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dann ein der A rthon ia pruinosa völlig ähnliches
Ansehen.
Wie sich diese A rth on ia pruinosa enlwik-
kelt, habe ich oben erwähnt, hier bemerke ich mir
noch, dafs die verkümmerten fast punktförmigen
Früchte dieser Flechte, der Opegrapha notha
Ach. und der O. caesia Dec. , die häufig auf der
aufgelöseien staubigen Kruste zum Vorschein kommen,
ohne sich weiter auszubilden, der Sphaeria
hyssacea Welg. oder Verrucaria hyssacea a.
Ach. so ähnlich sind, dafs sie leicht mit ihr verwechselt
werden können, und auch von verschie-
' denen Schriftstellern für diese angesehen sind. Man
vergleiche hierüber und über die Aehnlichkeit dieser
Verkümmerungen der S chr i f t f l e cht en mit
denen der Gal icien das dritte Beysplel.
2. Di e s e lbe Fl e c h t e na r t
in den Gat t u nge n P o r i n a , V a r i o l a r i a
und I s i d i u m , — in den Gat tungen V a r
i o l a r i a und L e c a n o r a , ■— in den Gatt
ungen V a r i o l a r i a und L e c i d e a , —— in
den Gattungen L e c a n o r a und
T h e l o t r em a .
Eine sehr verbreitete Flechte ist Lichen p ertusus
L. Es kommt im nördlichen Teutschland
fast keine Baumart, keine der mehr verbreiteten
Gebirgsarten vor, auf der ich diese Flechte nicht
angelroffen hätte. In ilirem gewöhnlichen Zustande
ist sie mit einer glatten, hell grünlich - grauen Koriikalschicht
bekleidet; auf Büchen, jungen Eichen
u. s. W - ist ihre Oberfläche glänzend, aut Eschen,
Ahorn u. s. w'. mall und die Farbe heller, weil
diese Flechte, wenn sie auf Bäumen vorkommt, unter
der Epidermis derselben entsteht und mit dieser
verwächst. Durch krankhafte Affeclionen verändert
sich die Farbe einerseits in das Graugrüne, Gelb-
erüne, Grüngelbe, andererseits in das Bräuniich-
graue, Bräiuillche u. s. W . Durch Verbleichung
geht sie aus allen diesen Farbentönen m das Weilse
über, bald in das Milchweifse, bald m das Krei-
(IcWGlfsS«
Diese sämmtlichen Farhenveränderungen kann
man, bey übrigens unveränderter Beschaffenheit der
Flechte, in der Natur leicht verfolgeu. Im voflkom-
menen Zustande nennt Herr Achari us diese Elech'^
Porina pertusa Syn. und P. leucostoma
(nach Hr. Prof. Bernhardl ’s eigenem Exempkue)
wenn die Farbe etwas in das Bräunliche geht. Auf der
Rinde im kräillgen Wüchse stehender Bäume, besonders
mitlelwüchsiger Buchen und Eichen, wii
die Ausbildung der Flechte durch die rasche Vegetation
des Baums und den Einflufs der starken
hornarligen Epidermis oft behindert, die produkü-
ven Warzen erheben sich nur etwas, die mit ihnen
verwachsene Epidermis bekommt hm und wieder
Borsten oder Risse, und die Warzen faUen
alsdann späierhin zum Theil ab. In diesem Zustande
nennt Herr Achari us die Flechte .P.
p la ca Syn. Dafs wirklich unentwickelter Zustand
die Ursache dieser Beschafienheit sey, davon kann
man sich leicht überzeugen, wenn man die Wair-
zen durchschneidet; man findet dann, dafs die
Fruchtkerne nicht ausgebildet sind, sondern nur
gelbliche oder als Folge eintretender Degeneration
schwärzliche Punkte entstanden. Wo die Bildung
in einzelnen Warzen weiter schreitet, geht die Eonn
in den gewöhnlichen Z;. pertusus über. VVeifse
Farbe die Herr Achar i u s angiebt, sicht hiermit