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PERIODE DES FRÜCHTLEBENS, IN WELCHER
DAS ZAHNKEIMEN BEGINNT.
Nach Mecke l ist im Säckchen anfangs eine röth-
liche, dann weisslichgelbe Feuchtigkeit enthalten, im
v i e r t e n Monate , nach Burd ach zu Ende des d r i t ten
Mo n a t s , wächst der Zahnkeim — Pulpus dentis
__ empor. Diess geschieht in derselben Ordnung,
in welcher die Keimbläschen entstehen.
II
In
PERIODE DES FRÜCHTLEBENS, IN WELCHER
DIE OSSIFICATION BEGINNT.
Nach Meck e l beginnt sie in der Mitte der
Schwangerschaft, nach B u r dach im v i e r t en oder
f ünf t e n Mo n a t e , und zwar in derselben Ordnung,
in welcher der Keim sich bildet. Ich finde im f ün ft
e n , s echs t en Mona t e weiter n i c h t s als Gallerte.
— Bei gleich nach der Geburt Gestorbenen
sehe ich die Knochenkäppchen an den 20 Dentes cedentes,
aber noch nicht an den Molares primi ut permanentes
nati, wiewohl die pulpösen Spitzen deutlich
daran zu sehen sind, in welche die Injection bis in
das Aeusserste derselben hineingedrungen ist. Bei
einem etwas ältern Kinde finde ich an diesen Zähnen
nur die Spitzen mit Scherbchen überzogen,
während die 20 Cedentes Käppchen haben. — So
kommt jeder Kiefer, mit 12 Zähnen — 10 mit Käppchen,
und 2 mit Spitzenbekleidung — schwanger, zur
AVelt, während die Zähne bis zu ihrer Geburt, wie
die Frucht im Uterus, in ihrem Fruchthalter verbleiben,
um weiter ausgebildet, verknöchert zu werden.
PERIODE DES ZAHNENS — DENTITIO —.
Sind das Zahnbein und der Schmelz der Krone
ausgebildet worden, so kann die Wurzel des engen
Raumes wegen nur in der Masse wachsen, als die
Krone aus der Alveole hervorgeschoben wird. Aus- Ibruch eines Zahns ist demnach der Effect des nachschie-
ssenden, und ossificirenden Keimes, wobei die Krone
aus der Tiefe heraustritt, während das Schmelzbläschen
mit den Gefässen, welche den Schmelz absondern, so wie
auch der Gipfel, des Zahnsäckchens resorbirt, verdünnt
und von der Krone perforirt wird , indem dessen tieferer
Theil sich zur Beinhaut gesellt. Die am Zahnbläschen
geheftete Gingiva temporaria wird ebenfalls
durch Resorption immer dünner, so dass die durch ihren
dünnen Ueberrest schon zu fühlende Krone sie leicht
perforiren kann. — Aus dem gänzlichen Schwinden
des Schmelzorgans geht die Unmöglichkeit der Wiedererzeugung
des abgeschliffenen Schmelzes hervor , wie
auch L i n d e r e r Pag. 201 gegen Hi r s c h , welcher 2
Fälle von Wiedererzeugung des Schmelzes gesehen haben
will, bemerkt. Dafür sprechen gleichfalls Unheilbarkeit
der Schmelz-Fissuren, das Verkleinern der
I Krone durch Zersetzung oder Abreiben des Schmelzes,
so dass die Substantia propria, gelblich aussehend, bloss
I • liegt. — Das Zahnen wird eingetheilt in: das e r s t e
und zwei tej als eine Seltenheit kommt wol noch ein
d r i t t e s vor.
ERSTES ZAHNEN.
Der Ausbruch der 20 Dentes cedentes ist die
Folge ihrer zunehmenden Verknöcherung und eine Bc-
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