uns blieb und verschiedene Namen führt; der Theil der den
Winkel bildet, ehe es nach Norden umbiegt, heisst Djehel Meila,
dann folgt der südlichste Zweig, Djebel Tabara, und dann
der Djebel Gehölelhenne, der sich bis nach Ain-Salah erstreckt.
Um 1 Uhr erreichten wir die Quelle Ain-Sissa, die jedoch un-
geniessbares Wasser hat, wenn anders der Durst Einen nicht
zwingt, es hinabzuwürgen. Das kommt daher, dass man die
Kameele in die Quelle laufen lässt und dieselben darin sich
wälzen und sie sonst verunreinigen. Wir weilten nur kurze
Zeit an dieser ungastlichen Quelle, wo eine einzelne Palme
überdies kaum Schatten zum Ausruhen bot. Um 6 Uhr
Abends waren wir im Sebcha von Ain-Salah und die Gärten
schnell durchreitend, die Dünen hinanklimmend — denn Ksor
el-Arb, der Hauptort Ain-Salah’s, liegt mitten auf den Dünen
— fanden wir uns im Moment des Gebets beim Hadj Abdel
Kader uld Bu-Guda, Häuptling der Bu-Humo, Chef Ain-
Salah’s und dem ersten Manne in ganz Tidikelt, ein.
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IV. Abschnitt.
Reise von Ain-Salah nach Rhadames.
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Mit drei Empfehlungsbriefen versehen, darunter der Sidi
el-Hadj-Absalom’s, der dem Hadj Abd-el-Kader darin anbefahl,
mich in Sicherheit an den Schich Ilamed-el-Bakay nach
Timbuktu zu senden, wurde ich selbstverständlich in Ain-
Salah gut aufgenommen und bis heute habe ich noch keineswegs
Ursache gehabt, mich über den Chef zu beklagen, doch
thürmen sich in diesem Augenblicke solche Hindernisse zu
meiner Weiterreise auf, dass ich noch nicht weiss, wie ich
mich herauswinden soll. Zuvörderst ist es das Geld; das
wenige, das ich noch besitze, genügt zw ar, mich nach Timbuktu
zu befördern, aber Niemand will hier meine Louisd’or
annehmen, ein Rhadameser Kaufmann hat mir zwar für jedes
Goldstück 10 Francs geboten, aber sie so leicht hinweg zu
geben, ist mir unmöglich; ein anderer schlug mir vor, sie
nach Metkal zu wiegen, wie man den Goldstaub wiegt. Dies
that ich und fand, dass ich dann ungefähr 5 Francs auf 100
Francs verlieren müsse, als es nun aber zum Wechseln
kommen sollte, warf er mir ein, dass die Französischen
Louis’dor zur Hälfte mit Kupfer gemischt seien und ich ihm
dies darauf geben müsse, das war also ganz dieselbe Geschichte.
Wenn nun auch dies Geldhinderniss nicht wäre,
denn im schlimmsten Falle würde ich mich, um weiter zu
kommen, entschliessen, die Hälfte einzubüssen, so ist doch
ein anderes Hinderniss, das bedeutend mehr wiegt, dies, dass