inng zn erkennen gehen, ebenfalls bald au der
Spitze platzen nnd wieder Keinikörner ansstreuen,
selten mit liegenden Lajrpeu (oi'tw’achsen und dann
eben so, als die vou den Keimfriichten der Borrera
tenella ahfllegenden Sporen zum Lichen ni-
polius werden. Von diesem Hergänge der Sache
li.anu ein aufmerksamer Beobachter sich leicht überzeugen,
da es nicht schw'er hält einzelne Individuen
zu finden, die auf der einen Beite L. a ip o lius
auf der ändern Borrera Lcnella sind. Das
Auswachsen der Haflfasern zu Zilien triti auch
häufig an völlig liegenden, an den Spitzen der
Lapi>en nicht aiifreilsenden, Exeni(>laren ein, die
sclion Dill. 1. c. t. 20. f. 46. A., ß. C. (D. und E.
stellen den Borrenzusland dar) gut abhildete, Hoff-
mann Loharia semipinnata nnd Herr Acl iarius
B. tenella ß. leptalea nannte. Sehr häufig kann
man auch Exemplare dos L. stellaris, sowohl des
breit-als schmallappigen finden, au denen einige
Lappen mit Hafliasern anf der untern Fläche und am
Rande versehen, andere aber völlig glatt sind, u.s.w-
Aus der Parmelia caesia ß. dubia Ach. , Syn.
die er zum zwellenmale I^armelia alhinea Syn.
nennt, bildet slcla ebenfalls die Borrera tenella,
wie ich sie noch kürzlich auf Sleliieii am Meifsner
gefunden habe.
Die Entdeckung der Entstehung von Borrera
tenella fülirte zu einer Schlufsfolgerung auf die
Entstehung der übrigen Borr e ren und fortgesetzte
Nachforschungen überzeugten mich, dafs mehrere
Arten dieser Gattung auf ähnliche Weise entstehen.
Ehrhart belegte eine mit L. stellaris verwandle
Flechte, die sich vorzüglich durch die giünllch-
dunkelgraue, angefeuchlet schnell in das Grüne übergebende,
im Herbarium aber ln das Leherhraune
ausbleichende Farbe von jenem unterscheidet, mit
WM
dem nicht unpassenden Namen L. obscurus, Dec.
crypt. Nro 177. Ilof fmann nennt dieselbe Form
L. orbicularis Enum. t. 9 f. 1 (Dill. t. 24 f.
71.), Herr Achar i us Parmelia cycloselis Syn,
w'enu die Lappen sich aufwärts biegen und etwas
kräuseln Parmelia chloantha Syn. (an welche
sich zunächst Lecanora nigricans Fl. Samml. N.
91. sdillefsl), und^ endlich an feuchten Orten, wo
sich viele Soredien zu entwickeln pflegen z. B. am
Fufse alter Pappeln ete. Lecanora virella Syu.
(Engl. bot. t. 1696). Eine nur durch elw'as schmälere
Lappen und wie gew'öhnllch damit verbunden
ist häufigere Haftfasernbildung von jener kaum als
Varietät verschiedene Form nennt Hof fmanu L.
ciliatus. Enum. t. 14. f. 1 (Dill. t. 24. f. 72.)
Herr Achari us Parmelia ulothrix Syn. (Engl,
bot. t. 1942 und t. 2158 L. elaeinus). Aus diesen
sämmtlichen Formen entwickelt sich auf eine
ähnliche Welse, wie ich vorhin bey Borrera le-
nella gezeigt habe, Borhira ciliaris Ach. Syn.
uur mit dem Unterschiede, dafs hier kein Aut-
reifscn der Lappen Slalt fiudel, die dom Wachs-
thnme Schranken setzt, deshalb schrelfcl (he Bildung
zu gröfsern Gestalten fort. Indem die Lappen
sieh vom Boden lösen und in allerhand Windungen
emporstrehen, verliert sich aus dem früher
uachgewieseuen Grunde etwas die grünliche Farbe,
angefeuchtet kehrt sie aber wieder zurück, bis die
Lappen endlich monströs w'crden und an der Luft
aushleidien. Tritt bey dieser Fiedile, wie am häufigsten
der Fall ist, frübzeilig Soredlenbildiuig uud
Körnerausbruch oder Keimfruchtbildung ein, «o entwickelt
sie sich, nicht zur ßorr e r e , weil Ihr Wachstimm
dadurch hesclrränkt wird, mau sieht dann
nur hier uud da eluzeluc Individuen zur Stnfie der
Borrere übergehen. Die schmallappigc Form d(\s
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