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riechtenart enlstehen, die Webe r Z. conßuens
nannte {Lecidea confinem Ach. Syn, mit Ausschlufs
der dahin zuiricn Varleläleu aus der Lichenogr.
, von denen die var. sLeriza zur Lecid
ea p la ty ca rp a gehört u. s. w.). Ganz denselben
Gang nimmt die Veränderung bey Urceolaria
contorta FI. mit grau - grünem glänzendem Lager,
bis zu der staubigen sclmeeweifsen var. nivea und
calcarea FL, bey der Urceolaria ocellala Fl.,
U. scruposa Ach. und manchen ändern Flechten.
L. epi^eus Pers. hat ursprünglich ein aus
gesclnvollenen gelbgratien glatten Tuberkeln bestehendes
Lager, welche in die des L. pa ra d o xu s
Ehrh. , mit dem er gewöhnlich zusammenAvächst,
überzugohen scheinen. Bald löset sich aber die
Koriikalschicht, indem die Tuberkeln zu Lappen
auswacbsen, vom Rande her auf, die ganze Oberfläche
geht ln einen slauharligen Zustand über nnd
nimmt eine blendend weifse Farbe an. Der Staub
legt sich zum Theil über die Ränder der Lecidcen-
früchie und giebt ihnen das Ansehen derer einer
Le c ano r a , weshalb Herr Acharius die Flechte
denn auch irrig in diese Galliing gesetzt hat. Auf
dieselbe Welse geht das zitronengelbe Lager des
L. murorum Hoffm., des L. citrinus Bhrh. und
das flelschrothe Lager des L, decipiens Ehrh.
durch mehrere Mitteltöne bis zu einer sclmeewei-
fsen Färbung über. Durch den Uebergang der
grünen in eine weifse Kruste entsteht aut diese
Weise Lecanora versicolor Ach. aus der L. säet
¡cola Ach. *).
O Herr A c h a r i u s stellt die L. versicolor neben
L . circinata und hat auch Ändern Exemplare der
le tz tem für L , versicolor beslinunt, d e r P e r s o o n -
sche Lichen versicolor aber, von dem die Art aus-
g c iit, ist abgeblichener Zustand der L . saxicola.
Auf diese Auflösung der Kortlkalsnhslanz des
Flechtenlagers, die von der früher erwähnien ähnlichen
Veränderung desselben dadurch ahweicht,
dafs jene normaler Bildungsgang ist, hat in vielen
Fällen der Aggregatzustand der matrix und dessen
VeränderUchkeit Einflufs, obgleich er keinesw'egcs
Immer entscheidend ist. Auf dichten kieselhaltigen
Fossilien mit glatter Oberfläche z. B. festem Quarzsandslein
und Quarzfels, Jaspis, Kiesel schiefer,
Feuerstein u. s. w. trifft mau auch gewöhnlich das
I.nger krustenartiger Flechten, von denen hier nur
die Rede ist, dichter, ebener, nnd vt'eniger der
Zersetzung unterworfen. Besonders zeichnen sich
hierdurch die Feuersteinverhreitnngen mancher Gegenden
(vorzüglich in England und Frankreich)
aus, auf deren Geschieben das Lager der mehrsten
Flechten glatt und glänzend erscheint. Auf losem
zerreibliche Sandstein erscheint das Lager oft schon
im Eiitsleliea stauhartig, w'etm es uemlich, wie
gerade alsdann sehr häufig der Fall ist, zu keinem
starken Ansätze gelangt. Die Verschmelzung der
oltern Zellen, welche die Kortikalsubstanz bilden,
wird durch die allenthalben eintretende Unierhre-
cimng des Zusammenhangs behindert, sie erfolgt
nur unvollständig, und die isolirt entstehenden Tuberkeln
lösen sich schnell wieder auf *). Ist da--
gegen der Ansatz des Lagers stärker, so wird oft
*) Der Beobacbter überzeugt sich immer am sichersten
vom Hergange solcher und ähnlicher Veränderungen,
wenn er sie bey gemeinen w o möglich
hochgefärbten Flechtenarten verfolgt, w e il
er hier nicht leicht in Gefahr kommt die spe-
c i e s zu verkennen. Lst ihm an solchen der Hergang
erst klar geworden, so wird er die mit
ihm verbundene Veränderung um so leichter
auch bey ändern weniger scharf charakterisirtefl
Arten wieder erkennen.