m
— 36 — '37 —
f
If
I ¥ iTfi ;t
m
üpi kii n. I
B||g:; .
;i ii||; ;■:
! i?i ah«. «1
I■' i «
i .m
breitmig, zum Ansätze kommt. Glyphis cieatrU
cosa bildet ihre Warzen dagegen, eben so wie
mehrere Trypelhelia aus einer hesondern Substanz.
Die Veränderungen, denen das Lager der Flechten
unterworfen ist, sind höchst mannigfaltig. Sie sind
theils zunächst in der besondern Natur der Flechtenarten
begründet, theils hängen sie mehr von äufsern
Einflüssen ab, besonders von der Beschaffenheit des
Flechtenhodens und von den örtlich - klimatischen
Verhältnissen, unter denen die Flechte vegetirt.
Ihre vollständige Abhandlung könnte allein den halben
dieser Abhandlung bestimmten Raum in Anspruch
nehmen; ich mufs mich daher begnügen,
hier nach einigen w^enigen Bemerkungen über den
allgemeinen Wachsthum der Flechten nur die wichtigem
Veränderungen des Flechtenlagers kurz abzuhandeln.
Der Wachs th um des Flechtenlagers — ohne
besondere Beziehung auf die speclelle Formbildung
betrachtet — erfolgt durch Entwickelung und Anlagerung
neuer Zellen im perlphärlschen Theile des
Lagers, bald im ganzen Umfange, bald vorzugsweise
nach gewissen Richtungen, je nachdem der Bildungstrieb,
der specifischen Gestaltung der Flechte entsprechend
, hier oder da im höhern Grade wirksam
wird. Im centralen Theile des Lagers ist der Flächenwachsthum
, der hier nur Ausdehnung zu seyn
scheint, sehr gering, und wird nur bey Flechten
des laubartigen Lagers bisweilen bemerklich.
Der Hergang des Wachsthums bietet das doppelte
auf den allgemeinen Charakter der Flechtengestaltung
einwirkende Phänomen dar, dafs jede
neu entstehende Zelle sich ohne eine bes t immte
lokale Rücks icht oder Richtung in Beziehung
zu den s chon vorhandenen anlagert,
und die nach der Aufsenfläche der Flechte zu
sich bildenden Zellen (des lauhartigen und rindigen
Lagers) im ersten Ent s tehen mit den sie zunächst
umgebenden Zellen z us a m ra e n s chm e 1 z e n.
Die lieferhin oder unter der Aufsenfläche der Flechte
entstehenden Zellen folgen daher, durch kein
Lagerungsverhältnifs zu den se i t l i ch neben ihnen
befindlichen Zellen gebunden, derjenigen Richtung
der Verbreitung, die ihnen die auf obige Weise
entstehende Kortikaldecke vorschreibl, während diese
selbst, durch den mit der Entslehmig jeder einzelnen
Zelle sich wiederholenden Aki eines Zusam-
menfliefsenS mit den näcbslbelegenen Zellen sich
bildend, in allen Fällen, in denen der ßildungs-
trleb minder intensiv vvirkt, w'le hey den niedern
Lagerfomien, uarnenlllch dem rindigen, der Fall
ist, der Gestaltung folgt, w'elehe das Substrat, auf
dem der Fleciiteusloff zur Entwickelung gelangt, ihr
vorschreibt.
In dieser Bildungsweise ist die w'irklich auffallende
Erscheinung begründet und durch sie leicht
erklärt, dafs krusienarlige oder rindige Flechten Gegenstände,
auf denen sie sich ansiedeln, nicht selten
völlig nach Art der Verbreitung einer dickflüssigen
Substanz überziehen, und besonders ihr Umfang
häufig einer im Fliefsen erstarrten Masse gleicht.
Wenn man sieht, wde das Lager der Variolarien,
der Isldien, des Lichen peruisus L., L. parellus
L., L. tarlareus L. etc. völlig den Verbreilungsge-
setzen nach, denen flüssige Körper folgen, über
alle Gegenstände, die es trifft, ausgegossener Milch
gleich hingeflossen erscheint, Moosspilzen, Fäserchen,
Körnchen u. s. w‘. mit einer znsamraenhäu-
genden dichten und glänzenden Rinde überzieht —
und dann erwägt, dafs diese Masse stets fest und
kuorpelarlig war, nie auch nur eine Annäherung
ütt