eine gleiche Neigung zur Aufnahme des Oxyd.s;
manche gehen die Verbindung sellener, manche
gar nicht ein. Die mechaniscli von oben her eintretende
Färbung ergreift vorzüglich gern dasjenige
Lager, w'elches von w'einsieinarliger Beschaffenheit
ist, oder durch anhebende Zersetzung der mehr
hornartigen Kortikalschicht empfänglicher für die
Aufnahme des Färbesioffs geworden ist. Der Gehalt
des Gesteins ist natürlicherweise auch von vielem
Einflüsse auf das mehr oder minder häufige
Vorkommen der Färbung. Die Basalte unserer Gegenden
sind besonders reich an Erzeugnissen dieser
Art.,
Sämmlllche auf diese Weise abnorm gefärbte
Flechten sind nun bisher, in so w^eit sie bekannt
geworden sind, als eigene Arten angesehen worden,
obgleich die sorgfältige Verfolgung dieser Erscheinung
im Freyen gar häufig Fingerzeige giebt,
die zur Erkenutnifs des Hergangs der Sache und
hey weiterm Verfolge zu baldiger Ueberzeiigung
führen können. Lecidea silacea Ach., L .O ed ä ri
Ach., L. melanophaea Fr ie s , L. daphoena
Ach, , L. ß a v o - coerulescens Ach., L. ß a v i -
cunda Ach., Urceolaria d iam a rta Ach., En-
docarpon sinopicum Ach. etc sind durch diesen
Procefs von Eisen gefärbte Individuen unter ändern
Namen bekannter Flechten *). Es mag genügen,
*) Salzsäure nimmt das Eisen aus dem sorgfältig
vom Steine entnommenen oberflächlichen Stückchen
des Lagers dieser Flechten in Menge auf,
nnd färbt sicu grüngelb. Hydrosulphure schlägt
es aus der Auflösung schwarz nieder Stückchen
des Lagers im Platinlöffel geglühet, färben sich
anfänglich durch Verkohlung der Flechtensubstanz
schwarz, nehmen dann ihre rothe Farbe
wieder a n , und werden dem Magnete folgsam etc.
von einigen derselheü nachzuweisen, wohin sie
gehören.
P a te lla ria silacea Hoffm. PI. lieh. 1. p. 89.
t. 19. f. 2., Verrucaria silacea Fl. germ. 2. p. 187.
Lichen Oederi Web. Spie, var, /3 et y (zum
Theil) *), Lecidea ß a v ic u n d a Ach. Syn. und
L.ßavo-coerulescens ibid. (Fl. dan. t, 1431. f. 1.)
sind sämmtlich durch Eisen gefärbte Formen der
Lecidea albo - coerulescens Ach. S y n . -— Lecidea
daphoena ot et ß. ochracea Ach Syn.
ist Lecidea immersa Ach. Syn. von Eisen gefärbt
**). Lecidea Oederi Ach, Syn. ***), L ichen
Oederi Web. Splc. var. « , Engl. hot.
t. 1117. entsteht durch rothe Färbung der Lecidea
fu s c o -a tra und der Lecidea a lb o -a tra . So habe
ich ihre Bildung häufig au der Achtermamis-
*) Der treffliche W e b e r fafste mehrere rothge-
färbte Zustände specifisch verschiedener Flechten
unter jener Bezeichnung zusammen. An dem
von ihm angegebenen Standorte — die Schieferlager
bey A n d r e a s b e r g , wo die Bildung des
Oxyds vorzüglich durch Zersetzung des eingesprengten
Schwefelkieses erfolgt — kommen aufser
L. alho - coerulescens auch Lecidea platycarpa
Ach. und Lee. conßuens eben so gefärbt vor, wie
denn besonders die erstere überall am Harze g e mein
ist.
**) Um zu keinen Irrthümern Veranlassung zu geben,
mufs ich bemerken, dafs S c h l e i c h e r unter
diesem Namen eben sowohl durch Eisen gefärbte
Exempl. von Lee. platycarpa als von L . albo-
coerulcscens verschickt. Dafs Hr. A c h a r i u s aber
eigentlich einen solchen Zustand der L . immersa,
die ich von S c h l e i c h e r erhielt, meint, geht
daraus hervor, dafs er die Apothecien fusco- atra
nennt, und die innere Substanz weifs angiebt.
*“ ) Lecidea Oederi Wa h l e n b . Lapp, p.474. w ek h t
hiervon durch mehr konvexe Apothecien ab, und
schliefst sich näher an jüngere Zustand« der L.
silacea Ach.
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