erster Abschnitt ist fast vollkommen gerade; der Vorderast derselben ist
schiefer nnd in Folge hiervon, so wie in Folge des etwas grösseren Abstands
der zweiten Längsader von der Costa auch erheblich länger als bei den beiden
mehrfach erwähnten Arten; der Hinterast der zweiten Längsader ist bei
den beiden Männchen reichlich l 1/2 mal, bei den beiden Weibchen etwa
l 2/s mal so lang als der Stiel der ersten Submarginalzelle; die zweite Basalzelle
reicht bei allen vier Exemplaren bis zur Mitte der Discoidalzelle, ist
also erheblich länger als die erste Basalzelle.; die letzte Längsader ist von
sehr massiger Länge und fast ganz gerade.
Vat er l and: Beichenhall, wo ich sie gegen Ende des August fing;
vom Herrn Senator von Heyden wurde sie zu Anfang des September am
Rhein angetroffen.
Anme rkung. Bei oberflächlicher Untersuchung kann man, durch
die Behaarung getäuscht, die Schienen leicht für mit kleinen Sporen versehen
halten, was sie aber in der That nicht sind.
31. G l a d u r a f u s c u l d , nov. sp. <ƒ. u. £.
Braun; Flügel mit schwacher braungrauer Trübung, gegen die
Spitze hin und am Hinterrande hin behaart, mit äusserst
kurzer zweiter Hinterrandszelle.
Fusca, alis dilute fusco-cinereis, adversus apicem et prope
marginem posticum pilosis, celluld posteriore secundä per-
brevi instructis.
Long. corp. S lf, $ 2{ lin. — long. al. 2r\ — 2 \ lin.
Kopf dunkelbraun, der Hinterkopf gewöhnlich heller. Taster und
Fühler schwarzbraun oder schwarz. Collare bleichgelblich. Thoraxrücken
ziemlich glänzend, gewöhnlich rothbraun mit drei dunkleren, zuweilen deutlich
begrenzten, zuweilen verfliessenden oder gar undeutlichen Längsstriemen;
bei wenig ausgefärbten Stücken ist die Farbe des Thoraxrückens mehr roth.
Schildchen und Hinterrücken heller als der Thoraxrücken. Brustseiten sammt
den Hüften gelblich, das zweite Glied derselben nicht schwarz, sondern nur
mit feinem schwarzen Saume am Endrande, wie bei vielen Limnobiden. Hin-,
terleib schmutzigbraun oder schwarzbraun. Die Haltzange des Männchens
lehmgelblich; dieselbe Farbe hat die Legröhre des Weibchens, deren Endlamellen
schmal, sehr spitzig und aufwärts gekrümmt sind. Beine bräunlichgelb,
Schenkel und Füsse gegen das Entje bin ein wenig dunkler, die
Schenkel gegen die Basis hin bleichgelblich. Der Schwingerknopf hraun;
Flügel mit mässiger bräunlicbgrauer Trübung und mit ziemlich hellbraunen
Adern. Die Hülfsader ist so lang, dass ihre Mündung der Basis der zweiten
Submarginalzelle beinahe gegenüber liegt; die Subcostalquerader steht von
der Mündung derselben entfernt, so dass sie stets der Basis der zweiten
Längsader recht merklich näher liegt, als dem Ende der Hülfsader; die
zweite Längsader entspringt etwas jenseit der Flügelmitte in ziemlich steiler
Richtung aus der ersten Längsnder; der erste Abschnitt derselben ist zwei-
bis nahe dreimal so lang als der zweite; die beiden Aeste derselben divergier,
sehr stark, so dass der Hinterast etwas über l^mal so lang als der
Vord'erast ist. Die Maiginalqnerader ist selten recht deutlich, oft fehlt sie
ganz; wenn sie vorhanden ist, so steht sie stets auf dem Vorderaste der
zweiten Längsader und zwar der Basis desselben ziemlich nahe. Das wenig
in die Augen fallende granbräunliche Randmal beginnt dann schon vor der
Marginalquerader , lässt von der zweiten Marginalzelle nur die- Spitze frei
und verbreitet sich auch über das ganze Ende der Subcostalzelle, so dass
es von der ersten Längsader seiner ganzen Länge nach durchschnitten wird.
Die kleine Querader ist nicht gerade,-sondern bildet einen mit der Convexi-
tät nach der Flügelwurzel gerichteten Bogen. Die; längliche, gegen ihre Basis
hin schmälere Discoidalzelle ist verhältnissmässig klein. Die vierte Längsader,
d. h. die erste der von der Discoidalzelle nhch dem Flügelrande hinlaufenden
Adern, bildet eine sehr kurze, ausserordentlich langgestielte Gabel;
der Stiel ist gewöhnlich drei-,-zuweilen vier-, ja fünfmal so lang als die Gabel.
Die zweite Basalzelle pflegt fast genau biA zur Mitte der Discoidalzelle
zu reichen: Die dritte und vierte Ilinterrandszelle, so wie die dritte Basalzelle
haben am Hinterrande des Flügels nahebei' gleiche Breite, während der
Abstand zwischen der Mündung der vorletzten und derjenigen der letzten
Längsader ungefähr das Anderthalbfache dieses Abstandes misst. Die ge-
wöhnliche'mikroskopische Behaarung der Flügelfläche wird, besonders in der
Nähe der Flügelspitze, schon bei mässiger Vergrösserung sichtbar; ausser
dieser hat die Flügelfläche gegen die Flügelspitze hin und in der Nähe des
Hinterrands noch eine längere, dem unbewehrten Auge völlig wahrnehmbare,
ziemlich rauhe- Behaarung, welche sich nach der Mitte der Flügelfläche hin
immer mehr von den Adern entfernt und z,u letzt ganz verliert.
Vat er l and: Ich fand die Art im Juli auf dem Wiener Schneeberge
und im August'bei Kreuth in Baiern; Herr Kowar z traf sie schon in den
ersten Tagen des Juni in der Nähe des Herkulesbads.
Anme r k u ng l. Bei einem Männchen meiner Sammlung reicht der
Stiel der zweiten Hinterrandszelle bis beinahe zum Flügelrande, selbst und
die beiden Gabeläste divergiren unter einem völlig stumpfen Winkel, so
dass 'die zweite Hintcrrandszelle nicht die gewöhnliche, fast glockenförmige
Gestalt hat, sondern ein ganz kleines' gleichschenkeliges, an seiner Spitze
stumpfwinkeliges und mit seiner Basis am Flügelrande liegendes Dreieck
bildet. Anme r kung 2. Man könnte allenfalls geneigt sein gegenwärtige
Art für die von Meigen Theil I. 126 beschriebene Livmobia nitidieollis zu
halten, welche nach seinen \ igaben ein ähnliches Flügelgeäder haben muss,
da auch die Meigen’schen Angaben über die Färbung im Allgemeinen
ganz leidlich passen. Man müsste dabei freilich die ziemlich gewagte