanora expallens A.
Lecanora symmicta Ach. Syn. zum Theil, namentlich
der gröfsere Antheil der Var. /3. lepros a
und Ijepraria sulphurea Ach. Syn. (insofern er
die Ehrhartsche Pflanze meint) *); — die Aufführung
der Lecidea sabuletorum Fl. erstlich
unter diesem Namen, dann als Lee. parasema c.
rugulosa A ch Syn. und drittens als Lee. co-
niops Ach. Syn. (nehmllch die Schweizerpflanze
oder L. coniops ß , aequ a ta Lichenogr. ) ; —
die Aufführung der Lxcidea inmersa Fl. als solche
(wwon die Synonyme von AA eh. Floffm. und
Schrad. , die sämmllich zu Verru«aria Schrader
i gehören, auszuschllefsen sind) als Lee. litho-
phila Ach. Syn. und drittens als Lee. albo-coe-
rulescens ß , pruinosa Ach. Li chenogr . {Lichen
pruinatus Dicks. Engl. bot. t. 2244. nach
englischen Exemplaren); — die wiederholte Aufführung
der Lecidea albo - coerulescens Ach.
Syn. als solche, als Lee. speirea u. Ach. Syn.
(mit Ausschlufs der teutschen und englischen Synonyme),
und als Lee. p an to stic ta y. spilota
ibl; — die Trennung der Lecidea L igh tfo tii
Ach. Syn. von Lee. rivnlosa ibi; — der Lee.
fu lig in ea Ach. Syn. von Lee. uliginosa 'AdxA.. (mit
Ausschlufs der Var. ß , die zu L. fu s c o -lu te a gehört);
— der Lecanora epibryon Ach. Syn.
Lee. lainea ibid., L. gangalea ibid. etc. vou Lee.
subfusca-, — Aex Lecanora frustulosa k.c\\.Byw.
*) Auch Pichen orosteus. Engl, bot. t. 1549. (nicht
Acharius) gehört hierher.