sind vielbeugig, mehrentheils einfach oder -wenig-
ästig und ungegliedert, einzelne unbestimmte Quer-
trennuugeii abgerechnet, die man, ■wie-wmhl selten,
Avahrninimt.
Auf glatten Flächen, besonders auf Stein, treten
die staubartigen Atome gleich anfänglich zu äufserst
zarten radieufönnlg von einem gemeinschaftlichen
Mittelpunkte auslaufenden ästigen Fäden zusammen,
die sich durch nachfolgenden Wachsthnm
bald verlängern. Dann gleicht die Bildung oft vollkommen
der von Byssocladium fenestrale Link.
(Ne e s V. Esenb. Syst. d. Pilze, t. 3. f. 47. —
Sturm Flora. III. 1. 1.), mit dem Unterschiede,
dafs sich keine sporldlenartige Körper gegen das
Zentrum einiinden. Während die Fäden sich durch
Aslbildung und Zwischenlagerung vermehren uud
ein dendritisch auslaufendes Fleckchen bilden, erfolgt
der Ansatz des eigentlichen Lagers im Mittelpunkte,
indem die Enden der Fäden, oder die
unbestimmt körnige Masse, die sich gegen das
Zentrum häuft, zusammenschmilzt und unter Veränderung
der Farbe zu punktähnlichen, krustenar-
tigen Areolen anschwUlt. Die Areolen sind im Anfänge
rund und flach, werden aber alsbald, indem
sie aneinander treten und schwellen, eckig und konvex.
Mit dieser Veränderung tritt mehr bestimmter
zelliger Bau ein. Untersucht man die Substanz
der eben gebildeten Areolen, so findet man rundliche
Zellen, die nach aufsen zu bereits zur Kortikalschichl
verschmolzen sind, und unter dieser eine
Anlage zur grünen Körnerschicht zeigen.
Indem der Wachslhum fortschreiiet, erhalten
die äufsern Areolen, die im Anfänge in die Fasern
durch Verschmelzung übergingen, bestimmte Bandbildung.
Sie fangen an sich am äufsern Umfange
zu lösen, sobald längliche Zellen zu unterst der
yundllchen entstehen. Endlich biegen sie sich, je
nachdem Keirnfruchthildung elntritt oder nicht,
bald weniger bald mehr aufw'ärls und wachsen ln
Schüppchen oder Blättchen aus. So habe ich häufig
den Bildungsgang von L. obscurus Ehrh. , L.
aipolius Ehrh., Lobaria dubia Hof fm. aut
Holz, Sandstein, Dachsteinen, Schiefer und ändern
Substanzen heohachlet und mikroskopisch verfolgt.
Stockt der langzellige Bau, oder kommt der
Flechte von Natur kein langzeiliger Bau zu, so
vermehren sich die Areolen durch gleichmäfsige
Dehnung und- im Umfange eintretendes Einpor-
schweilen neuer Areolen, und bilden auf diese
Weise ein krustiges Lager. So kann man Urceolaria
ocellata FI., Lecidea sabuletorum Fl. etc.
auf unsern Trappquarzblöcken entstehen sehen, deren
weifse durchscheinende Kieselsubsianz die Bildung
auf abgeschlagenen zarten Splittern unter dem
Kompositum trefflich verfolgen lälst.
Diesen der Bildung des eigentlichen Lagers
vorangehenden Reif oder körnigen Duft nenne ich
das Bi ldungs lager — proto tha l lus —. Seine
Farbe weicht in der Regel von der des nachfolgenden
wahren Lagers ab. Am häufigsten ist sie
schwarz, schwärzlichgrau oder doch sehr dunkel,
in ändern Fällen weifs. Sclwarz ist das Bildungslager
des zitronengelben L. geographicus L., des
L. atro - albus L., der Lecidea fumosa Ach.,
wie überhaupt der mehrsten schwarzfrüchtigen Lecideen,
vieler Gallertflechten u. s. w. Schön schwarz-
hlau ist es bey einigen ändern Gallerlflechten, hey
L. microphyllus Schrad., L. plumbeus Lightf.
und mehreren aufsereuropälschen Arten, — scliwarz-
grau bey Urceolaria ocellata El., Lecidea sabuletorum
FI. und vielen ändern. Weifs ist es