lieh ein organischer Process ist, Entzündung voraus-
geht, so rührt der Suhstanzverlust an den Zähnen von
einem rein chemischen Vorgänge her. Zu den chemisch
zersetzenden Flüssigkeiten können keine anderen
gezahlt werden, als die Feuchtigkeiten im Munde, und
das Ausduften aus der Zahnhöhle, wovon der Schmelz
zersetzt, und die Zahnsubstanz erst entblösst und dann
gleichfalls aufgelöst wird. Das Zahnbein ist von den
beiden jetzt folgenden Substanzen bedeckt.
2. S u b s t a n t i a vi t r ea — nach Hu n t e r vi-
t r e o u s p a r t , E n ame l , c o r t i c a l p a r t , nach
B o d d a e r t 1) Crus t a adama n t in a , s. marmor c a
— Schme l z nach Bl ume n b a c h Ema i l l e ,
Gl a s u r . — Ist Cortex oder Crusta coronae — Crusta
substantiae dentalis propriae coronae — 5 überzieht nur
das Zahnbein der Krone bis an das Collum, so weit
der Zahn frei über das Zahnfleisch hinausragt3 hört
da auf, wo die Crusta ostoidea anfängt, die Wurzel
zu überziehn 3 liegt fest am Kautheile und an den Flächen
der Krone j geht von einer Spitze derselben zur
andern 3 hat ein porzellanartiges, milchweisses, etwas
in’s Bläuliche fallendes Aussehen, und liegt fest auf
dem Zahnbein, ohne damit verschmolzen zu seyn. Feilt
man tief in den schneidenden Rand z. B. eines Incisivus
ein, so sieht man, wie der Schmelz den in der Mitte liegen- -
den, gelber aussehenden, Rand des Zahnbeins vorn und
hinten umgibt. Unter den härtesten Tlieilen des Körpers
ist er der härteste, härter als das Zahnbein, gibt
1) J. Hu n t e r hist n a t dent, in linguam latin, et batav. versa a
nach S ömme r r i n g nach dem Anschlägen mit einem
Stahle Funken.
5. S u b s t a n t i a os t o i d e a , k n o c h e n a r t ig e
S u b s t a n z , von Cu v i e r Cemen t , R i n d e n s u b s
tanz genannt. — Ist Crusta substantiae dentalis ra-
dicis, fängt da an, wo der Schmelz aufhört, macht
nur eine dünne Cruste aus, welche am Halse am dünnsten
ist, bei’m Herabsteigen an Umfang zunimmt, geht nicht
allein bis zur Wurzel, sondern bildet auch an ihrer
Spitze die Wände des Canalis dentis, und steht mit
dem Periost in Verbindung.
MIKROSKOPISCHER BAU DER VERSCHIEDENEN
SUBSTANZEN DER ZÄHNE.
1. S u b s t a n t i a dental is prop r i a . — Ich
sehe an einem der Länge nach ganz durchsichtig geschliffenen
Zahne selir feine Wellenlinien mit sehr schmalen
hellen Zwischenräumen, deren Richtung der Form
der verschiedenen Abtheilungen, in welche ein Zahn zerfällt,
angemessen ist. — An der Wurzelspitze, oberhalb
der vielen Knochenkörperchen, ist ihr Lauf in die Quere
gerichtet 3 je mehr die Wurzel an Umfang zunimmt, desto
mehr nehmen sie, stark gebogen aus dem Zaknkanal herausstrahlend
, eine schräge Richtung an , Welche in der
Krone zuletzt in die gerade übergeht. — Die Grenze
zwischen dieser Substanz und dem Schmelz wird durch
eine längs jener bis zum Gipfel der Krone z. B. eines
Cuspidatus hinaufsteigende Wellenlinie — Li ne a
t e rmin a l i s u n d u l a t a —, worauf die Schmelzprismen
ruhen, bestimmt. — An einem Querdurchschnitt
sieht man die Linien strahlig aus der Oeffnung des