2. Arcus . — Die Alae parvae.
Diese Vergleichung- passt mehr auf das Os occipi-
tis , als auf die anderen Knochen, weil diesen das Fo-
ramen vertebrale fehlt , wessvvegen die Kopfknochen im
Zusammenhänge als e i n Wirbel zu betrachten sind,
w-elcher als Hohlkugcl den Canalis vertebralis schliesst.
In Beziehung auf den Körper des zweiten und dritten
Kopfwirbels komme ich wieder auf das Os sphenoi-
dcum zurück. — An einem Embryo von 12 Wochen
sehe ich noch keine Spur von Knochenkernen,
nicht einmal eine knorpelige Splienoidalform. An einem
Os sphenoideuin, dessen Alae magnae ganz ossi-
ficirt sind, dessen jede Ala parva in der Mitte eine
dreieckige Knochenschuppe hat, welche noch nicht mit
dem Körper verschmolzen is t, finde ich im senkrecht
durchgeschnittenen Körper zwei Abtheilungen, bestehend
aus knöchernen Zellen — Substaniia cellulosa
ossea —, welche durch Carlilago ossescens intermedia
von einander getrennt sind. An älteren Keilbeinen,
wo diese Carlilago intermedia auch in eine Substan-
tia cellulosa ossea umgewandelt worden ist, finde ich
als Grenzbestimmung einen wessen Strich — Tegmen
sinuum sphenoidalium —. Vor diesem befindet sich der
v o r d e r e Ke i l b e i n k ö r p e r , zu welchem die Badix
posterior, s. inferior alae parvae gehört, und hinter
demselben der h i n t e r e Ke i lb e in k ö r p e r . Jener
wird durch Resorption der Knochenzellen ausgeliöhlt
Sinus sphenoidales —, und dieser behält seine Sub-
stantia cavernosa ossea.
Wach diesem Vorausgeschickten lassen sich die
Ossa baseos calvariae als eine Wiederholung der Körper
und das Schädelgewölbe als eine Wiederholung der
Arcus folgendermassen bestimmen:
1. Das mit der Wirbelsäule articulirende Os oc-
cipitis ist schon Pag. 576 als Vertebra calvariae prima
beschrieben worden.
2. Der Körper der Vertebra calvariae secunda
ist der hintere Keilbeinkörper — Corpus sphcnooe-
cipi tale —$ die Alae magnae, die Partes squamosae
und Ossa parietalia machen den Bogen aus. An
einem 14 Wochen alten Embryo sehe ich diese
Bogentheile verknöchert, während die Pars petrosa
noch knorpelig ist. Die Pars squamosa liegt da als
eine Squama, welche gegen das Os bregmalis hinstrahlt.
5. Der Körper der Vertebra tertia calvariae ist
der vordere Keilbeinkörper ,— Co r p u s sp he noo r b
it a le —, welchen ich an einem 14 Wochen alten
Embryo als kleine Squamae erblicke. Die Alae parvae,
die Processus orbitales und das Os frontis geben
den Bogen.
4. Wie die Bogenhälften der Wirbel der Spina
dorsi anfangs, ehe sie mit einander verschmelzen, hinten
ein knorpeliges Intermedium haben, so liegt die
Wiederholung davon in den Wahtknorpcln und in den
Fontanellen.
5. Die Foramina intervertebralia sind die Foramina
condyloidea anteriora, jugularia, ovalia, rotunda
optica und Fissurae orbitales inferiores.
Ich schliesse die Partes petrosae, die Meatus au-
ditorii intcrni und das Os ethmoideum von den Schä