mal die angefülUe Urinblase Platz darin bat. Auch
bemerkt man an dem der Kinder noch keine Gcschlechls-
verscbiedeubeiten.
1. Unter einem zu wei ten Becken versteht man das
Überschreiten der regelmässigen Länge der Durchmesser,
i . B. am Ei n g ä n g e eine Conjugata von 4% bis 5, ein
Querdurchmesser von 5 y2 und ein schräger Durchmesser
von 5 Zoll; in der Be ckenhöhl e — mi t t l er en Apertur
— eine Conjugata von 6 Zoll. — Kommt vor bei
grossen Frauenzimmern, mit starken Knochen, breiten, das
Normal von 9-^10 Zoll überschreitenden Hüften, breiten
Trochanteren — über 12—13 Zoll —, breitem Kreuzbein,
weit von einander stehenden Sitzknorren, —r Nachtheile können
sevn: wegen des zu tiefen Standes der vorliegenden
Kindstheile Druck auf die Venae iliacae, daher Varices,
Druck auf die Harnblase, Überschreiten der Geburtsperioden
, alle Nachtheile einer übereilten Geburt.
2. Für zu en g wird das Becken gehalten, wenn die
Conjugata nur 3% bis 3%, oder 2% Zoll hält.
3. Ra chi t i s che s Becken. — Die in der Kindheit,
vor eingetretener Pubertät, erweichten, auch erweicht ge-
bornen, Knochen erhärten zwar wieder, bleiben aber doch
in der Ausbildung zurück, dünn, und klein. — Die Richtung
der Verengerung ist von hinten nach vorn «4i in der
Conjugata —. Das Os s acrum ist breiter, kürzer, nicht
ausgehöhlt, gestreckt, an der vorderen Fläche wo! gar convex
; das Promontorium in die Beckenhöhle hineinragend,
und die Kreuzbeinspitze mit Steissbein rückwärts gerichtet.
5k Die Rami hor i zont al es os s ium puhis sind nicht
gewölbt, sondern einwärts gerichtet. Die Folge von der
fehlerhaften Richtung gedachter Knochen ist Verkleinerung
der Conjugata der A p e r t u r a s upe r i or p e 1 v i s p r o p r i a e.
Dia Verkleinerung derselben beträgt l/ z—1» 23/2, 33/4 Zoll.
Bei starker Annäherung der Schambeine an’s Promontorium,
oder sogar bei Berührung derselben mit einander geht der gerade
Durchmesser ganz verloren, so dass der Beckeneingang
einer liegenden CO gleicht. — Der Querdurchmesser des Ei ng
a n g s ist demnach nicht abweichend, wol etwas grösser
scheinend. — Der gerade Durchmesser der Cavi t as pel-
vis muss der Beschreibung der Form und Richtung des
Kreuzbeins und der Schambeine zufolge auch verkürzt, und
der Querdurchmesser lang seyn. — Die Os sa i l ium sind
flacher, mehr auswärts gerichtet, sie stehen nicht hoch, wess-
wegen das grosse Becken weit ist, und die schwangere Gebärmutter
nicht gehörig in der Lage erhalten wird. — Die
Rami de s c endent e s ossium pubi s und Rami ad-
s c e n d e n t e s os s ium ischi i stehen weit auseinander,
wesswegen der Schambogen sehr weit ist. — Ebenfalls stehen
weit voneinander die T u b e r a ischiadica, wesswegen
der Querdurchmesser des Beckenausganges vergrössert, wie
auch wegen der Richtung der unteren Spitze des Kreuzbeins
und des Steissbeins nach hinten der gerade Durchmesser
der Aper tur a i nf e r ior vergrössert ist. Steht das
rachitische Becken sehief, so sind die Bauchwirbel auch
schief gerichtet. Man bemerkt ebenfalls an anderen Knochen
Spuren der Rachitis.
4. Os t eoma 1 acis ches Becken. -— Es unterscheidet
sich der Form, dem Zeitpunkte der Entstehung, und
der Veranlassung nach vom rachitischen, wenn gleich in beiden
Fällen ein Mangel an erdigen Bestandteilen das Charakteristische
ist. — Die Form des osteomaiacischen Beckens
ist der des rachitischen entgegengesetzt. Ich beschreibe es
nach einem sehr schönen Exemplar von einer F ra u , weiche
mehrmals geboren hatte: — Die B a u c h wi r be 1 k ö r p e r
sind so weich , dass man sie zerschneiden kann, und so weit
in die Beckenhöhle hineingewichen, dass zwischen ihnen und
den Körpern der Schambeine in der linken Seite ein Raum
von l Zoll und an der rechten Seite nur ein Raum von 4