geschlossen; die sie abschliessende Ader ist gerade, steht um etwas weniger
als die Hälfte ihrer eigenen Länge. von der die Dißcoidalzelle am Ende abschliessenden
Querader ab und ist letzterer fast vollkommen parallel; die
zwischen der zweiten Längsader und dem Vorderaste der di'ilten Längsader
liegende Querader, deren Vorhandensein gewöhnlich als ein Hauptmerkmal
der Gattung I'ogonosoma hervorgehoben wird, findet sich bei dem beschriebenen
Exemplare nur auf dem linken Flügel, so dass nur dieser drei Submarginalzellen
hat.
Vat er l and: Lenkoran, von wo ich sie durch Herrn Chr i s t oph
erhielt.
Anmerkung. Es ist nach dem einzigen Exemplare natürlich nicht
mit voller Sicherheit zu entscheiden, ob die Anwesenheit der eben erwähnten
Querader das Normale ist_L oder ob dieselbe in der Regel nicht vorhanden
ist. Mau kann also wohl zweifelhaft sein, ob man, bei der Weise,
in welcher die Gattungen Pogonosoma und Andrenosoma unterschieden zu
werden pflegen, sie in die erste oder letzte dieser Gattungen stellen soll.
Bei der Errichtung beider Gattungen und ihrer Ausscheidung aus der Gattung
Laphria Scheinen mir gerade die .Merkmale, welche für beide Gattungen
in gleicherweise am characteristischsten sind, nicht gehörig gewürdigt
worden zu sein; es sind: 1) die sehr eigenthümliche Bildung des Kopfs,
2) die Kürze der Fühler und die eigenthümliche Form ihres dritten Glieds,
3) der aufwärts gebogene und gegen sein Ende hin mehr oder weniger
zugespitzte Rüssel, 4) die Kleinheit und eigenthümliche Bildung des Hypo-
pygiums. In allen diesen Merkmalen, wie in der Bildung der Beine und
bis zu einem gewissen Grade selbst in der Art der Behaarung stimmen
alle diejenigen Arten überein, welche in die Gattungen Pogonosoma und
Andrenosoma gestellt werden können. Ich halte diese Uebereinstimmuug
lür so in die Augen springend , dass mir die Trennung beider Gattungen
ziemlich überflüssig erscheint. Darauf, dass die Anwesenheit der Querader,
welche die zweite Längsader mit dem Vorderaste der dritten Längsader
verbindet, keinen erheblichen systematischen Werth hat, scheint mir das
gelegentliche Fehlen derselben auf dem einen Flügel des oben beschriebenen
Exemplars hinzudeuten. Dass auf das Geschlossepsein oder Offen-
jäein der ersten Hinterrandszelle kein besonderes Gewicht gelegt werden
kann, zeigt der Vergleich der einander so nahe verwandten Andrenosoma
atra und albibarbis mit Evidenz, eben so der Vergleich der amerikanischen
Andrenosoma-Arten. Letztere unterscheiden sich von unseren beiden vor-
hergenannten Andrenosorna-Arten durch verhältnissmässig etwas breiteren
und etwas mehr scheibenförmigen Kopf, so wie durfch den schmäleren und
mehr gleichbreiten Hinterleib, ein Unterschied, der besonders bei den
Weibchen in die Augen .fällt; es stehen mithin Andrenosoma atrg und albibarbis
unseren Pogonosoma-Arten näher, als den amerikanischen Andrenosoma-
Arlen. Will man die Wiedervereinigung der Gattungen Pogonosoma und
Andrenosoma nicht, so dürfte es unter diesen Umständen d,as Zweckmässigste
sein, die europäischen Andrenusoma-Arten in die Gattung Pogonosoma
aufzunehmen und den Namen Andren osoma ausschliesslich auf die betreffenden
amerikanischen Arten anzuwenden. Wenn man auch dicss nicht
thun’will, so bleibt kaum etwas anderes übrig, als für die Amerikaner
noch eine neue Gattung zu errichten; diese Gattung würde dann, wie
Andrenosoma, sowohl Arten mit offener, als solche mit geschlossener erster
Hinterrandszelle enthalten, bei denen nur zwei Submarginalzellen vorhanden
sind, während die Arten mit drei Submarginalzellen, bei denen, so weH
ich sie kenne, die erste Hinterrandszelle ohne Ausnahme offen ist, aus-
. schliesslich der Gattung Pogonosoma verbleiben würden.
80. P o g o n o s oma In gens , nov. sp. 5 .
Glänzend schwarz; Behaarung schwarz, nur am Kopf und an
den Beinen zum grossen Theil weiss; Flügel grau, die
Adern ausser auf dem Wurzeldrittel mit breiten, braunschwarzen
Säumen.
Atra, nitida, nigro-pilosa, pilis tarnen capitis et pedum magnd
ex parte albis, alis cinereis, venis praeter trientem basalem
colore fusco-nigro limbatis.
Lang. corp. 6^ lin. — long. al. 5 | lin.
Der vorigen Art, welche sie an Grösse pur wenig übertrifft, in ihrer
ganzen Organisation, so wie in ihrer Körperfärbung sehr ähnlich, aber an
dem geringeren Glanze, an der ganz vorherrschend schwarzen Behaarung des
Körpers und namentlich an der ausnahmslos schwarzen Behaarung des Hinterleibs
von ihr sehr leicht zu unterscheiden, während auf den grossen Unterschied
in der Färbung der Flügel kein zu erhebliches Gewicht zu legen sein
wird, da dieselbe bei verwandten Arten je nach der Reife der Exemplare in
ihrer Intensität gar sehr abändert. Sonst zeigen sich folgende Unterschiede.
Der Gesichtshöcker ist etwas kleiner und der Knebelbart armborstiger und
nur am Mundraude selbst weiss. Das dritte Fühlerglied ist abgebrochen,
doch ist auf einem besonderen Zettelchen das dritte Fühlerglied beigegeben
, welches etwas schmäler als das der vorigen Art ist. Die sehr
abgeriebene Behaarung des Thoraxrückens scheint ohne Ausnahme schwarz
gewesen zu sein; eben so ist die Behaarung des Schildchens schwarz. Die
Brustseiten sind nicht nur am Oberrande, sondern auf der ganzen Oberhälfte
schwarz behaart, namentlich ist auch die Behaarung der Vorderhüften und
der Haarschirm vor den Schwingern schwarz, welche beide bei Pogonosoma
unicolor weiss sind. Die Behaarung des Hinterleibs ist, wie schon oben erwähnt,
ohne alle Ausnahme schwarz. Auf den Hinterecken des zweiten,
dritten und vierten Abschnitts findet sich wie bei der vorigen Art ein weiss