auf die Übei'lliulie hervor, und gelaugen ersl auf
dieser zu ihrer Vollsüuidigkelt.
Die Keimfrüchte bilden sich unmlltclhar aus
dem Zellstoffe des Lagers, wobey man einen doppelten,
oft bestimmt geschiedenen, Akt eiutreicn-
der Veränderung wahrnehmen kann: Aussonderung
der Grundbestandthelle des Flechtensföffs oder Veränderung
ihrer Mischungsverhältnisse, und Entwickelung
seiner Organe zu einer volikommnern
Gestaltung.
In Folge der erstern geht die Flechtenfrucht
zu einer, in den mehrsten Fällen vom Lager verschiedenen,
oft den äufsersten Gegensatz darstellenden,
Färbung über, indem unter dem Elnllusse
des Lichtstrahls und der Wärme 8ondernng des
Kohlenstoffs eiutritt, oder durch veränderte Verhältnisse
der Grundstoffe, wohey der Sauerstoff unter
Bildung von Oxyden besonders wirksam zu seyn
scheint, differente Farbenstoffe gebildet werden. Der
Kohlenstoff lagert sich in den Zellen als eine zer-
reihllche, unauilöfsliche, rein schwarze Masse ah,
wodurch die Zellverhlndung erstarret und Härte
nnd Sprödigkeit erhält. Die durch andeiAveiiige
Veränderung der Verbindungen entstehenden Färbungen,
die vom höhern Roth nnd Gelb in verwandle
Töne übergehen, lassen dagegen der Zellmembran
ihre natürliche gallcrt- oder wachsariige
Beschaffenheit.
Die Zellen, die einfachen und einzigen Grnnd-
organe des Flechlenkörpers, verändern mit einlre-
teuder Fnichibildung ihre Gestalt, indem sie unter
mehrerer Dehnung und mit dem Eintritte einer bestimmt
vertikalen Richtung zu einer regelmäfsigern
Form übergehen, womit theils Sonderung theils
dichteres Zusammentreten verhnnden ist. Ob, wie
cs scheint, nach bereits hegounener Fruchleutwickching
Zwlschenlreien neuer Zellen erfolgt, ist nicht
mit Sicherheit zu entscheiden. Diese einfache Bii-
dungswelse gleht sich in den zur Vollständigkeit
gelangten Keimfrüchten häufig noch dadurch zu
erkennen, dafs die produktiven Zellen der Schlauch-
schicht gegen deren Basis allmälig in die Lagerzel—
Icnform übergehen, und dafs nicht selten Lagerzellen,
einzeln soAVohl als in Aggregaten, zwischen
den zu höherer Ausbildung gelangten Zellen angetroffen
werden.
Die Keimfrüchte der Gattung Endocarpon
Hedw. entwickeln sich gröfstentheils tief in der
rnndzelHgen Schicht, seltener in der die untere
Fläche des Lagers ausmachenden verdichteten Faserschicht,
bisweilen im grünkörnigen Theile der
erstem, auch wohl als Ausnahme in der Koriikalschicht.
Die Fruchtbildung beginnt durch Dehnung
einzelner Lagerzellen, die eine fast radiale
Richtung gegen einen gemeinschaftlichen, doch gemeiniglich
etwas höher liegenden, Mittelpunkt an-
uehmen; zwischen ihnen bleiben, mehrentheils
kürzere, bisweilen längere sterile Rörchen stehen.
Mit zunehmender Ausdehnung des entstehenden
Fruchtkerns verdichtet sich der umliegende Zellstoff
des Lagers und wird zu dem ihn umgebenden
, vom Lager nur durch mehrere Durchscheinheit
der dichter verwachsenen Zellen abweichenden,
Kelmhehälter. Ganz lief im Lager entstandene
Früchte bleiben oft zurück, ohne zu einer
Mündung zu gelangen. Die übrigen nähern sich
mit mehrerer Ausbildung der Oberfläche, treten
auch nicht selten mit ihrem oberii Theile über sie
hervor. Dies ist die Bildung bey den den Typus
der Gattung gehenden Arten — Endocarpon miniatum
Ach. und E. pusillum Hedw.