ist er zu einem nach hinten gerichteten, etwas geknieten, ziemlich ansehnlichen
Zapfen umgestaltet, eine Auszeichnung, welche sich in ähnlicher Weise
nur noch hei dem Männchen der Calobata slylifera findet. Die Oberseite
des Hinterleibs ist schwarz, sehr wenig grau angeflogen und deshalb ziemlich
lebhaft glänzend; die Hinterränder der einzelnen Abschnitte sind äusserst
schmal gelbgesäumt; ausserdem ist bei dem Männchen der sechste, den
Stamm des Hypopygiums bildende Abschnitt gewöhnlich, bei dem Weibchen
der fünfte, unmittelbar vor der Legröhre vorhergehende Abschnitt häufig
ganz und gar gelb gefärbt. Der zweite Abschnitt des Hypopygiums pflegt
nur am Seiten- und Endrande gelb, sonst aber braunschwarz gefärbt zu
sein. Das letzte Segment des weiblichen Hinterleibs bildet eine verhältniss-
mässig lange schwarze Legröhre, welche spitziger als bei allen anderen ihr
ähnlichen Arten ist. Der Bauch ist gelblichweisslich, die Basis der einzelnen
Abschnitte oft gebräunt. Die gewöhnlichen Anhänge des dritten Bauchabschnitts
des Männchens sind lang und griffelförmig, im Leben nach unten
gerichtet und bogenförmig gegen einander gekrümmt; nach dem Tode bilden
sie eine nach vorn gerichtete Gabel. Hüften und Beine gelblich; Mittelund
Hinterschenkel unmittelbar vor der Spitze mit einem schmalen braunschwarzen
Ringe; die Mittel- und Hinterschienen sind gegen die Basis hin
gewöhnlich deutlich gebräunt; bei solchen Exemplaren pflegt auch das Ende
aller Füsse schwarzbraun gefärbt zu sein, was bei' anderen durchaus nicht
der Fall ist. Die Flügel sind nur sehr schwach graugelblich getrübt, an
ihrer Spitze aber deutlich geschwärzt.
Vat er l and: Baiern, wo sie vom Herrn Dr. Ge r s t ä c ke r und von
mir selbst im August bei Kreuth und bei Partenkirchen gefangen wurde.
168. D o r y c e ra s c a l a r i s Lw. $•
Der Dorycera graminum Fbr. am nächsten kommend, doch
das dritte Fühlerglied kürzer und weniger spitzig und der
Hinterleib mit schwarzen Querbinden gezeichnet.
Do r y cerae g r am in um Fbr. proxima, tertio tarnen anten-
narum articulo breviore et minus acuto ab domine,que fasciis
atris ornato.
Long. corp. 4 Mn. — long. al. lin.
Sy non. Dorycera scalaris Loew, Zeitsehr. f. d. ges. Naturw.
XXXII. 9.
Sie steht in ihrem ganzen Ansehen und namentlich auch im Verhält-
niss der Fühlerglieder der Dor. graminum am nächsten. Der Kopf weicht
weder in seiner Bildung noch Zeichnung von dem dieser merklich ab ; das
zweite Fühlerglied hat dieselbe Länge, sehr verschieden ist dagegen die Bildung
des dritten Fühlerglieds; während es bei Dor. grumitium sich etwas
Vor seiner Mitte plötzlich verdünnt und dann in fast ganz gleichmässiger,
geringer Breite bis zu seinem Ende fortsetzt, ist es bei Vor. scalaris nicht
nur merklich kürzer, so dass es dem zweiten Gliede an Länge nicht gleichkömmt,
^sondern1 es verdünnt sich auch von der Basis gegen die ziemlich
scharfe Spitze hin nur ganz allmälig, so dass es im Profile gesehen einen
lanzettförmigen Umriss zeigt. Die geringe Länge des dritten Fühlerglieds
bédingl auch eine etwas geringere Länge der ganzen Fühler. Thorax und
Schildchen wie bei Dor. graminum. Der Hinterleib glänzend schwarz; der
erste und zweite Abschnitt ganz und gar mit gelbgrauer Bestäubung bedeckt;
die folgenden Abschnitte jeder an der Basis mit einer mässig breiten, gelbgrau
bestäubten Querbinde, welche sich auf dem dritten bis fünften Abschnitte
in ihrer Mitte in eine ansehnliche Spitze erweitert. Beine von derselben
bräunlichgelben Färbung wie bei Dor. graminum. Auch die Flügelzeichnung
ist derjenigen der Dor. gramifium sehr ähnlich, doch zeigen sich
folgende Unterschiede. Schulterzelle, Basis und Spitze der Costalzelle, so
wie die Basis der erstên Wurzelzelle sind erheblich dunkler gefärbt; auch
sind die in der Marginalzelle unter der Mündung der Hülfsader und unter
der Mündung der ersten Längsader liegenden Längsstriemen dunkler; die
dunkle Färbung an der Flügelspitze hat eine étwas geringere Ausdehnung,
fliesst aber in ihrem vorderen Theile vollständiger in einen Fleck zusammen,
als dies bei dém Weibchen der Dor. graminum dér Fall zu sein pflegt.
Va t er l and: Spanien.
Anme r kung 1. Ich bèsitzë von dieser Art auch ein Männchen,
welches ebenfalls in Spanien gefangen ist. Es stimmt in der Bildung der
Fühler und in der Zeichnung der Flügel ganz mit dem Weibchen überein.
Ueber die Hinterleibszeichnung desselben vermag ich nichts Zuverlässiges
zu sagen, da das Exemplar mit anderen Insecten zusammen durch Cyankalium
getödtet und só ziemlich verdorben worden ist.
Anme r kung 2. Bei Dor. hybrida ist das zweite Fühlerglied viel
länger als bei Dor. scalaris, das dritte dagegen kürzer und am Ende abgestutzt,
auch ist die Zeichnung des Hinterleibs, wie die der Flügel, so
abweichend, dass eine Verwechselung derselben mit Dor. scalaris unmög_
lieh ist.
Anme r ku n g 3: Mit gegenwärtiger Nummer beginnen die Beschreibungen
von Arten, w'elche der Familie der Ortalidae angehören und die
bisher, entweder nur durch kurze Diagnosen von mir in der Zeitschrift
für die ges. Näturw. Band XXXII. bekannt gemacht oder noch ganz unbeschrieben
sind. Es wird den' Gebrauch derselben erleichtern, wenn
dabei dasjenige berücksichtigt wird, was ich über die Systematik der
Ortalidae in der Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften a. a. 0.
gesagt und im 3. Bande der Monograpbs of North-Am. Diplera ausführlich
entwickelt habe. Leider gestattet mir dei Raum nicht, hier die
Beschreibungen aller derjenigen Ortalidae zu geben, welche nach dem Abschlüsse
des M e ig e n ’schën Werks bekannt geworden sind. Ich will