rt'
I:;
I ? . : , .
Form der vollständigen Frucht ln zerflossener Ans-
dehnung darstellt. Die Lagermasse wuchert m diesem
Zustande oft zu einer beträchtlichem Dicke
heran, und wölbt die Keimfruchtflecke, mdem sie
in deren Basis trilt.
Folgende Beyspiele mögen diese verschiedenen
Veränderungen an einigen bestimmten Flechtenarlen
näher nachw'eisen. ^
Lecidea plocina Ach. Syn. ist eine auch bey
uns sowohl auf Stein als der Rinde b e rau h icm
Holze vorkommende unvollkommene Ausbildung
der Opegrapha notha Ach. Syn., nach Ausweise
englischer Exemplare, die Herr Achari us
beschrieb.
Der Opegrapha notha verwandt ist eine
schöne Sc ri f t f l e e i l t e , die besonders in England
und Frankreich verbreitet ist, aber auch bey uns
vorkommt. In der Engl. bot. t. S09 ist sie unter
dem Namen L lynceus abgebildet, und D e c a nd.
nennt sie O. caesia Fl. franc. Im vollkoiiimcn
ausgebildeten Zustande führt sie Herr Acha r i us
unter dem Namen O. notha v . caesia Syn. auf;
W'enn die bestimmtere Randbildung sich verliert,
welches hey dieser Art noch häufiger als bey der
O. notha der Fall ist, nennt er sie A rth on ia
lyncea Syu. und w'enn die weniger ausgehildeten
Fruchtanlagen bald mehr bald weniger in Sporidien
zerfallen, Spiloma versicolor h: variolosum Syn.
Unter diesem S. versicolor begreift er auch denselben
Zustand der O. n o th a , die ich auf Sandsteinfelsen
bev Reinhausen unw'elt Göttingen in ih.«
ren Uebergängen zur vollsländigcti Form verfolgt
habe. , ,
Den nicht zur Raudblldung und zu bestimmter
Längendehnung gelangenden Zustand der O.
stenocarpa Ach. {O. a tra Pers.) auf junger oder
doch mit einer zähen Epidermis versehener Baumborke,
nennt Herr Acha r iu s Arthonia. astroi-
d e a a. Syn. und zum zweytenmal Arthonia
Swartziana, w'enn die Aeste der Keimfrucht fast
zu einem runden Fleck zusammeiifllefsen. In der
va r. h. ra d ia ta zeigt sich die ästige Form bestimmter
und die Epidermis des Baums ist stärker
oder von dunklerer Farbe, weshalb das Lager weniger
diirchscheineu kann. Der Uebergang der
vollständigen Form der O. stenocarpa in diese
Mifshildung ist sehr häufig. Aehnliche Zustände
anderer Arten seiner GaUnng Opegrapha stecken
theils unter den übrigen A^arletäien der Arthonia
a stro id ea , theils unter A . ohscura uud A . gy-
ro sa ; manche andere entgingen seiner Beohachlung.
So habe ich z. E. als A . astroidea ß, tynocarpa
seine O. herpetica y. suhocellata und eine W'e-
nig ästige Form seiner O, siderella als A . ohscura
ß. reniformis (von der das Synonym der
Engl . bot. auszuschliefsen ist) in obigem Zustande
der Mifshildung von ihm selbst erhalten. — Den
Zustand der Auflösung der O stenocarpa in Sporidien
hat Herr Acharius, nach Exemp.laren von
ihm, unter Spiloma melaleucum mit Formen anderer
Abstammung zusammengeworfen.
Eine ausgezeichnete Form ahorllrender Keimfrüchte
von Graphis scripta und zw'ar gewöhnlich
der va r. serpentina, die Herrn Achar i us
entgangen zu seyn sclielnl, kommt bisweilen bey
uns an allen Büchen und Elchen vor. Die Keimfrüchte
haben die jedoch irregulalre Form eiuer
Le c ide e ohne Rand, und werden oft \ \ bis 2
Linien im Durchmesser stark, gewöhnlich stehen
sie gedrängt, sind sellener ganz schwarz, häufiger
mit einem starken W'elfsen Reif bedeckt, und haben
■ 'iM
t' 0 !l; ' ' C'iM ¡;