Cartilago ossescens keinen bcsondern Kern, der Körper
wächst in die Superficies superior hinein, wie die
Kerne der Ossa carpi aus der Tiefe -gegen die Flächen
hin sich ausdehnen. Da der Ordo inferior ossium carpi
und die Ossa melacarpi der vier Finger sich mittelst
Flächen berühren — Amphiartlirosis — , so sind diese
als verlängerte Ossa carpi zu betrachten.
5. Vermöge des Capitulum arliculare und des Sinus
arlicularis phalangis primae der vier Finger ist
diese Verbindung eine Artlirodia, wesswegen das Ca-
p i tul um, wie an den Arthrodien grösserer Glieder,
auch aus einem besonderen Kern hervorgeht.
4. Mit dem Os me l a ca r p i p o l l i c i s verhalt es
sich anders: Die Ex t r emi t a s s u p e r io r — Basis —
desselben hat einen besonderen Kern, worin eine Aehii-
lichkeit mit dem Gelenkkopf eines Arthrodialgelenks
liegt. Wie verhält es sich nun mit dem Capitulum,
w7as mit dem Sinus arlicularis phalangis primae ärticü-
lirt? — Me c k e l sagt, tlJdas Köpfchen des Daumen
scheint keinen besonderen Kern zu haben” . Diess
muss auffallen, und einen Grund davon anzugeben,
warum es an dieser Arlhrodie anders seyn sollte, wüsste
ich nicht. Vielfältige Entersuchungen haben mir indessen
gezeigt, dass das Capitulum ossis melacarpi pollicis
ganz gewiss einen besonderen Kern hat, welcher
aber desswegen nicht so deutlich ist, weil er früher
mit der Diaphysis, und zwar eher in der Tiefe verschmilzt,
als die andern Köpfchen, daran indessen noch
immer zu erkennen ist, dass sich der Knorpelüberrest
als ein Grenzstrich, mehr oberflächlich, als tief zeigt.
— Entsteht demnach der Mittelhandknochen des Daumen
aus drei Kernen, während die der vier Finger nur
zwei haben, so wird dadurch sehon der Daumen zur
Manus p a r v a , a d ju t r ix , P r oma n n s erhoben,
welche Benennung auch der freien Lage, der grossen
Beweglichkeit des Mittelhandknochens , und der wichtigen
Beihülfe bei dem Handtliieren wegen passend ist.
Der Termin der Verknöcherung an den Körpern der
Ossa melacarpi fällt ohngefähr in den d r i t t e n Schwan-
ge r s cha f tsmona t . — An der Extremitas inferior
sieht man den Kern am Ende des zweiten Jahres, welcher
lange, oft bis zum beendigten Wachsthum, von
der Diaphysis getrennt bleibt.
DIGITI, s. DACTYLf.
Die Finger sind Endglieder der Hand — Pha l a n -
ges, s. I n t e r n o d i a , H e i k e n—, um mit der Hand
greifen, fassen, und betasten zu können, deren der
Daumen zwei, und jeder Finger drei hat, welche gebogen
—- geballt — , gestreckt, von einander entfernt
— ausgebreitet —, und bei dem Zuspitzen über einander
gelegt werden können i
EINTHEILUNG DER FINGER.
1. P o l l e x , s. D i g i t us prim u s —- Dau-
2. I n d e x , s. Di g i t us s ecundus -- Zeii
g e r —.
5. Di güi t u s me d i n s , s. t e r t i u s -- Mi t -
t e l f in g c r —.
4. Dig i tu s a n n u l a r i s , s. q u a r tu s
Rin g f in g e r —.