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Färbving als eigenlhnmUche Beschaffeuheit des Lagers
auzusehen. Auf diese Weise^ sind Opegrapha
rufescens Pers. (O. siderella Ach. Syn.) und O,
rubella Pers. (O. herpetica ß , disparata Ach.
Syu.) «als Flechtenarlen in das System übergegan-
geii. Der normale ungelärhle Znsland der erstem
ist O. herpetica Ach. Syn., und der der lelztern
O. phaea Ach. Syn. (deren specifische A^erhäll-
uisse ich jetzt unerörlert lasse). Auch andere Arten
dieser Gattung, die ganz vorzüglich von diesem
Parasiten heim gesucht wird, kommen mit dieser
Färbung vor, z. B. O. suhocellata Fl. (vergl.
dessen Sammlung Nro. 189. C. und Nro. 190.).
Auch auf O. d enig ra ta kommt sie vor und sehr
häufig auf O. v a r ia v . diophqra Ach. In Gebirgsgegenden
ist diese Lepra rubens sehr verbreitet,
dort überzieht sie auch nicht sehen manche
krusienarlige Flechten anderer Gattungen z. B. Urceolaria
scruposa, U. o c e lla ta , Variolaria la-
ctea u. s. w'. Verrucaria rubens Ach, L i c h e nogr.
ist ebenfalls durch sie entstanden, eben so
•H'le Lecidea dolosa, die nur durch diese Lep
ra gelärbte Lecidea sabuletorum Fl. zu seyn
scheint *).
Die grüne Färbung rührt nicht von einer
und derselben Substanz her. Sie entsteht häufig
durch deu parasitischen Anflug von Lepra botryoides
Wigg. (vergl. Hoffm. Enum. p. 6. l. 1, f. 2.)
deren spccilische Verhältnisse ich hier ebenfalls
übergehen mufs; ferner vou Nlederschlägeu der
*) Die authentischen Exemplare der Z.. dolosa, die
ich besitze , sind zu k le in , um mit Sicherheit
entscheiden zu können, ob die Unterlage zu Lee,
sabuletorum oder einer verwandten Art gehört;
dafs die Färbung von L ep ra rubens herriihrt,
ist gewifs.
sogenannten Priestleyschen grünen Materie ; und
endlich •— W'euiger leicht zu verkennen — vom Anfluge
nicht zur Entwickelung kommender Keimzellen
anderer Flechten, auch derer selbst, aut denen
sich die Färbung findet. Diese parasitische Färbung
ist stets alsdann vorhanden, wenn die äuf sere
Fläche des L.igers eine rein grüne Farbe (die des
Parenchyms der Blätter vollkommnerer Gewächse)
hat, welche keiner Flechte im ausgehildeten Zustande
von Natur eigen ist. Bey einigen Flechten,
die nur an feuchten Orten, besonders auf der schattigen
Erde wachsen, irllt diese parasitische Färbung
bald nach der Entstehung, und zwar sehr häufig
ein, yixe hey Verrucaria spongiosa Ach., V . epi~
g ea Ach., V. v e lu tin a Ach. der Fall ist. Oft
verschmilzt die z.irie grüne Masse mit der Oberfläche
des Lagers, und scheint dann um so eher eigenlhümlich,
weil sie sich noch öfterer als Lepra
rubens mit dem Saum des Lagers endigt. In diesem
Zustande findet sie sich nicht selten auf Flechten,
die ihre Verschiedenheit von der eigentlichen
Lagermasse leicht erkennen lassen, z. E. auf L.
n eti Schrad. , auf L. cupularis Hedw. ,
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reu wahres Lager aus derselben wachsähnlichen
gelblich - fleischfarbenen Substanz besteht, aus der
die Apolhezien gebildet sind.
Diese Färbung gab nun unter ändern der V a riolaria
v iridu la Ach. Prodr, , der Gyalecta
Wahlenbergiana ß , truncigena Ach. Syn., der
Lee. cerina ß , stillicidiorum Ach. Syn., und
der Opegrapha vu lg a ta Ach, Syn. ihren Ursprung.
Die durch den gruneu Anflug im Wachsthume
behinderten Apothezlen dieser letztem gehören
der O, stenocarpa an; das w'ahre Lager ist
W'eifs, und liegt unter der Epidermis des Baums,
der grüue flockig-körnige Anflug auf derselben,
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