ma.sse mimittelbar gegen die Scbauchlage, wie bäu-
fig bey Lichen scriptus L., bey L ecidea corticola
Ach. , L. speciahiUs Fl., auch wohl hey
L . pu n c ta ta etc. der Fall ist. Hierdurch bildet
sich alsdann ein stratum albuni infra lami nam
prol igeram, welches anatomisch und physiologisch
als eine besondere Schicht zu helrach-
leii ist.
Lagert sich im letztem Falle, yriehey Lecidea
sanguinaria Ach., ein eigenthümlicher Färbestoff
da ab, wo die Lagermasse gegen die Schlauchschicht
tritt, so zeigt die Keimfrucht im Veriikal-
schnitte einen vierfachen Farbenwechsel: zu oberst
die schwarze Farbe der sterilen Schlauchspitzen,
dann die hellere grüugrane Farbe des übrigen Theils
der Schlauchschicht, darauf den zinoberrothen Färbestoff,
und zu unterst die weifse Lagermasse.
Bey ändern Arten der Sch r i f t f l e ch t en sowohl,
als der Gattung Lecidea Ach. tritt die An-
denlnng des Keimhehältcrs fast gänzlich zurück. Die
zu jenen gehörigen Flechten dieser Blldnngy besonders
die ausgezelchueiern, sind mehrenlheils in wärmern
. Himmelstrichen zu Flause *), doch kommen einige
auch hey uns vor. Die flache, ungerandete Schlauchlage
liegt ohne Keimboden auf dem Lager, welches
in der Regel unter der ßaumepidermis befindlich
ist, und gleicht daher einer gewöhnlich
ästigen mit verhärtetem Schleim gefüllten Ritze.
Ich habe dieser Bildung den Namen Platygramrna
gegeben. G. d end ritica Ach. und an der Gren*)
Die mehrsten mir zur Beschreibung mitgetheil-
ten neuen Arten wurden vom Herrn Pastor H e f s
am Rap, Herrn Do c t . v. C h am i s s o auf der
Weltumsegelung und von Herrn B e y r i c h in
Brasilien entdeckt.
ze stehend G. Lyelli Ach. gehören als weniger
ausgezeichnele Formen hierher. Für die mit einem
bestimmten Keimboden versehenen Schr l f i f l e c Lite
u, zu denen die mehrsten Arten der Gattung Opegrapha
und Graphis Ach. gehören, behalte ich
den Adaiison’schen Namen Graphis.
An beide Gruppen der Schr i f l f l e ch t en, die
mit und ohne Keimboden, sehllefsen sich auf dieselbe
Weise, wie an die beiden Hanpigruppen der
Flechten mit geschlossenem Kelmhehälter', kleinere
Gni|)pen, die vorzüglich durch die polsterförmige
Unterlage abweichen, auf der die Keinifiüchle zu-
sanimeiigedrängt sind. Der erstern analog ist die
Bildung hey Glyphis labyrinthica Ach. und G.
tricosa, zu denen verschiedene neue ausländische
auch einige einheimische Arten kommen. Der letztem
Gruppe entsprechen Glyphis cicatricosa Ach,
und einige ebenfalls neue Arten. Ich behalte für
diese deu ihr vom Herrn Achar ius beygelegteu
Namen, nnd nenne jene Asterisca.
Die L e c id e en ohne Keimboden, deren Zahl
beträchtlich ist, sind mehrentheils diejenigen, deren
Keimfrüchte die schwarze Farbe verläfst. Ich
darf für sie den ihnen gebührenden Hof fmanu’-
schcn Gattungsnamen P a te lla ria wieder herstel-
len *), während ich für die mit einem Keimboden
*) Ich glaube, Herr F r i e s , der kürzlich mit diesem
Ausdrucke eine Abtheilung der Pilzgattung
Feziza bezeichnet hat, wird es billigen, dafs
w ir diesen schon seit langen Zeiten der I'lech-
tenfamilie angeh 4-igen, Namen, nach dem Vor-
ffan»-e des um iare Kenntnifs verdienten Herrn
Pro?. Hü f fma : n, für die Flechtengruppe bey-
behalten, der er von ihm gegegen wurde, unbeschadet
dessen, dafs derselbe einige Arten mit
hierher zählte, die nicht zu ihr gehören.
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