der natürlichen Gruppe der S ch i ld f l e ch t en von
den Parmel ien benutzen kann.
Es bleibt mir über, noch einiges über die Entstehung
der Staubfrucht der früher erwähnten EJech-
teii nachzuholen, hey der wir die Schlauchbildung
vermissen. Dafs hier, wie schon gesagt, die Bildung
wirklich auf einer tiefem Stuffe zurückbleibe,
ergieht sich theils dadurch, dafs man bey der Untersuchung
der Frucht verschiedener zu dieser Ab—
thellung gehöriger Flechten im jüngern Zustande
hier und da anhehende Entstehung von Schläuchen
wahmimmt, die gewöhnlich schon im Entstehen,
zugleich mit dem sie umgehenden Fruchiparenchym,
in Pulver zerfallen; theils bestätigt es sich durch
die Wahrnehmung, dafs die Keimfrucht der voll-
kommnern Elechten bey eintrelender Mifshildung in
den Zustand der Staubfrucht übergeht.
Recht bedeutungsvoll und erläuternd steht in
dieser Hinsicht Conioloma coccineum Fl. zwischen
beiden Abtheilungen der Flechten da. Die
nach der Mitte zu solide, und Spuren von Schlauch-
hildung zeigende Schicht, die dfer Gattung P la ly -
gramma zunächst verwandt ist, zerfällt schon im
ersten Entstehen vom Saume her, durch Auflösung
ihrer Substanz, in hochrolh gefärbtes Keimpulver.
Oft erstreckt sich die Auflösung späterhin über die
ganze Oberfläche, und dringt mehr oder weniger
gegen die Basis vor. Die Auflösung des Fruchtparenchyms,
die bey dieser und noch einigen wenigen
ändern verwandten Flechten hier als normale
Bildung elntritt, sieht man bey verschiedenen Arten
der Gattungen Platygramma und Graphis
als Folge eintreieuder Abortion oder Destruktion
der Keimfrüchte erfolgen, wie späterhin weiter zur
Erörterung kommen wird.
Die Bildung der Keimhehähcr der Gattungen
Coniocybe nnd Calicium zeigt das Eigenthümliche,
dafs der Wachsthnm der entstehenden Keim-
hehälier, während sich der kopfförmige Theil nach
oben dehnt, gieichzeilig und oft vorherrschend
seine Richtung nach uulen nimmt, und durch die
Lagermasse in die Baumborke dringt. Dies sieht
man hey C. tig illa re Ach. und C. tympanellum
A ch., die ihre Keimbehälter wirklich in der La—
gennasse bilden. Die der erstern entspringen unter
— die der lelztern häufig in der Koriikalschicht.
.Beide stehen den Le c id e en so nahe, dafs von
jener Eigeuthündlchkeit abgesehen, nur die pulverige
Keimschicht sie unterscheidet. Bey ändern
Arien beider G^nngen, die von jenen nicht getrennt
werden lernen, entfernt sich der Bildungs-
p u g dagegen wieder von der Natur der Flechten
überhaupt, indem der Wachslhum mit der Ensle-
hung des Keimbehäliers anfängt, und sich späterhin
slauhige, oft unbesiinimt ausgebildele Lagermasse,
um die enlslandenen Kelmbeliälier ansam-
mek, wie nameuilich bey Calicium salicinum
Bevs., C. sphaerocephalum Sw-, C. chrysocepha-
lum Ach. , bey Coniocybe fu rfu ra c ea Ach. etc.
der Fall ist. Nur bey einigen scheint die Lager—
Lildnug fast ganz zurückzutrelen, wie hey Coniocybe
p a llid a {Cal. p allidum Bevsl)-, hey der mehrenlheils
nur etwas Lagerstanb an den Stielen der
Behälter anzufliegen und diese weifs zu färben pflegt.
Die Bildung geht ln dieser Flechleugrappe also
eben so , wie bey Trypethelium und den verwandten
Gattungen, in das Pilzi eich über.
Der flockig - pulverige Kojif von Coniocybe
bildet sich, indem der gröfste Theil des our unvollkommen
ausgebildeten, von der Kelinschicht
selbst nicht bestimmt gesonderten Behälters, in Fa-
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