Zahnkanals herauskommen gegen die Crusla ostoidea
und gegen die Lin e a t e rmin a l i s und ul ata hin
laufen. An einem solchen Durchschnitt der Wurzelspitze
macht die Crusta ostoidea die äussere breitere
Lage um die Zahnfasern herum aus , während die
der Zahnsubstanz schmal ist. — Dadurch, dass man
die Structur des Zahnbeins in der beschriebenen
Form sieht, gewinnt man noch nicht die feste Uebcr-
zeugung, die beschriebenen Linien seyen Kalkerde
führende Köhren, so dass es bis jetzt noch nicht
entschieden ist, ob’s Kanälchen, oder Fäserchen sind,
—- Von der Krone eines noch nicht durcbgebroehenen
Zahns habe ich ein aus Schmelz und Zahnbein bestehendes
Stückchen abgeschnitten, so fein gefeilt,
dass es ganz durchsichtig wurde, und ich erblicke
in letzterem runde, von Kreislinien umgebene Räume,
durch welche die feinsten Wellenlinien strahlen. Diese
runden Kreisräume, welche von verschiedener Grösse
sind, gleichen den Fettzellen, und erinnern mich an
S c liw a n n ’s 1) Zellen, —| Besteht diese Substanz aus
Röhrchen, so gehört die gedachte Linea terminalis un-
dulata auch dazu,
2, S u b s t a n t i a v it r e a , — Die Schmelzfasern
nehmen von der Linea terminalis undulata an eine der
Zahnsubstanz ähnliche Richtung, sehen aus wie die
feinsten Wellenlinien, welche von Querlinien durchschnitten
werden. — An dem oben beschriebenen
Stückchen, woran Schmelz und Zahnbein sind, sehe
ich oberhalb der Bläschen der Letzteren die Linea
1) Mikroskopische Untersuchungen. Pag. 124.
terminalis undulata, und darüber die Schmelz * Wellenlinien,
worauf am Kaurande, oder Kaufläche wieder
eine Linea undulata befindlich ist. — An einem unreifen
Zahn sieht man,’ dass die Schmelzfasern wie
Säulen auf der Grenz- Wellenlinie des Zahnbeins ruhen.
Man kann jene Fasern mit dem Messer leicht abschaben,
und sie zeigen sich unter dem Mikroskop kry-
stallinisch 5 man sieht einzelne, und an einander liegende
Säulchen, Nadeln.
3. Su b s t a n t i a o s to id e a .—| Besteht aus Knochenkörperchen
und Knochenkanälchen, welche auf einem
hellen Felde liegen ; sie fangen da, wo der Schmelz
aufhört, sparsam an, werden zahlreicher, je näher man
der Wurzel kommt, und sind am zahlreichsten in der
Wurzelspitze, nämlich in der Substantia cornea, welche
ganz daraus besteht, so dass man sie im Wurzelloche,
und ganz unten im Zahnkanale selbst sieht.
ENTWICKLUNG DER ALVEOLEN.
Jeder Kiefer entsteht mit einem in Fächer — Al-
Ve 0 li — abgetheilten S u l c u s a l v e o l a r i s , dessen
vordere und hintere Wand mit den Interalveolarscheidewänden
ossificiren, während die Oeffnungen der Fächer
von einer dicken Knorpelscheibe — Za h n f l e i s c h knorpe
l , Ca r t i l a g o g i n g i v a l i s , s. Gi n g i v a
t empor a r i a — bis zur Dentition bedeckt bleiben, so
dass während des Keimens des Zahns jede Alveole eine
mit Periost ausgekleidete eingeschlossene Höhle is t, deren
Fundus in der Maxilla liegt.
ENTWICKLUNG DER ZÄHNE.
1. En twi c k l u n g der S u b s t a n t i a denlal is