Nordselte: Verr, muralis mit aUxSgebildeteni Lager
in Verbrciluugen von 1 - 2 bis 2^', mit vieler Fnicbl,
Verr. umbrina 5 - 8 bis 10'" im Durchmesser mit
wenigen Früchten.
Nach Au s s a a lv e r su c h e u : Auf Sandstein
desselben geognosiischeu Lagerungsverhältnisses mit
etwas w^enigerm Bindemittel, in feuchter Lage, L.
murorum nach 3 Jahren, die Exempl. von 2 - 3'",
einige bis zu 4 im Durchmesser; Lecanora v i-
tellina Ach. in einzelnen Keinifrüchlcn, von denen
die gröfsten ^ im Durchmesser hielten u. s. w. Auf
Eichenholz in trockener Lage war der VA achsthnm
hisw'eilen stärker, auch auf verwlttcrlem Kalkstein.
Auf der mehr thonhaltigen , weirscrn und festem,
Varietät des bunten 8andstcins (bey Münden,
am 8olliuge) tritt die spontane Vegetation der erwähnten
Flechten später und sparsamer ein, als
auf dem mergelhaltigcn, und der A'VachstJ.ium ist
im Durchschnitt um bis k geringer, noch mehr
steht er auf dem quarzhaltigen 8andstcine zurück,
auf dem auch schon andere Flachteiiartcn vorherrschend
werden. Auf Aliischelkalk ist der AVachs-
thum der benannten Flechten, besonders wenn jener
spälig ist, sehr viel geringer, als auf dem Merg
e l- und Thonsandsteine, und tritt auch beträchtlich
später ein. Auf Gyps ist er, der gröfsern
Ahsorbliou der Feuchtigkeit wegen, die diesem zu-
konimt, stärker als auf dem Kalke, führt aber
häuilg zu einer abAveichenden monströsen Gestal-
tiaig, (während andere Flechtenarlen z. E. L. cras-
sus Huds . , L. decipiens Ehrh., L. fulgeus Sw.
etc. durch verwitterten Gyps in einem hohen Grade
direkt begünstigt werden).
Auf dem festen Quarzsandstein (Trappquarz)
ist der Flechlenwachsthum äufserst gering. In ho-
Iicr ^xpouirter Lage (auf dem Hühuerfeldc hey
Münden) vergröfserteil sich Exemplare der Lecidea
sabuletorum Fl. von bis 2" im Durchmesser
in 4~ Jahren um 2'", Exempl. von 4 - 5 - 6"', um
3 bis 3 y y wo der Wachstlium am stärksten war.
Exempl. vou TJrceolaria cinerea Ach. von 3 - 4 -
6"' im Durchmesser um liis 2'".
Auf feuchter Erde w'achsen dagegen manche
Flechten sehr schnell. Den schrägen Abstich im
Herljsl aufgeworfener Gräben, in tlionig-lelunigem
Boden, sali ich im folgenden Sommer mit zahlreichen
grofsen Verbreitungen einer dünnkrustigeii
Flechte {Parmelia terrigena m ., der Gyalecta
geoica Ach. verwandt) liedeckt. Verrucaria epi-
g ea Ach. bildet sich auf feuchtem Lehmboden
au lialbliehten AValdstellen ebenfalls häufig in einem
AVinlerhalbenjahre vollkommen aus.
Im allgemeinen scheint es keinem Zweifel unterworfen,
dafs der Flechtemvachsthum, abgesehen
vou eigenthümlichen Beziehungen einzelner Flechten
zu einer gewissen malrix, und unter gleichen
Verhältnissen der Lokaliiät, auf demjenigen Substrat
am stärksten ist, vvelches sich seiner Natur
nach am mehrsten dazu eignet, auf eine dauernde
und glelchmäfsigc Weise einen angemessenen Grad
von Feuchtigkeit zu halten. Deshalb w'achsen denn
auch stets alle das Holz hebende Flechten an Bäumen
sehr viel schneller, als auf todiem Holze, alle
den Stein liebende Fleclilen stets um so langsamer,
je kieselhaltiger der Stein ist.
Iu Rücksicht auf das Alter der Fle'chlen findet
der stärkere Wachstlium iu der friilierii Lc-
beuxsperiode Statt, oft in den erstem Jahren. Lm
das Verliältnifs des Waclistliüms den Jahreszeiten
nach auszumluelu, habe ich viele Beobachlungcii
angestellt, die elnzeluen Resultate waren aber den
Jaiireu nach so ungleich, dats sich keine aüge-
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