aus condyloideus vor. Legt man in letzterem Falle den Finger
auf die beschriebene Stelle vor dem Ohr u. s. w., so fühlt
man bei Bewegungen des Kiefers Crepitation, und den Gelenkkopf
nicht hervortreten.
3. Das Foramen mentale trifft man bei der Durchschneidung
des Nervus maxillaris inferior dem Zwischenräume der
beiden ersten Backenzähne gegenüber, während die Unterlippe
herabgezogen wird.
4. Diesen Nerven trifft man nach L iz a r s am Foramen
posticum canalis maxillaris, wenn das Messer durch den
Mund längs der inneren Fläche des Unterkiefers bis zum
Processus coronoideus, wo das Foramen ungefähr in der
Mitte des Ramus maxülae liegt, geführt wird.
5. Will man diesen Nerven nach W a rren am Foramen
posticum durchschneiden, so wird nach Durchschneidung der
Parotis und des Masseters der Incisura semilunaris gegenüber
eine Trepankrone auf den Ramus gesetzt. Das Foramen
liegt ungefähr 1 Querfinger unter der Ineisur.
6. Bei der Exarticulatio maxillae inferioris geht man
nach der Durchschneidung der Wange, nach dem Durchsägen
des Kiefers vor der Geschwulst, nach dem Trennen des
Temporalis vom Processus coronoideus über diesen Fortsatz,
setzt das Messer, vom Finger geleitet, während die durchgesägte
Kieferhälfte stark herabgezogen wird, um das Ca-
pitulum über das Tuberculum articulare hinüberzuleiten,
gegen den fühlbaren Gelenkkopf, trennt das Capseiband
und den Pterygoideus externus. Sobald das Messer nicht
über den Gelenkkopf gegen den hinteren Theil des Collum
geführt wird, kann die Arteria maxillaris interna nicht verletzt
werden, indem sich die von dieser Arterie und von der
Temporalis superficialis gebildete Bifurcation hinten gegen
das Collum legt.
ALVEOLI.
Nach beendigter Beschreibung der Maxilla superior
und inferior müssen noch die Zahnzellen als Knoclienhöhlen
berührt werden, deren Bildungsgeschichte bei
der Entwicklung der Zähne Vorkommen wird. Nach
vollendetem Zahndurchbruche befinden sich im Ober-
und Unterkiefer 16 der Form der Zahnwurzeln angemessene
Zellen, welche^ für einen einwurzeligen Zahn
einfach sind, für einen zwei- und dreiwurzeligen 2 und
5 Abtheilungen haben. Jede Zelle entsteht durch die
Entfernung beider Flächen der Kiefer von einander, mit
bleibendem Intermedium — Se p tum a l v e o l o r um— .
Ist durch die Entfernung der Wände des Oberkiefers
das Antrum Hi g hmo r i gebildet worden, so verbinden
sich die äussere und innere Wand des Kiefers mit der
unteren. Während in der Gegend der Backenzähne
die Paries exterior sinus maxillaris in die Paries exfe-
rior der Alveolen übergeht, und als J u g a alveola-
r ia x) hervorragt, so wird von der Paries interior und inferior
die Paries posterior der Zahnzellen gebildete Der
Fundus derselben für die 3 oder 4 hinteren Backenzähne
ragt hügelformig in das Antrum Hig hmo ri hinein
1 2). — Die Alveolen des Oberkiefers liegen im vorderen
Theile zwischen beiden Platten der gewesenen
Ossa intermaxillaria und die des Unterkiefers zwischen
der Tabula externa und interna in der Substantia ca-
vernosa 3).
VIII. DENTES.
Sie sind in ihren Zellen — Alveoli — , w ie ein
Nagel fest eingekeilt ■— Gomphos i s — , sie bewaffnen
die Kiefer, dienen zum Fassen, Zerreissen, Zer1)
Tab, HI. Fig. 1. 46.
2) Tab. VII. Fig. 7 und 9 geben hierüber Erläuterung.
3) Tab. VII. Fig. 7. — Fig. 8. — Fig. 10.