S c h w a n n 1 1) in* Thierrciehe ganz, so wiedergefunden
worden. Es entwickeln sich nämlich auch in dem
Knorpel Zellen, ohne Airsstrahlungen , aus Kernen $
eine solche Zelle, Knorpelkörperclicn genannt, ist
noch eine structurlose Substanz, denn der Knorpel
ist anfangs auch ohne Blulgefässe, aber eine verknöcherungsfähige
Masse. Der späteren Bildung der
Blutgefässe im Knorpel geht das Entstehen von kleinen
parallel laufenden Canälen voraus, die durch
querlaufende, noch kleinere verbunden sind, in welchen
Canälchen, M a rkca n ä l c h e n —, Canaliculi
medulläres longitudinales — genannt, die Blutgefässe
erzeugt werden ; ausser den in den Markcanälen liegenden
Gefässen ist in ihnen noch Mark, nämlich öliges
Fett enthalten. In den grösseren Markcanälchen sollen
Fetlbläsehen, und in den kleineren nur eine gelbe,
durchsichtige Substanz enthalten seyn. Die darin liegenden
Gefässe bilden die feinsten Capillargewebe.
In der 3 le n P e r i o d e , in der der eigentlichen
Ossification, zieht der Knorpel, um immer mehr eine
festere, härtere Structnr seiner Bestimmung gemäss zu
gewinnen, einen unorganisirten — erdigen, mineralischen
— Stoff — Kalkerde, Kalksalz, phosphorsauren Kalk,
Terra ossea — an sich. Da dieser Bestandteil nur
aus der allgemeinen Quelle, dem Blute, zu erlangen ist,
so muss diesem Gewinnen die Bildung von Blutgefässen
vorausgehen $ es erzeugen sich auch jetzt erst in die1)
Ueber die Analogie in der Structnr und dem Wachsthtime der
Thiere und Pflanzen in F r o r i e p ’* neuen Notiz. B. V. Nr. 91.
J a n - 1838. Pag. 33.
sem gewordenen Knochenknorpel Blutgefässe, er wird
injicirbar, und steigt hierdurch zum organischen Ante
ile der Bestandteile des Knochens heran. —
IXach gewonnener Kalkerde sollen die Knoehenzellen
zu ovalen Körperchen werden , von deren Rändern und
beiden Spitzen sternförmig feine Fasern — Striae —
ausgehen.
Die fraglichen Körperchen hat wol zuerst Mas-
cagni ]) gesehen und abgebildel. Hiernach fand sie
P u r k i n j e 2 3). Es heisst davon, dass sie rundlich
und zerstreut in der Knorpelsubstanz der Knochen
seyen. — Deut s ch 5) hat die feinen Linien gefunden.
— M ü l l e r 4“) hält die Körperchen und ihre feinen
Ausstrahlungen für die Behälter der Kalkerde,
nennt sie Or g a n a c l i a l i c o p h o r a , und die feinen
Ausstrahlungen — die Striae — für kalkführende
Canälchen — Cana l i c ul i c h a l i c o p h o r i . — Die
Körperchen sollen die gedachten Knorpelzellen seyn,
welche dadurch zu Kn o c h e n k ö r p e r c h e n — Cor-
p us cul a o s si s — geworden sind, dass sich Kalk1)
Prodromo della grande anntomia. Tab. X. Fig. 33. unter dem einfachen
Mikroskop. Auf derselben Tafel Fig. 20. sind die Körperchen,
wie sie unter starker Vergrösserung (Contente acutissima det
microscopio a luce reflessa) mit den Ausstrahlungen sich zeigen,
abgebildet. Auf Tab. XIX. Fig. 14. sind sie vom Schädelknocheii
eines ausgebrüteten Hänchens gezeigt.
2) M ü l l e r ’s Archiv. 1835. H. 1. Pag. 3.
3) Dissert. de penitiori ossiuni structura, auch in M ü l l e r ’s Archiv.
1835. H. 1. Pag. 1.
4) Observationes de cHiialiculis corpuseulorum ossium , atqne de modo,
quo terrea materia in ossibus continetur in M i e s c h e r 's Dissert.
de inflammatione ossium. Tab. IV. Fig. 1 und 2., auch M ü l l e r ’s
Archiv. 1816. H. 11. Pag. VI.