m
1'
ri
■L
f ' l
ip l i
SM „fr
ren maunigfalligcn Uebergängen in die Stammart
geiunden worden. Gewöhnlich ist ihre Bildung
mit Aushlelchung der Kruste verbunden, die oft
bis zu hreidewelfsei- Färbung fuhrt, doch trifft man
auch Üebergänge in die ordinaire Farbe des L.
pertusus. Tritt allgemeiner Körnerausbruch auf
der ausgebllchenen Kruste des L. pertusus ein,
ehe die Bildung der ITuchtkerne begonnen hat, in
welchem Falle sich nur körnige inwendig weifse
und gleichartige Warzen zeigen, so ist dies V a riolaria
communis Ach. Syn. und zwar die Form
h. fa g in e a , die eigentliche Variolaria fa g in e a
Pers. , L . fagineus L. und der mehrsten Autoren,
we l che d’ 3 Lagerwarzen konvex angebeu.
Mit dieser Entw'lckelung des L. pertusus ohne
Bildung der Fruchlkerne, die w'ie bekannt in unserm
Klima sehr häufig und verbreitet eiutritt, ist
die Erzeugung eines hlttern Prlnclps verbunden, die
den Warzen einen bitter- scharfen Geschmack er-
theilt. Wie dies physiologisch und patJiologlsch
Zusammenhänge, weifs ich nicht zu entscheiden.
Dafs die Bildung der Kernmasse dazu iu Beziehung
stehe, läfst sich nlclit verkennen. Sobald sich
hier und da elue Spur derselben in den Warzen
zeigt, vermindert sich der bittere Geschmack, welches
man in verschiedenen Abstnffüngen verfolgen
kann; bildet sie sich stärker aus, wie im Zustande
der V. multipuncta etc., so verschwindet er eben
so wie im vollständigen L. pertusus in der Regel
ganz. Da Herr Acharius seiner V. amara ct.,
wozu er auch L. fa g in eus Engl . bot. zlllrt, einen
hlttern Geschmack zuschreibt, so mufs man
vermuthen, dafs sie, ungeachtet der nicht passenden
Diagnose, ebenfalls hierher gehört. Ich habe
keine Original - Exemplare von ihm untersuchen
können.
li
Variolaria amara c. discoidea Ach, Syn.
oder Variolaria discoidea Pers. und Hoffm.
Enum. t. 7. f. 5, und als jüngerer Zustand wieder
V. communis a. orbiculata Ach. Syn. , ist
nun von der V. fa g in e a u oder dem efiloreszi-
renden L. pertusus specifisch ganz verschieden.
Sie hat nie einen Fruchtkern und kann auch keinen
haben, weil sie nicht von einer Flechie abstammt,
die eingeschlossene Kerne besitzt. Sie ist
der durch Körnerausbruch im Keimboden an der
Bildung der Schlauchschicht hehinderie Zustand der
Parmelien, deshalb müssen die sogenannten Soredien
napfartig hohl seyn und einen erhabeiaen
Rand haben. Verfolgt man diese flachfrüchiigen
Vari o l a r i e n unerniüdet, und besonders aus den
Ebenen in die höhern Bergregionen an die der
Witterung sehr exponlrten felsigen Einhänge u. s. w'.
w'o häufig Soredienhildung die höhere Fruchtproduktion
verdrängt, und die durch Veränderung der
ansLkichenden Farbe und zunehmende Dicke der
Krustenbiidung eintretenden Abweichungen des übrigen
Ansehens, oft an einem und demselben Exem-
j)lare w'ahrzunehmen sind, so kann man sich in
den Besitz der vollständigsten Uebergangsreihen zu
den normal ausgebildeten Stammarten setzen.
Herr Achari u s hat nun die rnancherley Zustände
der vou L. pertusus abstammenden, und
Parmelieuarten angehörigen Var iol ar ien in seinen
Varietäten der V. communis und amara vielfältig
durch einander geworfen, obgleich sie sich leicht
unterscheiden lassen *). Nur alsdann stehen beide
M i
, I
■ ;ii -
*) Es würde mich zu w e it führen sie hier auseinander
zu setzen. Im historischen Verfolge seiner
frühem W e r k e , — der überall zu empfehlen ist,
da in der Regel die Nalurlreue seiner Arbeiten