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grüne Färbung kommt daher häufig alsdann erst
zum Vorschein, -wenn man die Lagermasse zerreibt.
Bildet sich das Lager dagegen unter einer
fremden Bedeckung, so enthalten die ohern Körnchen
die grüne Färbung, und die tiefer liegenden
sind ungefärbt. Bey einigen Flechten dieser Ah-
theilung, denen ein freyes Lager zukommt, geht
dieser Niederschlag im Umfange der Zellen zu einer
höhern, gewöhnlich grüngelben oder hochgelben
Färbung über, die sich dann auch wohl aut
die Zellmembran selbst erstreckt, z. B. bey L ichen
lucidus k eh., Lepraria chlorina kch..^ Bjs-
sus candelaris L. etc., durch Aushlelchung aber
ebenfalls nicht selten völlig verloren geht.
Rindige s Lager.
Das rindige Lager steht, seinem Innern
Baue nach betrachtet, vermöge des Gegensatzes,
der aus der verschiedenartigen Vereinigung der Zellen
hervorgeht, eine Stuife höher, als das pulverige.
Es kommt mit dem laubartigen Lager, iu
welchem die Flechtenbildung durch den Zutritt gestreckter
Faserzellen ihren Kulminationspunkt erreicht,
im Besitz der rundzelllgen Schicht unter
einer sie deckenden Kordkallage überein. Im rindigen
Lager ist die ruiidzellige Schicht nur in der
Regel stärker, als im lauhartigen, in welchem sie
früher in die langzellige Schicht übergeht.
Die Kor t ikal lage bildet die äufsere Fläche
ohne durch eine besondere Epidermis, die man
bey keiner Flechte anlrlfft, bekleidet zu seyn. Sie
besteht aus dicht vereinigten, zu einer glelcharligen
membranähnlichen Substanz ohne weitere Organisation
mit einander verwachsenen, gefüllten Zellen.
Die Form dieser bt rundlich, sowohl hier als auch
im entstehenden lauhartigen Lager, ln welchem sie
durch fortschreitenden Wachsthum gedehnt wird,
und dann in die längliche übergeht.
Der Niederschlag, den die Zellen enthalten,
ist von gleichartiger Beschaffenheit mit der Membran
der Zellen und an und für sich farhenlos.
Unter Einwirkung des Lichts und der Atmosphäre
nimmt der Zellstoff eine bald mehr bald weniger
differente Färbung an, die sich jedoch nur auf die
äufsere Fläche erstreckt. Die so gebildete Kortlkal-
substauz ist, vermöge der dichten Verwachsung der
Zellen, besonders alsdann, wenn sie gar nicht oder
weniger intensiv gefärbt ist, in einem beträchtlichen
Grade durchscheinend. Sie nimmt das Wasser genv
auf, und gehl dadurch aus dem knorpelartigen in
einen dem gallertartigen ähnlichen, jedoch konsistenten
Zustand über. Die Durchscheinheit nimmt
alsdann zu, und zwar ln einem um so höhern
Grade, je inniger die Verwachsung der Zellen und
je weniger intensiv die äufsere Färbung ist.
Unmittelbar unter dieser Rindenschicht liegt
die rundz e i l ige S c h i c h t , die im wesentlichen
von jener nur durch die nicht verwachsenen locker
aggregirten Zellen ahweicht. Man kann in ihr eine
doppelte Lage von Zellen unterscheiden, eine obere
und eine untere. Die obere besieht aus frey liegenden
grün gefärbten Zellenkörnern. Sie ist
von der sie deckenden Koriikalschicht durch den
verschiedenen Aggregatzustand und die lebhaft grüne
Färbung bestimmt gesondert; in den unter ihr liegenden
ungefärbten Theil der lockern Zellen geht
sie dagegen alhnälig über. Die Bildung der Körner
kommt völlig mit der des pulverigen Lagers
überein, nur sind sie kleiner, und die Zellen liegen
gedrängter aneinander. Der in iliiien abgelagerte
grüne Stoff, verhält sich gegen äufsere Ein