geht der sehr kompakte Rand Tedmait in eine niedrige
ugelkette über, die auf eine Distanz von etwa 15 Kilometer
dieselbe Richtung behält wie unser Weg. der wie immer über
eine Öde Steinebene führt. Um 10 Uhr passiren wir den
Ued Mora, von Tedmait kommend und nach Süden gehend,
um 11 Uhr ein anderes, jedoch unbedeutendes Flussbett.
Um 12% Uhr kommen wir an die Zweige des l’Ued Airab
Einer derselben kommt von Norden, einer von Osten, einer
von Süden; nach ihrer Vereinigung biegt der Ajrab’ selbst
nach Süden um. Nach den Aussagen der Tuareg sollen
selbst diese Flüsse sich alle noch in den l’Ued Tuil ergiessen.
Die Eingebornen, die ich fragte, wie das käme, da wir doch
seit dem l’Ued Srebra bergab gingen, diese Flüsse sich also
wahrscheinlich in die Ebene Ajemor und nicht in den l’Ued
Tuil ergössen, sagten mir, dass der höchste Punkt, die
Wasserscheide, beim Djebel Uidian sich befinde, einem kleinen
belsen den wir gestern zwischen dem l’Ued Mochamla und
1 Ued Bu-el-Assas dicht am Wege zur Rechten liegen Hessen.
on 12% bis 3% Uhr ist unsere Hammada durch Nichts
unterbrochen, wir befinden uns immer auf einer Ebene, die
wenn man sie von den kleinen scharfen Steinen befreite als
grösser Tanzsaal dienen könnte. Gegen 4 Uhr erreichen wir
die zahlreichen Arme des l’Ued Sitt oder Ain-Sitt, obgleich
hier am Wege keine Quelle vorhanden ist. Die meisten dieser
Flüsschen haben jedoch bei ihrem Ursprünge Hassi oder
Brunnen, daher man sich nicht über Namen wundern muss
die auf Wasser hindeuten, wenn man auch keines findet
Ueberdies bin ich überzeugt, dass sich in der grossen Mehrzahl
dieser Flüsse das Wasser in geringer Tiefe befindet,
Brunnen also mit leichter Mühe angelegt werden könnten.
Um 5% Uhr kampirten wir im östlichsten Arm des l’Ued
Ain-Sitt, der reich an gutem Kameelfutter und Brennholz war.
Wir brechen am 6. November um 8% Uhr auf und
zwar in der Richtung von 80°. Das Gebirge im Süden
Djebel Irauen, fangt an, sich mehr zu präcisiren und kommt
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an Höhe den Hügeln gleich, die nördlich von uns unsere
Begleiter sind. Wir selbst marschiren wie immer auf einer
mit schwarzen Steinen bedeckten Ebene. Trostloses Land!
Wann wird die Zeit kommen, wo die Chemie die Mittel an
die Hand geben wird, Steine, Felsen im Grossen in fruchtbare
Erde zu verwandeln, damit auch diese Theile der Erde,
die dann eine Bevölkerung von Millionen ernähren könnten,
bevölkert werden?
In der Ferne taucht jetzt die Areg-Kette, die uns vom
Hassi Missiggen trennt, vor uns auf und wir erreichen um
1 % Uhr den Sebcha Missiggen, durch dessen Mitte sich der
Areg hinzieht. Der Areg ist zwar nicht sehr breit, nimmt
uns aber viel Zeit weg, um die Kameele hindurch zu treiben,
da dieselben nur mit vieler Schwierigkeit bergauf und bergab
gehen können, namentlich wenn sie schwer beladen sind.
Ein Meheri, wie unser Karawanen-Ghef, ein Vetter Si Ott-
mann’s , ein solches re ite t, geht freilich über die Dünen
hinweg wie das flinkste Pferd, es hat aber auch nur seinen
Reiter auf einem kleinen, vor dem Buckel angebrachten
Sattel zu tragen. Obgleich die Tuareg glauben und behaupten,
dass ein Meheri (so nennt man die zum Reiten dressirten
Kameele) dem schnellsten Pferde im Laufe an Geschwindigkeit
gleichkomme, so ist das doch wohl nicht haltbar. Das
Kameel ist nie so abzurichten, dass man es lenken könnte,
wie ein Pferd, und es führt seinen Reiter trotz des eisernen
Ringes, der im rechten Nasenloche angebracht i s t , um es
damit zu lenken, bald rechts, bald links. An Ausdauer im
Laufen übertrifft es aber bei weitem das Pferd und wohl alle
Thiere, denn die Strausse, doch auch gewandte Schnellläufer,
werden von den Imrad und Hogar nur zu Kameel gejagt,
und zwar verfolgt der Reiter mit seinem Meheri den Strauss
so lange, bis dieser erschöpft niederfällt.
Nachdem wir uns durch den Areg glücklich hindurchgewunden
hatten, lagerten wir um 3% Uhr in der grossen
Ebene Missiggen, etwa 2 Kilometer östlich vom Hassi, weil
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