Pelina aenescens Stenh. ist überflüssig, da. die Merkmale, welche sie von
Pelina aenca unterscheiden, auch zu ihrer sicheren Unterscheidung von
Pelina aenescens ausreichen.
Anme rkung 2. Die Gattung Pelina ist bisher wegen der Nacktheit
der Augen in die Gruppe der Ephydrina gestellt worden; diese Nacktheit
ist aber keine absolute, da sich zwischen den Facetten der Augen vereinzelte
sehr kurze Härchen finden, welche ich mit einer Lupe' von etwa
3Jfacher Linearvergrösserung eben noch deutlich erkenne; man stellt Sie
deshalb besser zur Gruppe der Hydrellim, deren Gattungen sie sich auch
habituell besser anschliesst.
213. Pel ina v ent ruos a, nov. sp. d".
Hinterleib sehr geschwollen, die beiden letzten Abschnitte desselben
äusserst gross; die zweite Längsader kürzer als bei
anderen Arten und die Queradern weniger weit von einander
, entfernt.
Abdomen valde turnt dum, segmentis duobus ultimis permagnis
insigne; vena longitudinalis secunda quam in reliquis specie-
bus brevior et venae transversales intervallo minore inter se
distantes.
Long. corp. 1 lin., — long. dl. 1-J- lin.
Van metallisch schwarzer und wenig in das Dunkelgrüne ziehender
Färbung. Die Kopfbildung ähnelt derjenigen von Pelina aenea, unterscheidet
sich aber doch dadurch, dass die Augen in der Fühlergegend etwas weiter
von einander abstehen und dass das Gesicht auf seiner Längsmitte nicht flach,
wie bei Pelina aenea, ist, sondern eine bis fast zum Mundrand, hinreichende
Erhebung zeigt, so dass es ein convexeres Profil als bei jener hat, also hierin,
so wie in der ganzen Kopfbildung der Pelina nilens sehr ähnelt; Fühler
schwarz; ihr drittes Glied kaum etwas grösser als bei Pelina aenea. Skulptur
von Thorax und Hinterleib sehr fein, mit unbewehrtem Auge nicht -{wahrnehmbar.
Hinterleib verhältnissmässig kurz und dick geschwollen ; der fünfte
Abschnitt desselben auffallend gross, der vierte noch viel grösser, etwa so
lang, wie die verkürzten vorhergehenden Abschnitte zusammen. Beine schwarz;
die äusserste Basis aller Schienen und die äusserste Spitze wenigstens an den
Mittelschienen rothbräunlich; die Füsse braun, an der Basis des ersten
und an der äussersten Basis des zweiten Glieds mehr rothbraun, das letzte
Glied schwärzer; gegen das Licht gesehen pflegen sie eine mehr bräunlich-
ziegelrothe Färbung zu zeigen, doch erscheint auch bei dieser Art der Beleuchtung
das letzte Glied so wie die Spitze der ihm zunächst vorhergehenden
Glieder dunkel. Schwinger bräunlich. Flügel mit deutlicherer grauer Trübung
als bei Pelina aenea und mit braunschwarzen Adern; die erste Längsader beträchtlich
kürzer als bei den anderen Arten, etwa bis an das letzte Diiltei
der Flügel heranreichend; die kleine Querader ist von der Basis der Dis-
.coidalzelle beinahe doppelt so weit als von deren Ende entfernt; die hintere
Querader ist kürzer als bei den anderen Arten und weiter vom Flügelrande
entfernt als bei Pelina aenea. Der letzte Abschnitt der fünften Längsader
hat eine schrägere Lage und ist nahe vor dem Flügelrande plötzlich abgebrochen.
Va t e r l and: Schlesien.
Anme rkung. Gegenwärtige Art weicht von den übrigen Pelina-Arten
im Flügelgeäder und im Baue des Hinterleibs erheblich ab. Ersteres nähert
- sich dem von Axysta cesta Hai. sehr, doch ist bei dieser die hintere Querader
der kleinen Querader weniger genähert und die Randader wil d bereits
von der Mündung der dritten Längsader an viel dünner, während sie bei
Pelina ventruosa, wie bei den anderen Pelina - Arten, bis' zur viertem Längsader
reicht. Der Bau des Hinterleibs ist von dem der Axysta cesta noch
verchiedener als von dem der anderen Pelina-Arten, indem bei jener der
letzte Hinterleibsabschnitt fast rudimentär ist und eine ganz verborgene Lage
hat, während er sich bei gegenwärtiger Art gerade durch seine Grösse aus-
- zeichnet. Die Behaarung der Augen ist eben so kurz und kaum etwas
weniger zerstreut als bei den typischen PeZwo-Arten, während bei Axysta
cesta die Behaarung derselben viel länger und dichter ist, so dass man sie
schon durch eine sehr schwache Lupe und ein kurzsichtiges Auge bei
günstiger Beleuchtung-sogar ohne Lupe wahrnimmt. Aus dem Gesagten ist
ersichtlich, dass gegenwärtige Art Merkmale der Gattung Pelina mit solchen
der Gattung Axysta vereinigt, ausserdem aber im Baue des Hinterleibs
ihr eigenthümliche Merkmale besitzt, so dass man sie wohl als Typus einer
neuen Gattung ansehen könnte, für welche sich der Name relwatofcia verwenden
liesse, welchen St e n hamma r den Pelina-Arten beigelegt hat.
Da man gewohnt ist die Gattung Axysta von Pelina vorzugsweise durch die
deutliche Behaarung ihrer Augen und durch die Verkümmerung ihres fünften
Hinterleibsabschnitts zu unterscheiden, so habe ich es vorgezogen gegenwärtige
Art, trotz dem Axysta ähnlichen Flügelgeäder, in der letzten jener
beiden Gattungen unterzubringen.\ Wollte man t sie in die Gattung Axysta
stellen, so müsste man bei der Unterscheidung beider Gattungen das Hauptgewicht
auf das Flügelgeäder legen.