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sehr variirt. Seihst zur Diagnose dor Species können
die hier zur Gatlungsbesllmniung angewandten
Charaktere nur mit Vorsicht uud nicht immer genutzt
werden, well sie nach der Beschaffenheit der
matri x und dem Entwickelungszustande der Individuen
Abänderungen erleiden. Der Verf. loht für die
Gattung Leiorrheuma Sowerb y ’s Abbildung der
O. Lyelli Engl. bot. t. 1876, die den innern Bau
vorzüglich gut darslellen soll. Aber diese Abbildung
stimmt weder mit der des Herrn Verfassers,
noch mit dem gegebenen Charakter überein. Viereckig
im Querschnitt erscheint die Schlanchschicht
zwar In der untersten Figur der zllirten Tafel, weil
sie durch das gegen die Basis der Frucht tretende
Substrat an der weitern Entwickelung behindert
ist. In der mittlern Figur erscheint sie, wie dies
in der Regel hey allen Schriflflechten der Fall ist,
rund oder oval, weil noch Lagermasse unter der
Fruchtbasis hefindllch ist, welche dieser gestaltete,
sich normal auszubilden. Eben so wird sie auf t.
1813 dargestellt, auf der durch einen Irrlhuni, den
englische Originalexemplare erweisen und schriftliche
Mitlhellungen von Mr. Borr e r bestätigen,
abermals O. Lyelli unter dem Namen von O.
scripta abgebildet 1st, die Lagermasse hat sich
hier nur weniger zwischen dem Baude der Keimfrucht
und der durchbrochenen Epidermis der
Baumborke hervorgedrängt, (t. 1754 als O. pulve-
rulenta und t. 1755 als O. serpentina geben
gute Abbildungen der Graphis scripta). Ferner
drückt die unterste Figur der O. L y e lli, t. 1876,
als die stärkste Vergröfserung, ein pe ri theclum
infer um lateraleque aus, welches unten so gar
doppelt so stark, als an den Selten angegeheii ist,
während im Charakter uud der Abbildung der
Gattung Leiorrheuma nur ein perith, laterale angegeben
wurd.
Ueberhaupt scheint der Herr Verf., wie auch
aus verschiedenen Stellen des Textes hervorgeht,
hey dem Entwürfe seines Systems einen zu grofsen
Werth auf Abbildungen gelegt zu haben. Die Abbildungen
aus den untern Familien der cryploga-
mischen Gewächse sind überall und besonders in
Beziehung auf den Fruchtbau sehr unzuverlässig,
iheils weil der Zeichner oft schärfer und beslünm-
ter zeichnete als er sah, theils well der gewöhnlich
für die Darstellung von Gegenständen der Art
in Anwendung kommende Grad der Kupierstecherkunst
für die Schwierigkeit des Gegenstandes nicht
genügt. Ganz besonders gilt dies von Flechten
und Algen, von denen mir wenigstens, in Absicht
des innern Fruchtbaues, keine genügende Abbd-
dungen bekannt sind. Die Natur aber ist stets
eine getreue Bildnerin-, untersuchen wir iu dieser
O. Lyelli, so zeigt sich, (sowohl an englischen
Exemjdaren aus verschiedenen Gegenden als an einheimischen)
dafs die Sclilauchschicht in der Regel
unten gerundet ist, und im untern Umfange rund
herum eine Verdichtung und etwas dunklere Färbung
elntritt, weshalb diese Flechte, deren Schlauchschicht
noch ohne hesilmmlen Keimboden ist, wie
ich schon früher erwähnte, sich denjenigen nähert,
deren Schlanchschicht von einem besondern Keimboden
aufgenommen wird. Auch bey Graphis
scripta und ändern, besonders solchen deren
Früchte lief liegen, deren Lagermasse an nnd für
sich gering ist, oder nicht zu starker Ausbildung
gelangte, kommen nicht selten durch den untern
Druck eckige Früchte zum Vorschein, die nie einer
normalen Bildung angehören. Aber auch im
allgemeinen wird die Form der Schlanchschicht im
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