Gegenwärtige Art stimmt mit der vorangehenden so ganz ausser- I
ordentlich überein, dass ich lange zweifelhaft gewesen bin, ob sie nur eine I
Abänderung derselben oder eine von ihr verschiedene Art s e i, und dass I
ich auch jetzt noch die Möglichkeit, dass sie sich zuletzt doch noch als eine I
Abänderung' derselben Ausweisen werde, nicht für absolut ausgeschlossen I
halte. Dass kleine Abänderungen im Baue einzelner Theile des Hypopy- I
giurns bei fa^t allen Tipnla-Arten Vorkommen, ist mir sehr wohl bekannt, I
aber nach allen bisherigen Erfahrungen halten sich dieselben stets in sehr I
engen Grenzen, während es sich hier um einen weit über dieses Maass I
hinausgehenden Unterschied handelt. So sehr das Hypopygium in seiner I
Form und selbst in seiner nur wenig lichteren Färbung mit dem des Mann- I
chèn der Tip. truncata übereinstimmt, so ist es doch etwas kleiner und von I
geringerem Querdurchmesser, also weniger geschwollen. Ferner sind die auf I
der Innenseite der unteren Lamelle entspringenden Apophysen erheblich I
kürzer, nicht von armförmiger, sondern mehr von zitzenförmiger Gestalt, I
an der Basis verhältnissmässig dicker, gegen das Ende hin durchaus I
nicht zusammengedrückt und am Ende selbst mit je zwei langen, dorn- I
artigen Borsten bewehrt; auch zeigt sich an der Innenseite der Basis dieser I
Apophysen eine viel stärkere, kammförmige Haarbürste, als es bei dem I
Männchen der Tip. truncata der Fall ist. Von dem knospenförmigen Organe, I
welches bei Tip. truncala in der zwischen den Apophysen und der unte- I
ren Lamelle befindlichen Höhlung vorhanden ist, ist nichts zu sehen, was!
allerdings vielleicht nur von einem zufälligen Unterschiede in der Lage dér I
inneren Theile des Hypopygiums herrühren könnte. In allen übrigen Theilen I
ist die Bildung des Hypopygiums beider Arten kaum verschieden. Andere I
plastische Unterschiede als die erwähnten vermag ich nicht zu entdecken. I
Von Färbungsunterschieden finden sich folgende, die indessen alle so uner- I
heblich sind, dass sie bei der Entscheidung- über die Frage,, ob Tip. bispina I
eigene Art oder Abänderung von Tip. truncata sei, kaum in Betracht kom- I
men. Die Färbung der Fühler fängt bereits vom zweiten Gliede an dunkler I
zu werden und ist am Ende der Fühler ziemlich dunkelbraun, so dass d ie l
tiefschwarze Farbe, welche die äusserste Basis der Geiselglieder hat, gegen I
die Gesammtfarbe d e r' Fühlergeisel viel weniger contrastirt, als dies bei Tip. I
truncata der Fall ist. Ausserdem sind die Längsstriemen des Hinterleibs I
dunkler als bei irgend einem meiner Exemplare dieser Art.
Va t er l and. Das einzige Exemplar meiner Sammlung verdanke ich I
der gefälligen Mittheilung des Herrn Rowarz, welcher es am 30. Mai in I
der Nähe des Herkulesbads fing.
7. T i p u l a b i f a s c i c u l a t a , nov. sp. o* u. $.
Aus dem Verwandtschaftskreise der Tip. ochracea Meig., mehr I
oder weniger ochergelh; der Thoraxrücken stets, die Ober- I
Seite des Kopfs und die Mitte der Brustseiten oft grau; Füh- I
ler dünn, ihr Schaft und das erste Glied der Geisel lebhaft
gelb, der übrige Theil der Fühlergeisel braunschwarz; das
Flügelstigma ziemlich hell bräunlich.
'S- Der ganze Hinterleib gelb mit einer schmalen und
unterbrochenen braunen Mittelstrieme; das ganze Hypopygium
von der Farbe des Hinterleibs; die ziemlich
grosse untere Lafnelle ausgestreckt, gegen ihr Ende
hin verschmächtigt und an der Spitze mit zwei Büscheln
rothgelher Haare besetzt; die oberen Anhänge der
mittlen Lamelle klein und ziemlich linienförmig, die
mittlen Anhänge armförmig und aufwärts gerichtet,
die unteren kurz und fast kugelförmig; der weissliche
Mondfleck der Flügel reicht nicht in die vierte Hinterrandszelle.
Hinterleib gewöhnlich aschgrau mit schmaler brauner
Mittelstrieme, doch die äusserste Basis und die Seitenränder
gelb; Legröhre gelbbräunlich, das erste Oberstück
braunschwarz, grau bestäubt und mit blassen
Härchen besetzt, die oberen Lamellen lang, gerade
und spitz; der weissliche Mondfleck reicht bis zum
ersten Drittel der vierten Hinterrandszelle.
Wx affinibns Tip. ol eraceae Meig., ex luteo ochracea, thora-
I cts dorso semper, capite superne pleurarumque disco saepe
cinereis; antennae fernes, scapo et primo flagelli articulo
laete luteis, reliquo flagello fusco-nigro ; stigma alarurn di-
I lutius subfuscum.
S- abdomen toturn luteum, vittd angusld interruptd fuscd-,
hypopygium totum concolor, lamelld inferd majusculd,
porrectd, apicem versus vald& attenuatd et in apice
ipso duabus fasciculis pilorum fulvorum instructd,
lamellae mediae appendicibus superis parvis et sub-
linearibus, intermediis brachiiformibus et sursum direc-
tis, inferis brevibus et subglobosis-, lunula albida ala-
rum in cellulam posteriorem quartam non producta.
?• abdomen in speciminibus plerisque cinerenm et vittd
angustd fuscd notatum, ima tarnen basi marginibusque
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