ihr der Zahn grosstenlheils besteht, sieht gelbweiss, an
der Wurzel hornartig’ aus, wesswegen man sie hier
auch S u b s t a n t i a c orne a genannt hat, bricht, massig
gewärmt, wie Glas, jedoch mit glatten Bruchstellen,
besteht aus der Vermischung einer animalischen Substanz
— Grundsubslanz — mit einer kalkigen Erde
vermischt. Nach Ber z e l i u s besteht sie aus 28,0
thieriseher Substanz ; 64,5 phosphorsaurem Kalk mit
Fluorcalcium; 5,5 kohlensaurem Kalk; 1,0 phosphorsaurer
Talkerde; 1,4 Natron mit etwas Kochsalz. —
Ihre beiden Bestandtheile können chemisch getrennt
werden; durch Salzsäure wird der erdige Bestandteil
so ausgezogen, dass die thierische Grundlage als ein
weicher biegsamer Knorpel zurückbleibt. Weder in
der Grundsubstanz, noch in dem Zahnbeine befinden sich
eben so wenig Blutgefässe, als Nerven, sie ist eben
so wenig injicirbar als der Nagel und die Epidermis.
In dieser Beziehung ist’s mit dem Zahnbein anders,
als mit dem Knochen, dessen Cortex und Meditullium
in Markkanälen liegende Arterien haben. Von den zahlreichen
Gefässen des Keims bleibt nur die im Markkanal
liegende Arteria dentalis übrig. Niemals sieht
man aus dem wie die Krone gestalteten sehr gefässrei-
chen Keime Gefässe in die lose anliegenden Scherbchen
hineintreten. Finden sich rotlie Striche daran, so sind
es Abdrücke von den Gefässen des Keimes. Wahrend
nach Hu n t e r ’ s Versuchen die Knochen eines
mit Färberröthe gefütterten Thieres nicht rolli bleiben,
erhalten sich nur die in der Ossification begriffenen
Theile der Zähne roth, welches für einen Stoffwechsel
in den Knochen und gegen denselben in der
Zahnsubstanz spricht. Für die Erhaltung des Zahnbeins
mag daher — analog der Lens crystallina —
das Burchdringen einer Feuchtigkeit, abgesondert in
der Kronenhöhle, im Zahnkanal, und von den Gefässen
des Periosls genügen, so dass eine Imbibition durch
Porosität anzunehmen steht, wofür die mindere Sprödigkeit
und geringere Zerbrechlichkeit todter im Wasser
gelegener Zähne sprechen. Aus einer solchen anziehenden
Porosität kann indessen weder auf das Wachsen, noch
auf eine Regeneration der Substanz geschlossen werden.
Wenn die Vorderzähne der Nagelhiere, der Hauzahn
des Elephanten, des Ebers wachsen, so geschieht das
unter einer Einrichtung, welche der Bildung und Verlängerung
der Wurzel des Menschenzahns ähnlich
ist. Jene Zähne erreichen nämlich nie eine Beendigung
des Bildungsprocesses, verbleiben stets gleichsam
in dem Embryonen-Zustand, ihre Wurzeln cönso-
lidiren sich nicht bis auf ein enges Lumen des Cana-
lis radicis, sondern bleiben “stets weite Röhren, wie
die noch nicht vollendeten W urzeln der Menschenzähne,
so dass der Zahnkeim in denselben nicht durch das Anschiessen
neuer Scherbchen bis auf das Zahnmark zusammengedrängt
wird, sondern in so grosser Quantität
verbleibt, dass die nicht hohle Krone dieser Zähne hier
stets Apposition von dem in der weiten Röhre zahlreich
liegenden Zahnkeime bekommen kann, wesswegen
die abgeschliffenen Zähne der Nagelhiere nicht kürzer
werden. — Dass das Zahnbein ohne alle vegetative
Factoren ist, dafür spricht auch die Caries, mit welcher
es sich ganz anders verhält, als mit demselben Uebel
der Knochen. Während diese Knochenkrankheit näm-
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