o28
beim Fassen, wenn der Opponens, der Flexor und Ad-
ductor die zweite Phalanx an die Spitzen aller Finger
oder eines einzigen drückt. — Hohl wird die Hand
gemacht dadurch, dass die beiden Opponentes das erste
und fünfte Os metacarpi adduciren. Zum Ad - und
Abduciren dienen der Adductor, der Abductor brevis
und longus. — Die mittleren Phalangen werden gebogen
durch den Flexor sublimis, und gestreckt durch
das Crus medium des Extensor j gebogen wird die
dritte Phalanx durch den Flexor profundus, und
gestreckt durch die vereinigten Crura lateralia des Extensor.
— Die ersten Phalangen werden durch die
Lumbricales gebogen. Ad - und abducirt werden
die Finger durch die Interossei. — Obgleich der Mus-
kelbaucli des Flexor und Extensor digitorum communis
sich in vier Tendines endigt, so wirken die Muskelfasern
auch isolirt bald auf den einen , bald auf den andern
Finger allein. Obgleich es schwer hält, auf die
dritte Phalanx allein den Flexor profundus wirken zu
lassen, so gibt es doch Menschen, welche die dritte
Phalanx allein bieten können.
1. Die erste Reihe der Handwurzeiknochen kann nach
dem Fallen auf die Hand von der Cavitas glenoidalis radii
abweichen, sich entweder der Dorsal- oder der Volarfläche
nähern — Luxatio manus —.
2. Am Ulnarrande liihlt man zwei Vertiefungen, die
obere liegt zwischen dem Processus styloideus ulnae und
dem Os triquetrum, welche bei der Exarticulatio manus benutzt
wird. Die zweite ist zwischen Os triquetrum und der Basis
ossis metacarpi, worin das Os hamatum Hegt. Man richtet
sich hiernach bei der Excisio ossis metacarpi quinti.
3. Luxationen kommen vor zwischen Metacarpus und
— 329 —
der ersten Phalanx, wie auch zwischen den Fingergliedern.
4. Es kommen auch überzählige Finger vor.
OSSA EXTREMITATUM INFERIORUM.
Die unteren Extremitäten sind die Säulen — A-
t l ant c s , s. Te l amo n e s — des ganzen Knochengerüstes
, und Locomotive, um dasselbe fortzutragen,
wesswegen eine dreifache Gliederung nöthig ist, um
bei’m Gehen, Laufen und, Klettern eine aus ein- und
ausspringenden Winkeln* bestehende Linie — Zickzack
— und bei’m Sitzen, wo das Rumpfgerüst auf den
Sitzhöckern ruhet, mit dem Ober- und Unterschenkel
ein Dreieck bilden.
EINTHEILUNG DER KNOCHEN DER
TREMITÄT.
1“ F emu r — Ob e r s c h e n k e l
2. Cr u s — Un t e r s c h e n k e l
5. P a t e l l a — Kn i e s ch e i be
4. Pe s — Fu s s —.
FEMUR, s. OS FEMORIS.
Ist das erste Glied der untern Extremität, der längste
Knochen der Ossa cylindracea, und mit dem Oberarm
zu vergleichen, worauf der Rumpf bei’m Gehen balaneirt.
Er reicht von seiner Gelenkhöhle bis an das Kniegelenk.
Beide Oberschenkel convergiren gegen die Knie hin.
EINTHEILUNG DES FEMUR.
1. Cor p u s — Diapl iysis X-.
2 . Ex t r emi t a s super ior .
3. E x t r emi t a s inf er i or .
UNTERN EX