Erstere ist breiter als bei Calobata calceata; die gtänzendschwarze Einfassung
ihres Seitenrands ist an der Mitte desselben viel schmäler, so dass-die
sammtschwarze Mittelstrieme fast noch einmal so breit als bei Calobala cal-
'ceata ist und eine breiteiförmige Gestalt hat. Obgleich die Legröhre lang
und schlank ist, so ist sie doch recht erheblich kürzer als bei jener; der
zweite Abschnitt derselben ist nicht schwarz oder braunschwarz, sondern
lebhaft rothgelb gefärbt. Die Färbung und Zeichnung der Beine gleicht im
Allgemeinen derjenigen der Calobala calceala, doch zeigen sich folgende Untere
schiede. Alle Schenkel sind an der Basis lebhaft rothgelb gefärbt; die
Vorderfüsse sind ganz weiss-, nur das letzte Glied derselben ganz blass
bräunlich; die hinteren Füsse sind ganz und gar braunschwarz gefärbt,
ohne jede Spur heller Färbung ihrer Basis. Flügelgeäder und Flügelzeichnung
Zeigen weiter keinen Unterschied, als dass letztere dunkler ist, als ich
sie bei Calobata calceata je gesehen habe; ob dies stets der Fall ist, kann
nur das Bekanntwerden einer grösseren Anzahl von Exemplaren lehren.
Vat er l and: Kultuk am Baikalsee, woher ich sie durch die Gefälligkeit
des Herrn von Maack erhielt.
Anme rkung 1. Calobala lalifrons und calceata unterscheiden sich
von den übrigen Arten unserer Fauna durch den ausserordentlich stark
entwickelten, in auffallender Weise vortretenden Clypeus, durch die mehr
längliche Gestalt des dritten Fühlerglied's, durch die lange, an ihrer Basis
nicht verdickte Fühlerborste und durch die an ihrem Ende schiefere
Analzelle in ziemlich auffallender Weise. Mit ihnen stimmen eine grosse
Anzahl exotischer Arten in diesen Merkmalen überein. Zuerst hat Herr
Ma c qua r t in den Suites ä Buffon für eine-nordamerikanische Art dieser
Gruppe die generische Absonderung von Calobata und den Gattungsnamen
Taeniaplera in Vorschlag gebracht. In seinen späteren Schriften hat er
aber an dieser Absonderung nicht festgehalten, wohl weil er erkannt hat,
dass damit für die eingehendere Systematisirung der Calobala- Arien sehr
wenig gewonnen sein würde, da unter denjenigen Arten, welche bei der
Annahme dieser Trennung in der Gattung Calobata verbleiben würden,
organische Differenzen vorhanden sind, welche nicht geringeren Werth
haben, als diejenigen, auf welche er die generische Unterscheidung von
Taeniaplera und Calobata begründet hatte. — Später hat Herr Rondani
die generische Absonderung der Calobala calceala von den anderen
Calobata - Arten . der europäischen Fauna und für sie den Gattungsnamen
Tanypoda in Vorschlag gebracht, welcher also synonym mit Taeniaptera
ist.'-j— Die Zahl der europäischen Calobala- Arten ist so gering, dass von
einer Vertheilung derselben in mehrere Gattungen kein besonderer Nutzen
abzusehen ist und dass dieselbe mithin füglich aufgeschoben bleiben
kann, bis unter gebührender Berücksichtigung der überaus grossen Anzahl
der exotischen Arten eine Zerlegung der Gattung Calobala in minder
umfangreiche Gattungen erfolgt sein wird.
Anme r kung 2. Die hier ausführlicher beschriebenen neuen Calo-
bata-Arten habe ich bereits in dem 14. Bande der Berliner entomologischen
Zeitschrift durch kurze Diagnosen kenntlich gemacht; eben da findet sich
Auskunft über alle bisher bekannt gewordenen europäischen Arten der Gattung
Calobala, auf welche ich hier verweisen muss.
164. Gal ob a ta s t y l i f e r a , nov. sp. u. §.
Glänzend schwarz; der Thoraxrücken mit Ausnahme seines
vorderen Endes und der Seitenstriemen mit weisslicher Bestäubung
bedeckt; Beine gelb, die Hinterschenkel vor ihrer
Spitze mit einem schwarzen Ringe.
<J. Das Metasternum in einen i starken, zapfenförmigen
Fortsatz verlängert; das Hypopygium schwarz; die
Baüchanhänge griffelförmig.
5- Die ganze Legröhre schwarz, weniger dick als hei
Calobata cibaria L. und trivialis Lw.
Atra, nitida, thoracis dorso praeter marginem anticum et
praeter vittas laterales albido-pollinoso, pedibus flavis, femo-
rum posticorum annulo subapicali nigro.
S. metasterno in apophysim validam producto, hypopygio
atro, appendicibus ventris styliformibus.
$. terebrä totd alrd, quam in Cal ob. c i b a r i d L. et
t r i v i a l i Lw. minus crassd.
Long. corp. 2T\ — 2{| lin. — long. dl. -S — 2{| lin.
Hinterkopf glänzend schwarz. Stirnstrieme rothgelb, auf etwas mehr
als ihrem obersten Drittel sammtschwarz; der Seitenrand derselben ist auf
den beiden untersten Dritteln gelb und sehr schmal; weiter hinauf hat er
eine schwarze Färbung und erweitert sich immer mehr; er ist überall von
weisser Bestäubung hedeckt, welche sich auch hinter den Ocellen herumzieht.
Fühler gelb oder rothgelb; das letzte Glied derselben ist oft mit
Ausnahme seiner Spitze stark gebräunt, ja an der Insertionsstelle der Fühlerborste
völlig schwarzbraun; Fühlerborste schwarz, mit deutlicher schwarzer
Pubescenz, die indessen etwas kürzer als bei Calobala cibaria ist. Das Gesicht
und die Backen, sowie der Rüssel und die Taster gelb. Der Thorax
glänzend schwarz; bei unverriebenen Stücken ist derselbe an seinem Vorderrande
und auf den Seitenstriemen völlig unbesläubt, sonst aber überall mit
dichter, grau weisslicher Bestäubung bedeckt; bei etwas verflogenen Exemplaren
reibt sich der einer halbirten Mittelslrieme entsprechende Theil der