stallnadcln. Dass die Schmelzprismen senkrecht auf
das Zahnbein aufgesetzt sind , kann man deutlich nach
einem Längenschnitt eines ungebornen Zahnes sehen,
sie lassen sich nämlich mit einem Messer lagenweise
abschaben. Diess ist die Stelle, wo man die Schmelz-^
prismen bei’m festen Anliegen derselben an das Zahnbein
auf einer wellenförmigen Windung der Zähnröhrchen
zur Krone — bei’m Cuspidatus in die Kegelspilze
hinein — gleichsam ruhen sieht. Und so können wir
uns die Bildung des Schmelzes als eine Krystallisation
vorstellen, welche Hu n t e r mit der Bildung der Schale
des Yogelei’s vergleicht. Hier muss das Flüssige in
Kalk umgebildet werden.
5. Bi ld u n g der S u b s t a n t i a os toidea. —
Sie geht, wie bei allen Knochen, im Knorpel hervor,
und besteht aus Knorpel und Knochenerde. Zuerst
umgibt eine knorpelige Cruste die Zahnsubstanz, worin
dann der gewöhnliche Ossificationsprocess beginnt. Die
Knorpelzcllen werden, wenn sie mit Knochenerde angefüllt
sind, Knochenkörperchen und Canaliculi clialieo-
phori. Die Knochenschichten bilden sich in einer anderen
Reihenfolge, als bei der Substantia dentalis pro-
pria, nämlich zuerst auf dem Zahnbeine, worauf sich
dann neue — diejenigen, welche die Oberfläche ausmachen
— auflegen, welche sich mit dem Periost der
Alveole verbinden. — Dieses ist ganz etwas Anderes,
als das Zahnsäckchen, kann von diesem getrennt
werden, ist die Fortsetzung der Beinhaut des Kiefers,
bekleidet mit der einen Fläche die Alveole, und hängt
— nicht fest — mit dem Zahnsäckchen zusammen, dessen
tieferer Theil nach dem Durchbruch des Zahnes
sich mit der Alveolen-Beinhäut verbindet, welche viele
Gefässe und Nerven besitzt $ von ersteren wird der
Elementarstoff der Knochenerde ausgeschieden, wodurch
die Beinhaut zur Matrix der Substantia ostoidea erhoben
wird, wobei jedoch nur ihre Gefässe zu berücksichtigen
sind. Noch höher steigt deren Wichtigkeit bei
gänzlicher Obliteration des Antrum und des Canalis
dentis mit obliterirter Arteria dentalis, weil der Zahn
dabei nicht immer lose, sondern lediglich durch sie in
Verbindung erhalten wird.
PERIODE DES FRÜCHTLEBENS, IN WELCHER
DIE ZAHNBLÄSCHENBILDUNG DER DENTES
CEDENTES BEGINNT.
Die ersten Spuren der Z a h n b l a s c h e n sieht
man schon im d r i t t e n Monate . Um die ze h n t e
W^oche zeigen sich in jeder Hälfte eines Kiefers 4
Bläschen, zwei vordere kleinere —* für die Schneidezähne
— und zwei grössere hintere — für die Mola-^
res — • nach Ablauf des d r i t t e n Mon a t s wird die
zwischen dem vordem und hintern Paare jeder Kieferhälfte
gebliebene Lücke durch ein fünftes Bläschen
— für den Caninus — 'ausgefüllt.* Demnach sind ungefähr
mit dem Ende des dritten Monats im Oberkiefer
10 Bläschen und eben so viel im Unterkiefer, folglich
20 Keimbläschen vorhanden. Nach Meck e l soll
schon für den Dens molaris ut permanens natus primus
das Bläschen im v i e r t e n Mona t e zu sehen seyn,
was ich im f ü n f t e n Mo n a t e , obgleich vom Processus
coronoideus etwas weggenommen worden war,
kaum angedeutet fand.