Fleclue. überhaupt mit der Entstehung dieser Polster,
die lief im Holze entspringen. Gleichzeitig
hiermit verändert die Epidermis des Baums ihi e
Beschaffenheit, indem sie sich, Risse und Runzeln
verlierend, zu ebenen glatten Parthieii bildet; dann
legt sich in manchen Fällen weniges pulveriges
La-er unter oder auf der Epidermis an, während
die*’ Polster mit der lelztern bekleidet, oder diese
durchbrechend höher hervorireien und zur Voll-
släudigkelt gelangen.
Beobachtet man die Entstehung von Trype-
thelium Sprengelii auf ßauinborke, die mit einer
starken Epidermis bekleidet ist, so nimmt diese
Art der Bildung folgenden Gang. Es enlsiehen
hellhräunliche Warzen tief in der Rindensubstanz
der Borke, in denen schon sehr früh die Anlage
der Keimbehälter bemerklich wird. Die überliegende,
die Warzen deckende, Epidermis gewinnt
durch Anschwellung iind Vereinigung der Unebenheiten
eine glatte fast lederähnliche Oberfläche, womit
ihre Farbe zugleich heller wird. Während die
Warzen sich bemerkbarer heben, legt sich ein än-
fserst zarter graugrüner Reif auf der Oberfläche der
Epidermis an, die Warzen schwellen beträchtlich,
ihre innere Substanz färbt sich braungelb und endlich
hochgelb, die sie bekleidende Epidermis assi-
millrt sich ihrer Substanz und färbt sich äufserlich
dunkelbraun. Der Lagerreif verliert sich daun gewöhnlich,
oder läfst hier und da besonders im
Umfange der Warzen Spuren zurück. Oft bildet
sich fast gar keln.Lagerrelf, womit gewöhnlich eine
dunkelbraunere oder schwarzhraune und glatte auch
wohl glänzende Oberfläche der Warzen verbunden
ist. Warzen, deren innere Substanz nicht zu völliger
Ausbildung gelangt, bleiben immer bräunlich,
werden auch wohl im Aller völlig schwarz. Bey
T. deustum m. *) bildet sich ein stärkeres bestimmt
körniges aschgraues Lager auf der Olier-
lläche der Borke. Bey manchen ändern veiTrlll die,
mifsfarhen gewordene Epidermis die Stelle des Lagers
z. E. hey T. variolosum Ach. deren Warzen,
mit Ausschlufs der durchbrechenden obern
Spitze, von der dicken Epidermis bekleidet bleiben.
Der Bildungsgang von Mycoporum ist derselbe.
Bey M. melinostigma m. schwellen die schwarz-
brannen Warzen, in denen die mit gelblichem
Schleim gefüllten Kerne zerstreuet liegen, unter der
glatt gewordenen sich hellgelb - grau färbenden
Epidermis hervor, und erheben sich zu flach polsterförmigen
Gestalten, die sich in ihrer vollendeten
Bildung, der von keinem besondern Keimbehälter
eingeschlossenen Fruchtkerne wegen, zwar an L ichen
pertusus und dessen Verwandtschaft schliefsen,
ihrer Entstehung nach aber sehr viel näher
mit den Ve r rucar ien verwajidt sind, da man
die Entwickelung der gemeinschaftlichen kohlenar-
llgen Unterlage nur als eine Vereinigung und Formveränderung
eben so vieler Keimbehälter anzusehen
hat, wie einige Arten wenn man ihre Entstehung
verfolgt bestimmt nachweisen.
Es giebt diese Bildungswelse der Gattungen
Mycoporum und Trypethelium deutlich zu erkennen,
dafs beide auf der Grenze zwischen Flechten-
und Pilzbildung stehen, und kaum mit minderm
Rechte zu dem Reiche der letztem gezählt werden
könnten, wenn nicht einzelne generisch nicht zu
trennende Arten vorkämen, bey denen eine bestimmte
Ausbildung von Flechtenlager einlrltt **).
*) Von Herrn B e y r i c h in der S e r r a dos A r -
g o s entdeckt.
**) Mau vergleiche dasjenige, was über die Entstc