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Syn- und Lecidea Turneriana Syn. *). Bildet
sieb das Lager dagegen auf Sandstein und äbnli-
clien Slcinarteu unvollständig staubarlig und weifs
aus, so belegt Herr Achar i us diese Flechte mit
dem Namen Lecanora rubricosa Syn. {Patellaria
arenaria Hoffm. Pi. lieh. t. 58. f. 1.) L.
arenarius Pers. , im jüngern Zustande aber, wenn
die Keimfrüchte noch klein sind, Lecidea caesio-
rufa /3, fe s liv a Syn., wenn sich endlich das
Lager auf Kalksteinen recht weifs ausgehlldet hat,
Lecidea erythrocarpia Syu.
Aehnliche Verthcilungeii derselben Fleclitenart
in den Gattungen I.jecidea und Lecanora, kommen
sehr häufig hey Herrn Achari us vor. Ich
führe nur uoch ein Beysplel von einer ausgezeichneten
und daher ziemlich allgemein bekannten Flechte
an.D
en schönen Lichen haematomma Ehrh.
•— dem Naturfreunde ein kostbarer Schmuck unserer
Felsenwände — nennt Herr Acharius erstlich
Lecanora haematomma Syn. , dann mit
unansgebildeten Kelmfrüchien Lecanora Stonei
Syn. , mit Keimfrüchten, deren Lagerrand sich
verloren hat, Lecidea saxetana Syn. , wenn die
Keimfrüchte eine verschossene gelbliche Farbe angenommen
haben, Lecanora inalpina Syn., wenn
hey eben dieser Beschaffenheit der Lagerrand undeutlich
geworden ist, Lecidea callosyne Syn. —
alles nach zuverlässigen Exemplaren und den mit
diesen übereinstimmenden Beschreibungen des Herrn
Acharius.
*) Nach mehreren vollständigen Exemplaren von
Mr. B o r r e r und Mr. Ho o k e r .
8. Di es el be Fl echtenar t
ln den Gatt ungen P a rm e l i a , L e c a n o r a
und L e c i d e a .
Eine der gemeinsten, den hohen Norden ausgenommen,
vielleicht die gemeinste Flechte unseres
Weluhells, ist Lichen parietinus L. Sie bietet
mir die beste Gelegenheit dar, einige Beyspiele der
Veränderungen zu geben, die durch die Fortpflanzung
der Flechten unter dem Einflüsse der Beschränkung
einlreten, die ihre niedere Organisation
ihnen anferlegt. Sie werden manchem Flech-
lenfreunde auffallend, ja vielleicht unwahrscheinll< h
scheinen. Er wird ihre Richtigkeit aber schon
durch einige sorgfältige Beobachtungen iu der freyen
Natur verfolgen können, während sie mir nicht
allein diese, sondern eigene zu dem Zweck ange-
s teilte Versuche ergaben.
Im gewöhnlichen Zustande ist das Lager der
Parmelia p a rie tin a Ach. schön gelb, au schattigen
Orlen grüngelb; in feuchter Lage uud von
der Sonne abgewandt erhält die Koriikalschicht ihre
gelbe Farbe gar nicht, wie man z. B. an den untern
Seiten der feuchten Erde genäherter Zweige
niedriger Büsche wahrnehmen kann. Es bleibt
dann hläullchgrau, fast so wie L. aipolius E. ge-
lärbt ist. Auf trockenen dem Sonnenbrände ausge-
selzten Planken, Dachsteinen u. s. w. geht die Färhung
dagegen in das hoch Goldgelbe und die der
Keimfrüchle in das Orangenroüie über. In der
Milte der zirkeliörmigen Verbreitung mancher Iii-
dlvldnen verliert sich dann oft im Alter das Lager,
die Lappen werden faltig, die Bänder des Keinibodens
treten zurück u. s. w. ln diesem Zustande
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