luin. Nur aus seiner 44S u t u r a e medio superci -
l i o rum s e cu ndum na r e s i n t r a can i n i et in-
c i so rum de n t i um a l veo los d e s c en d e n t e *)”
schloss man: Er habe den Zwischenfonochen gebannt1
2), ohne gewiss zu seyn, wen Er vor sich
hatte, den Menschen, oder den Affen, was auch
Goe t h e zweifelhaft lässt3). Das Dascyn dieser von
Ga l e n bezeichneten Naht bei’m Menschen leugnen A n-
d r e a s Ve s a l 4 5) und Re n a t us He n e r 6). — Ersterer
sagt: ,,Hac suturae parte” — nämlich des Affen Sutura
intermaxillaris facialis — ,,homines destituuntur, verum
in canibus caudatisque simiis est manifestissima” . —
Letzterer schrieb eine Verteidigung für Ve s a l gegen
J a c o b u s S y lv iu s , worin Er sagt: ,,Huic nämlich
G a le n ’s Suturae intermaxillari faciali— ,,V e sa -
l ius , veritas et autopsia penitus reelamant” . —
Auf derselben Seite heisst’s : ,, In canibus quidem,
porcis, simiis etc. hanc suturam naturae
conditor efformavit. Hac autem humana gena —
Wange — plane desfituitur” —. Gal e n als Auctor
rixae bekam viele Defensoren, unter welchen J a c o b u s
S y l v i u s 6) der eifrigste war, sich aber auch aus über1)
Galcnus de nsu partium, et Lib. de ossibus.
2) Sogar schloss G o e t h e (i. c. Pag. 213) so, indem Er sagt: „Hieraus
ist nun auf das deutlichste ersichtlich, dass er — Ga l en us __
den Zwischenknochen gekannt und gemeint”.
3) „Ob er — Ga l e n u s — solchen — den Zwischenknochen — am
Menschen gesellen, wird woli mmer zweifelhaft bleiben” I. c. Pag. 213*
4) De humani corporis fabrica libri septem,
5) Adversus J a c o b ! Sy l v i i depulsionum anatomicarum calumnias
pro Andrea Vesalio Apologia, Pag. 20.
6) Vesani cujusdnm calumniarum in Hi p p o c r a t i s Gal cnique
rem anatomicam depulsio. Quintae calumniae depulsio.
grosser Verehrung Ga l e n’s verleiten liess, zu behaupten,
dass, wenn die fragliche Naht auf des Menschen
Wange nicht so deutlich zu sehen sey, als am
Affen, der Calumniator — Ves al — den Galen
nicht anzugreifen brauche, sondern ,,naturae impedi-
menta quacdam noslris corporibus in victu et venere
intempestiva ac immodica vitiis succedentia” . —- Diesem
entgegnet Re n a t u s He n e r : „A it —- S y l v i u s —,
, ,hanc suturam nobis hodie ob victum, venerem, luxum
esse immutatam, aut certe non ita conspicuam. Per-
inde ac si Gal eni seculum secus ac nostrum victu et
venere immodicis non aeque diffluxisset” . — Der über
den grossen Br ü s s e l e r wüthend herfallende Sylvi us ,
bemerkt noch, um Gal en zu retten; ,,Crauium domi
habeo, in quo affabre est expressa sutura in gena su-
prema ab osse frontis secundum nasum per dentium
caninorum alveolos in palatum tendens” . — Ves al
hat übrigens schon die Sutura intermaxillaris palatina
in seinem angegebenen VTerke Lib. 1. Pag. 28 und 29 an
2 Köpfen abbihlen lassen, welche keine Kinderschädel
sind, indem man alle Backenzähne sieht. —
J o s e p h i l ) ist der Sache am nächsten gekommen,
wenn Er sagt: ,,meinen Beobachtungen nach hat der
Mensch ebenfalls” — wie der Affe — ,,solche Ossa
intermaxillaria, wenigstens in den ersten Monaten seines
Seyns, welche aber gewöhnlich schon im Mutterleibe
mit den Oberkiefern vorzüglich nach aussen verwachsen”
. Er fügt noch hinzu, „dass Er an 2 Köpfen
auch vorn eine Linie zeigen könne, welche vom 2ten
1) Anatomie der Säugethiere ö. 1. I78T.