Bu-Sian), der Sauia Tamagrut (Sidi Hamed-ben-Nasser), endlich
wie in allen Mohammedanisch-Arabischen Staaten Intendanten
Uesan’s (grösster Heilige Muley Abd-Allah-Scherif,
dann Muley Thaib, Muley Thami, Sidi-el-Hadj el-Arbi u. s. w.).
Beni-Abbes am l’Ucd Ssaura nun ist der letzte Ort, wo sich
Intendanten Uesan’s befinden, indem abwärts dem Flusse
entlang die Bewohner entweder für die Sauia Karsas oder
für Sidi-Hamed-ben-Yussut in Miliana arbeiten (Ausdruck aus
dem Arabischen übersetzt); deshalb macht man sich am
l’Ued Ssaura auch wenig aus den Schürfa Uesan’s. In ganz
Tuat*) indess „arbeiten“ die Leute bloss für Uesan und zwar
verehren sie insbesondere den heiligen Muley Thaib.
Wenn nun auch mein Aufenthalt in Beni-Abbes ein
ganz angenehmer war, so erklärte mir jetzt mein Mieths-
mann, dass er von hier abwärts nicht für meine persönliche
Sicherheit einstehen könne, indem er selbst keine Konnexion
unter den Atauna und Rlnema habe. Er gestand mir zwar
zu, dass die beiden Kamcele bis Karsas zu meiner Disposition
ständen, er selbst könne oder wolle jedoch nicht mitgehen,
sondern ich müsse einen Mann aus den Atauna oder
Rlnema miethen, der für mich bis Karsas bürge. Was war
zu thun ? Ich musste mich auch dieser neuen Prellerei unterwerfen,
indem unser Intendant selbst sagte, es bliebe kein
anderes Mittel übrig. Der Mietlisvertrag zu 10 Francs wurde
also abgeschlossen und wir waren wieder marschfertig.
Am 23. Juli Nachmittags brachen wir von Beni-Abbes
auf in SSO. oder genauer in der Richtung von 160°. Während
bis jetzt der Fluss von Igli bis Beni-Abbes eine rein
südliche Richtung gehabt hatte, fängt er von diesem Ksor an,
eine entschieden südöstliche Richtung anzunehmen und hat dieselbe
bis heute, wo ich mich in Karsas befinde, beibehalten.
Wenn man ihn daher auch auf den neuesten Französischen
*) Tuat im weiteren Sinne: Gurara, Uogerut, Sua, Tamentit,
Brinken, Timmi u. s. w.
Karten südlich fliessend findet, so ist dies, wie ich aus eigener
Anschauung bestätigen kann, falsch. Die Aenderung seiner
Richtung wird durch einen etwa 500 Meter hohen felsigen
Gebirgszug bedingt, der in der Höhe von Tamentirt von NW.
aus der Wüste kommend bei Gersim an den l’Ued Ssaura
tritt und diesen zwingt, jenen Lauf zu nehmen, indem er von
Gersim an fortwährend sein rechtes Ufer bildet. Dieses Gebirge
besteht aus mehreren Parallelzügen und verliert, je
weiter es den Fluss gegen SO. begleitet, an Höhe, so dass
dieselbe hier bei Karsas wohl kaum noch 120 Meter betragen
mag. Das linke Ufer des Flusses wird fortwährend von einer
Areg-Kette gebildet, die dicht an den Fluss heran tritt; sie
beeinträchtigt jedoch von Tamentirt an nirgends die Kultur,
vielmehr ist das Flussbett von da abwärts ein schmaler
Palmenwald, was Veranlassung zu dem Namen Rhaba oder
Ghaba (d. h. Wald) gegeben hat. Zwischen Beni-Abbes und
Tamentirt befindet sich noch der kleine Ksor Sbitsch; Tamentirt
selbst ist unbedeutend und liegt wie alle Ksors des
l’Ued Ssaura am linken Ufer.
Mit diesem Ksor beginnt jene Bevölkerung, die man
Rlnema nennt und die mit Ausnahme von Karsas, das von
Marabutin bewohnt wird, die Einwohnerschaft der Ksors des
l’Ued Ssaura bildet. Diese Rlnema sind, wie ich schon angeführt
habe, wegen ihrer Räubereien berüchtigt, jedoch bei
den umwohnenden Stämmen als feig verschrieen, da sie nur
schütz- und wehrlose Reisende angreifen. In Tamentirt blieben
wir nur, um die grösste Hitze vorübergehen zu lassen,
brachen um 4 Uhr Nachmittags auf und verliessen den
Fluss, um uns auf seinem rechten Ufer zu halten. Um
8 Uhr kampirten wir im Areg, setzten früh am anderen
Morgen unseren Ritt fort und erreichten schon um 7 Uhr
Morgens Gersim, wo das jetzt dicht an den Fluss herantretende
Gebirge uns zwang, auf das linke Ufer überzugehen. Gersim
ist ebenfalls ohne Bedeutung. Wir blieben auch hier nur, um
die Hitze passiren zu lassen, und setzten dann gegen Abend