Geburt — schon iin ersten Monate — verschmelzen
beide Hälften der Partes horizontales mit einander.
VERBINDUNGEN DER MAXILLA INFERIOR —
SYNDESMOLOGIA MAXILLAE INFERIORIS —
ARTICULATIO MAXILLARIS —.
Die Maxilla inferior, als einziger beweglicher Knochen
der Ossa faciei, hat ihre Gelenkhöhle am Os temporum
zwischen den beiden Wurzeln des Processus zygomali-
cus desselben, hinter dem Tuberculum articulare und
vor dem Meatus auditorius externus. — Zu diesen
Theilen des Gelenkes gehören noch:
1. d ie Ge l enk hö bl e und den Ge l e n k k o p f
vor R e i b u n g e n s c h ü t z e n d e ,
2 . sie s c h l ü p f r i g ma ch ende ,
3. sie so in Co n t i g u i t ä t e r h a l t e n d e , dass
der Gelenkkopf in der Gelenkhöhle bewegt werden kann
— Syndesmosis — ,
4. und en d l i c h den Un t e r k i e f e r beweg
e n d e Or g a ne.
1. Zu den ersteren Organen gehört eine ovale fibro-
cartilaginöse Zwischenscheibe, welche in der Mitte dünner,
an dem Rande dicker ist, die Gelenkhöhle so
ausfüllt, dass sich der Gelcnkkopf auf ersterer bewegt
und die Höhle vor Reibungen geschützt wird. Man
nennt diess Intermedium Ca r t i l a g o in t e rmed i a ar-
t i c u l i maxi l l ae , s. i n t e r a r t i c u l a r i s , s. meni -
s c o idea , s. Men i s cu s 1) , welche von einer Fortsetzung
der Synovialkapsel überzogen ist.
2. Zu den zweiten Organen gehört eine seröse,
Synovialmembran, . welche die Gelenkhöhle und den
Gelenkkopf beutelförmig einschliesst — Li g a in en-
tum c a p su l a r e synovi a l e — , und die das Gelenk
schlüpfrig erhaltende Gelenkschmiere — Synov i a —
secernirt. Da diese Membran, wie alle serösen Häute,
sehr dünn ist, so bekommt sie zur Verstärkung theils
von der Sehne des Pterygoideus externus, theils von
den eigentlichen fibrösen Bändern und von einer Fortsetzung
des Periosts Fibrae accessoriae — Li g ame n tum
c a p s u l a r e f i b r osum x). —
3. Zu den Organen nach der dritten Eintheilung
gehört eine Längenforlsetzung des Periosts — L i g a ment
um f ib ro sum a c c e s s o r i um l a t e r a l e —,
welche von der Gegend der Spina sphenoidalis und
vom Margo inferior cavitatis glenoidalis entspringt, mit
der Membrana capsularis zusammenhängt, und unterhalb
der Apertura posterior canalis maxillaris, so dass
diese davon bedeckt wird, sich ausbreitet 1 2).
Aus dieser ganzen Einrichtung geht der passende
Vergleich des Unterkiefers mit den Gliedmassen hervor.
Vermöge der von aussen nach innen, länglich
gestalteten Gelenkhöhlen und der eben so geformten
Gelenkköpfe ist das Maxillargelenk eine Ar«
th r o d i a , in sofern jedoch eine beschränkte, als
der Unterkiefer zwar stark herabgezogen und wieder
gehoben werden kann, die Bewegungen nach vorn,
so dass die untere Zahnreihe über die obere hinausge1)
Tab. VII. Fig. 30. 5 .— Fig. 31. 1.1. aufgesclinitten. — Fig. 32. 9
geöffnet.
2) Tab. VII. Fig. 32. a. b. c.