derstirn hat dieselbe Gestalt wie bei diesem, ist aber noch matter und von
einer glänzenden Mittellinie auf derselben keine Spurvzu sehen. Oie Stirn
des Weibchens hat dieselbe Breite wie bei der gemeinen Art; die Mittelfurche
derselben wird gegen die Ocellen hin gewöhnlich undeutlicher und
zeigt keine Spur einer glänzenden Mittellinie, dagegen bemerkt man bei günstiger
Beleuchtung auf dem alleräussersten Seitenrande der Stirn einen lebhaften
Glanz; die den hinteren Augenrand einfassende Orbita ist ausserordentlich
viel sc hmäler, woran die Art leicht zu erkennen ist. Der Hinterrand
des Schildchens ist stets gelblich gefärbt. Die gewöhnlichen weissen
Querbinden des männlichen Hinterleibs sind bei dem einzigen Männchen,
welches ich besitze, schmal. Beine schwarz, bei minder ausgefärbten Exemplaren
braunschwarz; die Knie und die Hinterfüsse mit Ausnahme ihrer
Spitze gelbroth oder mehr lehmgelb; an den Mittelfüssen zeigt die Basis des
ersten Glieds und die äusserste Basis der nächstfolgenden Glieder eine roth-
gelbe Färbung; ähnlich sind die Vorderfüsse gezeichnet, doch hat die helle
Färbung an der Basis der einzelnen Glieder nur eine sehr geringe Ausdehnung,
so dass bei recht ausgefärbten Exemplaren wenig von ihr übrig bleibt.
Die Hinterscbienen sind von völlig einfachem Baue, am Ende nicht verdickt.
Schwingerstiel und Oberseite des weissen Knopfs braun. Flügel mit schwacher,
zuweilen kaum wahrnehmbarer, zuweilen aber auch sehr deutlicher
grauer Trübung; Adern schwärzlich braun, gegen die Wurzel hin schmutzig
lehmgelb; die erste Längsader gewöhnlich nur gegen ihr Ende hin braun;
das Flügelgeäder zeigt von dem des Scenopinus fenestralis nur sehr geringe
Abweichungen, welche die Grenze des individuellen Variirens kaum überschreiten,
so dass sie zur Unterscheidung beider Arten keinen zuverlässigen
Anhalt bieten.
Vat er l and: Ich erhielt dgs Männchen von Herrn Chr i s toph in
Sarepta ohne genauere Bezeichnung des Fundorts; Herr Fe dt s c he nko fing
zwei Weibchen am 13. Juni bei Samarkand und ein ungewöhnlich grosses
Weibchen mit dunklern Flügeln am 1. August bei Taschkent.
86, S c enopinus br e v i c o r n i s , nov. sp. o" u. $.
Ganz schwarz, ziemlich glanzlos, der Hinterleib glänzender;
das dritte Fühlerglied äusserst kurz, von spindelförmiger
Gestalt; der ganze Schwingerknopf weiss; Flügel weisslich
glasartig, ihre Discoidalzelle kaum länger als die zweite
Basalzelle.
$. Augen zusammenstossend; die weissen Binden des Hin-
. terleibs ziemlich breit.
?• Stirn breit; die hintere Orbita von mittlerer Breite.
Totus niger, subopacus, abdomine magis nilente, tertio anten-
narum articulo brevissimo et fusiformi,' halterum capilulo
toto albo, alis albido-hyalinis, celluld discoidali quam cel-
lula basalis secunda v ix longiore.
cj. oculi contigui; fasciae albae abdominis latiusculae.
?. frons lataj postica oculorum orbita mediocns.
Long. corp. <$■§■, $ 1^ lin. — long. al. — ItV ^ n
Der ganze Körper ist mit alleiniger Ausnahme des schneeweissen
Schwingerknopfs und der ungefärbten Flügel schwarz gefärbt. Das drille
Fühlerglied ist äusserst kurz und von spindelförmiger, fast umgekehrt bimförmiger
Gestalt. Die Augen des Männchens slossen vor den Ocellen zusammen;
die Vorderslirn bildet ein schmales, oben sehr spitziges Dreieck; sie
ist matt und nur gegen ihr oberes Ende hin etwas gleissend. Die Stirn des
Weibchens ist verhältnissmässig sehr breit, da sie reichlich den dritten Theil
der Kopfbreite einnimmt; sie ist zertreut punktirt, doch nicht matt, sondern
lebhaft gleissend, am äussersten Seitenrande sehr lebhaft glänzend; die Mittelfurche
ist flach und in ihrem Grunde vermag ich keine glänzende
Längslinie wahrzunehmen. Die hintere Orbita ist bei dem Weibchen zwar
breiter als bei dem des Scenopinus upacidus, aber viel schmäler als bei dem
des fenestralis, auch ihr Hinterrand viel stumpfer als bei diesem, so dass sie
eine weniger leistenförmige Gestalt hat. Thoraxrücken und Schildchen matt,
nur schwach gleissend, der Hinterrand dieses ohne helle Färbung; der Hinterleib
glänzender. Die gewöhnlichen weissen Binden des männlichen Hinterleibs
sind von ansehnlicher Breite. Die ganzen Beine schwarz; die Hinterschienen
völlig einfach, an der Spitze durchaus nicht verdickt. Der Schwingerstiel
dunkelbraun, der ganze Schwingerknopf schneeweiss. Flügel glasartig,
in einer gegen ihre Fläche schrägen Richtung betrachtet völlig weisslich;
Flügeladern ganz bleich gelblich; der erste Abschnitt der ersten Längsader
ziemlich dunkelbraun; sonst wird die Färbung aller Adern gegen die Flügelspitze
hin etwas dunkler, so dass sie gegen das Licht gesehen mehr oder
weniger braun erscheinen, während man im reflectirten Lichte ihre gelbe
Färbung erkennt. Das Flügelgeäder unterscheidet sich von dem des Scenopinus
fenestralis durch geringere Länge der ersten und zweiten Längsader,
den in geringerer Entfernung von der Flügelspitze entspringenden, steileren
und deshalb kürzeren Vorderast der dritten l,ängsader, die der kleinen
Querader näher gerückte hintere Querader und die in Folge davon verhältnissmässig
erheblich kürzere Discoidalzelle und endlich durch die gegen ihr
Ende hin zwar ebenfalls verschmälerte, im Ganzen aber doch viel mehr
gleichbreite erste Hinterrandszelle.
Va t er l and: Warsaminor, wo Herr Fe dt s c henko am 9. Juni zwei
Männchen und ein Weibchen fing.