die Zacken der Nähte schon in einander greifen. —
Ist sie geschlossen, so können die Kopfknochen nur
durch Verlängerung der Zacken der Suturen, durch
Zunahme der Wölbung und durch Ausbildung ihrer
Fortsätze sich vergrössern. Hört das Wachsen des
ganzen Körpers auf, so ist auch die Knorpelscheibe
zwischen den Gelenkenden und den Extremitäten der
Diaphyse verknöchert, so dass diese drei Theile eine
Kontinuität ausmachen, und die Gelenkenden bekommen
einen knorpeligen Ueberzug, wodurch dem Wachsen
Grenzen gesetzt werden. So lange die carlilaginöse
intermediäre Scheibe noch vorhanden , in der Epiphysis
die Verknöcherung aber schon vollendet ist, muss
der Gelenktheil Epiphysis ossea genannt werden. Nach
der auch vollendeten Verknöcherung der knorpeligen
Scheibe nennt man die gewesene Epiphyse Apophysis.
Apophysis und Processus werden nun gewöhnlich
synonym genommen, was sie aber der Bildungsart nach
nicht sind $ denn Apophysis ist ein verknöcherter Gelenktheil,
oder ein Processus arlicularis, der Theil eines
Knochens, welcher zum Ansetzen der Muskeln oder der
Ligamente dient, ist dagegen anfangs nicht durch eine
intermediäre Knorpelscheibe getrennt gewesen, gehört
nicht zu den Gelenktheilen, verschmilzt bei der Verknöcherung
ohne eine noch bleibende intermediäre Knorpelscheibe,
welcher so wohl aus den Diaphysen als auch
aus Apophysen hervorkeimt, und generell Processus genannt
wird.
REIHENFOLGE DER OSSIFICATION.
VOR DER GEBURT.
1. Am frühesten verknöchern die Claviculae,
die Maxilla supcrior und inferior. Man sieht nämlich
in der 7t e n Wo c h e au diesen schon Puncta ossifica-
tionis, während kein einziges im übrigen Knorpelscelett
zu bemerken ist.
2. In der 8 te n W^oche beginnt die Ossification
des Femur.
3. In der 9t e n Wo. che die des Humerus, des
Radius, der Lina, Tibia, Fibula und des Körpers des
Os frontis, nahe an der Orbita.
4. In der lOt e n W^oche die der Scapula und
des Os occipitis, in der Gegend des Foramen magnum.
5. In der I l t e n Wo c h e die der Costae, ausgenommen
die Costae duodecimac, und die des Os zy-
gomaticuni.
6. In der 12ten VFoche die der Ossa ractacarpi,
metatarsi, der Phalanges digitorum, der Ossa bregma-
tis, temporum , des Os sphenoideum, palatinum, der
Ossa nasi.
7. Während die knorpelige Grundlage der W irbelsäule
sich schon in der 3 t e n Wroche zeigt, so
beginnt die Verknöcherung doch erst in der 13len
Woche.
0. Im Os sacrum in den Ossibus puhis und iscliii
beginnt die Verknöcherung in der 14ten Woche.
9. Ungefähr in der Mitte der Schwangerschaft
verknöchern das Os ethmoideum, lacrymale, Sternum,
«nd die grösseren Ossa tarsi.
NACH DER GEBURT
1. Hie Lamina cribrosa, und perpendicularis ossis
ethmoidei.