Linien geblieben ist. >— Das Os s a eru in liegt unter den Bauchwirbeln
versteckt, und ist so sehr zusammengedrückt, gebogen,
dass zwischen dem oberen Theile und seiner Spitze nur ein fingerbreiter
Sulcus ist. — Die Rami hor i zont ales ossii>m
pubi s beugen sich von den Körpern dieser Knochen aus nach
aussen — nach vorn — und ragen schnabelförmig hervor. —
Der S ch am bogen ist sehr eng, und von den einwärts
concaven, auswärts convexen Ramis descendentibus ossiuin
pubis umgeben. >— Die Rami a d s c e n d c n t e s und die
T u b e r a os s ium ischi i liegen nahe aneinander. — Die
Ossa ilium sind von oben nach unten so zusammengedrückt,
dass sie an ihren inneren Flächen muschelförmige Aushöhlungen
bilden. Das hintere Ende dieser Vertiefung geht in
die Incisura ischiadica hinein, und das vordere ist zwischen
den Spinis anterioribus befindlich. — Die Acet abul a sind
vorwärts, und die hinteren Ränder der For ami na oval ia
einwärts gewichen. — Alle Knochen sind wachsweich. — Die
obe r e Ape r t ur hat eine dem Kartenherzen ähnliche Form.
Diese Knochenerweichung kommt nach den Pubertäts-i Jahren
vor, zwischen dem 30sten bis 40sten Jahre, bei’m weiblichen,
selten bei’m männlichen Geschlecht, und zwar bei
solchen die geboren haben , unter heftigen Schmerzen , mit
verdicktem Periost. Bei jeder nachfolgenden Geburt, welche
immer schwerer, und zuletzt unmöglich wird, nimmt das
Übel zu, so dass man den Grund einer während der Schwangerschaft
als Vorbereitungsact zur Geburt erfolgenden Auflockerung,
und Anschoppung des Knochenparenchyms zuschreiben
muss.
5, S a eroc oxa 1 gi e. — Besteht in einer Auflockerung
der Synchondrosis sacroiliaca und Ligamenta vaga. Erstere
quillt so sehr auf, dass das Darmbein auswärts getrieben,
und bei der untern keilförmigen Zuspitzung des Kreuzbeins
mit der untern Extremität abwärts sinkt, aber auch wieder
aufwärts geschoben werden kann. Später erfolgt an den
Knochenflächen selbst eine Auflockerung.
6. Angeborne Be ckenve r engung. — Kinder können
ohne eigentliche Höhle des kleinen Beckens, wie auch
mit rachitischen anderen Knochen, geboren werden. — Die
Darmbeine sind auswärts gerichtet; die Spinae ischiadicae
einwärts einander genähert, und durch ein fibröses Gewebe
miteinander verbunden; die Rami horizontales ossium pubis
schnabelförmig hervorgetrieben.
7. Es fehlt die hintere Wand des Os sacrum, und Spina
bifida ist die Folge.
OSSA EXTREMITATÜM SUPERIORUM.
Das Armgerüst hängt am Truncus zu dem Zwecke
herab, um Gegenstände an ihn Iieranzuziehen, ihn an
allen Stellen zu berühren, und mancherlei Verrichtungen
auszuführen, wozu ein hoher Grad von Beweglichkeit,
und eine dreifach verschiedenartige Gliederung
— Ob e r g l i e d , Mi t t e lg l i e d , En d g l i e d — .erforderlich
ist, wovon die letzle eigentlich zum Greifen,
Fassen, Tasten und Hantiren bestimmt ist. Die Irland
durfte nicht unmittelbar mit dem Rumpf verbunden
seyn , weil sie auch bei festem Stande desselben wirken
soll, wesswegen ihre Wirkungssphäre mit einem
besonderen Gerüste zusammenbängt, wodurch sie nach
Belieben vom Bumpf entfernt und ihm genähert werden
kann. Dazu war eine doppelte Gliederung wieder
nöthig, die llieils gesammt theils isolirt der Hände Werk
bestimmt. Die oberen Extremitäten des Menschen sind
so vollkommen cons'lruirt, dass er durch sie über alle
rJLhiere hinüber ragt, welche Vollkommenheit auf den
Geb rauch des Verstandes bindeutct. Verkümmert finden
sie sich in den Flügeln der Vögel und in den
Vordcrfiisscu der Onadrupedcu wieder. Während erste