Eintritt eines blossen Farbenhaucbes angedeutet
■wird.
Veränderungen der Färbung des Lagers wirken
häufig auch auf Farhenveränderungen der Keimfrüchte.
Dies ist im höhern Grade hey den Patel
larien der Fall, deren Keimfrüchte einen beträchtlichen
Theil Lagerstoff aufnehmen und im
langsamem Umwandelnngsgange sich aneigeiien ; aber
auch hey Parmel ien kommen sie vor. Diese Abweichungen
folgen mehrentheils den Gesetzen der
Farbenmischungen, und sind besonders alsdann bemerkbar,
wenn die Schlanchschicht eine helle zarte
Farbe hat.
Endlich nimmt man, was die Veränderung der
Struktur anbelangt, bey manchen Flechten aus
der Gruppe der Le c ide en nnd Sch r l f i f l e ch -
len, bey denen die Keimbodenhlldung noch vorherrscht,
oder die Substanz der Schlanchschicht
kohlig oder tief gefärbt ist, wie ich bereits früher
erwähnte, eine Anneigung zum Zerfallen des Fruchtparenchyms
wahr, mit dem gewöhnlich auch die
Auflösung des Keimhodens verbunden ist. Es tritt
diese Veränderung am öftersten in ungünstigen Lokalitäten
ein, die eine vollständige Ausbildung der
Frucht behinderten oder deu Bildungsgang übereilten,
■— oft auch als Folge höhern Alters. Dieser
Umstand und die früher erwähnte Unebenheit
der Oberiläche der Schlanchlage, die Folge des
Vorlretens steriler Zellenhüudel und folglich unerheblich
ist, scheint Herrn Fries (Stockh. Vet.
Acad. Handl. 1822- p. 251.) veraniafst zu haben,
aus Lichen f la v o -virens Dicks, {Lecidea citrinella
ß scabrosa Ach. Syn.) eine neue Gattung
■— Trachylia — zu machen *).
*) Nach Exemplaren, die ich von Mrr. Ho o k er
A
Ke imz e l len der Flec l i t enf rucht oder
Sporen und Sporidi en.
B e s c h a f f e n h e i t d e r s e l b e n .
Die in den Keimfrüchten enthaltenen, nach
eingetretener Sonderung dem hlofsen Airge als ein
Staub oder Pulver erscheinenden, Körperchen sind
einfache, abgeschlossene, der Entwickelung zum
neuen Flechtenkörper fähige Zellen, ohne eine innere
dem Saamen der volikommnern Gewächse
ähnliche Orgairisation.
Sie sind bey den Flechten sowohl als den
Pilzen, ihrer Entstehung nach betrachtet, von einer
doppelten Beschaffenheit. Sie entwickeln sich
als e in g e s c h lo s s e n e Keime in den Schläuchen,
welche die volikommnern Keimfrüchte enthalten,
und B o r r e r e rh ie lt, so w ie nach ändern, die
ich am Meisner und im Sollinge sammelte, die
sämmtlich mit der ziemlich rohen Figur von
Di c k s . Crypt. 3. t. 8. f. 9. und der hierher gehörigen
Abbildung in Engl . bot . t. 1877. {L . ci-
trinellus-, — t. 1878. stellt unter dem Namen L .
scabrosus die Lecidea citrinella a. Ach. Syn. vor)
Übereinkommen, haben die Keimfrüchte im normalen
Zustande einen Band ( “ a p o t h e c i a i rim
a r g in a t a ” Fr. 1. C . ) , und die Schlauchzellen
sind im vollkommenen Zustande der Keimfrüchte
von gewöhnlicher Bildung ( “A s c i n u l l i ” F r. 1.
C . ) . — Der Typus dieser neuen Gattung soll Lecidea
arthonioides Ach. S yn . seyn; dies ist aber
nun, nach einem Exemp. von Herrn A c h a r i u s
selbst, nichts anders als eine schlecht ausgebildete
und verblichene Lecidea decolorans. Die ote
Art ist Trochylia ligniaria {Lecidea ligniaria A c h )
die aber ebenfalls, so w ie sie bey uns häufig
vorkoniint, in ihrem vollständigen Zustande eine
Lecidea Ach. geAVÖhnlicher Bildung ist. Die 4te
Art, T. saxicola, ist mir unbekannt.