1
■!
Lichen scruposus S ch re L. ist besonders in
Absicht des Verhaltens seines Lagers, welches von
dunhelgrauer Färhung mit glatter Oberfläche bis in
die blendend weifse Farbe und bestäubten Zustand
der Rindenschicht übergeht, eine nicht minder polymorphe
Flechte als Urceolaria contorta F 1. Die
Auseinandersetzung ihrer verschiedenen Formen würde
hier zu vielen Raum erfordern. Ich führe nur au,
dafs sie Herr Acharius in der Gattung Urceolaria
als Urceolaria scruposa Syn. und in der
Gallung Gyalecta als G. blyophila Syn. auf-
lührt.
Eine der U. scruposa v . hryophila auf den
erslen Blich sehr ähnliche aber specifisch von ihr
verschiedene Flechte, die Herr Achar ius in der
Schw'eiz angiebt, die ich aber auch hier auf Gyps
und ßauhhalh gefunden habe, nennt derselbe im
jüngern Zustande, wenn die Scheibe der Keiin-
frncht noch nicht ausgehlldet ist, nnd daher fast
punktförmig erscheint, Porina glomerata Syn. (L.
glomeratus Schl . Cent. 3. u. 77.) im ältern Zustande,
.W'enn die Scheibe sich ausgedehnt hat, Ur-
ceolaria verrucosa Syn. Dies ergehen die wiederholt
erhaltenen Schleicherschen Exemplare, die
Herr Achar ius selbst zitirt und seine damit übereinstimmende
Beschreibung. Bey ändern Gelegenheiten
scheint er dagegen den auf Moos vorkommenden
L. pertusus L. für Porina glomerata
genomnjcn zu haben. '
Urceolai'ia ocellata Fl. {TT. cinerea K.')
hat eine Schlauchschicht, die mit dem aus Lagei-
masse gebildeten Keimboden genau verbunden gleichsam
zusammengeschmolzen ist, wie dies hey vielen
Flechten, uamenllich bey denen der Fall zu seyn
pflegt, deren Schlauchscliicht eine wachsariige Be-
schaifeuheil hat z. B. Lecanora rubra Ach. , Urceolaria
verrucosa Ach. , L. cupularis Hedw. ,
L. parietinus L. Ist die Schlauchschicht wie bey
U. scruposa Ach. U. contorta Fl. von festerer
krustenartiger Beschaffenheit, so Ist sie bestimmter
gesondert, und löset sich sogar im Alter im obern
Umfange oft vom Keimboden ab. Im erstem Falle
tritt häufig das Gegenlheil ein; die Schlauchschicht
verschmilzt mit dem Rande des Keimhodens uud
theilt demselben ihre Farbe oljerilächllch mit, so
dafs die Keimfrüchte ein lecideen - oder palella-
rienartiges Ansehen bekommen. Tritt dieser
Zustand hey der Urceolaria cinerea Ach. Syn.
ein, die er auf Holz auch U. inutobilis Syn.
nennt, so belegt er solche Individuen mit dem
Namen Sa g ed ia depressa Syn., im jüngern Zustande
aber und mit dünnerer Lagerkmsie Sagedia
la e v a ta Syn., und endlich wenn die Keimfrüchte
verkümmern und daher wie ein Knöichen erscheinen
(ungeiähr die Beschaffenheit, die er auch TT,
cinerea h. n o ta la nennt) Sagedia verrucarioides
Syn. Ich bemerke nur noch, dals Herr
Achar i u s auch eben solche ihm zugeschlckie
Verkümmerungen der Lecanora glaucoma für
Sa g ed ia verrucarioides beslinunt hat.
Die von Herrn Acha r ius in seinen frühem
Werken unrichtig von Verrucaria. contorta Hoffm.
{Urceolaria calcarea Ach.) geirenuien Formen
hat Herr Prof. Flörk e im Berl . Magaz. in einer
trefflichen Auseinandersetzung nachgewiesen. In der
Synops i s hat Herr Achari us die zu U, con-
to rta gehörige Synonymie abermals vermehrt. Ich
lühre von den zu ihr gehörigen Namen in Beziehung
auf meinen Zweck mir Lecanora caecula
Ach. auf, die mit seiner U. calcarea specifisch
eins ist.
4./: 1» ••
Mi.
ii
4L,,
äm
-
IT;
mp
i